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Donnerstag, 10. Januar 2013, 9:42 Uhr
Gert Leiteritz neuer Fraktionsvorsitzender
CDU-Fraktion: Generationswechsel bleibt aus
Infoarchiv Norderstedt | Die CDU-Fraktion in der Norderstedter Stadtvertretung hat einen neuen Vorsitzenden: Gert Leiteritz. Die Neuwahl war erforderlich geworden, nachdem der vorherige Fraktionsvorsitzende Günther Nicolai im Dezember geräuschvoll und unerwartet zurückgetreten war.
Unmittelbar nach diesem Rücktritt hatten sich Friedhelm Voß und Petra Müller-Schönemann als mögliche Doppelspitze ins Gespräch gebracht. Auf der Fraktionssitzung der CDU standen dann allerdings nur Leiteritz und Voß zur Wahl. Leiteritz hatte sich nicht selbst zur Wahl gestellt, sondern war von Parteikollegen gebeten worden. Am Ende gewann er mit 11 zu 8 Stimmen gegen Voß. Gegenüber noa4sagte Leiteritz unmittelbar nach der Wahl, dass er nicht mit einem so klaren Ergebnis gerechnet hatte. Nun ist das Ergebnis so berauschend nun auch wieder nicht, aber immerhin doch eindeutig.
Voß machte gegenüber noa4 seine Position und die des neuen Vorsitzenden deutlich: „ Das ist wie in der Muppet-Show: der grüne Frosch auf der Bühne, das ist jetzt der Leiteritz. Mir ist es lieber wie Statler und Waldorf in der Loge. Die Rolle gefällt mir viel besser.“ (Kurzer Einschub: Statler und Waldorf nach Wikipedia: „Die zwei älteren Herren beobachten das Geschehen auf der Bühne von ihrer Loge aus und kommentieren jeden und alles mit sarkastischen Äußerungen, da ihnen kein Auftritt gefällt.“) Außerdem sei Fraktionsvorsitzender nicht sein Lebensziel. Da hat er ja richtig Glück gehabt, nicht gewählt worden zu sein.
Leiteritz kann als politisches Urgestein bezeichnet werden. Der 70jährige war bereits in den 80er Jahren Fraktionsvorsitzender und wurde erst im letzten Jahr für seine 35jährige Zugehörigkeit zur Stadtvertretung geehrt. Er ist, wie das Wahlergebnis zeigt, auch in den eigenen Reihen nicht unumstritten.
Allerdings kann davon ausgegangen werden, dass Leiteritz zugänglicher für andere Meinung und deren Diskussion ist als sein Vorgänger. Wenn er eine gefestigte Meinung vertritt ,gilt er allerdings auch als hartnäckig und durchsetzungsfähig. Bereits im Oktober 2010 hatte es einen von Leiteritz ausgehenden „Putschversuch“ gegen die Wiederwahl von Nicolai zum Fraktionsvorsitzenden gegeben. Damals konnte er allerdings noch keine Mehrheit hinter sich vereinigen und zog seine Gegenkandidatur zurück. Das Infoarchiv mutmaßte damals: „Die CDU hat sich eine Dauerbaustelle eingerichtet.“ Wie wahr.
Petra-Müller-Schönemann, stellevertretende Fraktionsvorsitzende, sieht Leiteritz als Kompromiss-Kandidaten. Selbstbewusst erklärt sie in der Norderstedter Zeitung: "Nach der Meinung einiger Fraktionskollegen hätte ich die Wahl gewinnen können. Ich habe aber bewusst nicht kandidiert, weil ich frühzeitig gemerkt habe, dass mein Kurs der Verjüngung der Fraktion auf zu viel Widerstand beim CDU-Urgestein gestoßen wäre und die Fraktion möglicherweise gespalten hätte.“ Die eine stellt sich nicht zur Wahl, obwohl sie eine Mehrheit hinter sich vermutet, der andere tritt an, will aber gar nicht gewinnen. Das muss man nicht verstehen. Jedenfalls hat sich die CDU mit der Wahl von Gert Leiteritz einem Generationswechsel versagt und sich als echt konservative Kraft erwiesen. Nach der Kommunalwahl im Mai dieses Jahres werden die Karten neu gemischt.