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Dienstag, 14. September 2004, 21:00 Uhr

"Sprechen als Last und Befreiung"

Prof. Friedhelm Boll kommt für die KZ-Gedenkstätte Springhirsch nach Kaltenkirchen

Infoarchiv Norderstedt | Worum geht es in dem Buch? Es handelt von der Schwierigkeit, die Holokaust-Überlebende haben, wenn sie über ihre Erlebnisse in den Konzentrations- und Vernichtungslagern sprechen wollen oder sollen. Der grauenhafte Alltag dort war und ist für einen Menschen, der das nicht selbst erlebt hat, unvorstellbar, ihm eine Vorstellung davon zu geben, gelingt den Davongekommenen nicht. Die Sprache an sich reicht nicht aus und kennt keine Begriffe für die Ungeheuerlichkeiten des Lageralltags. Überlebende dazu zu bringen, ihre Erlebnisse in Worte zu fassen, überfordert sie. So haben sie auch lange geschwiegen. Heute, nach großem Abstand, sprechen manche. Sie benutzen dafür Bilder, Vergleiche, Symbole und Verfremdungen, weil es zum einen unmöglich ist, dem Zuhörer direkt eine Vorstellung zu vermitteln und weil zum anderen die direkte Erinnerung an die vergangenen Ereignisse sie emotional überfordert.

Prof. Boll untersuchte in seinem Buch die Sprache und die dahinterstehende Verfassung der sprechenden Überlebenden. Er zitiert viele interessante Beispiele.

Die Lesung ist kostenlos, der Eintritt also frei. Über eine Spende für die Arbeit des Trägervereins, der als Veranstalter auftritt, werden sich die Veranstalter freuen

Das Buch zur Veranstaltung:

Dienstag, 14. September 2004, 21:00 Uhr, Bürherhaus Kaltenkirchen
Eintritt: frei
Veröffentlicht in Geschichte