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Dienstag, 8. Mai 2007, 21:30 Uhr

Quickborn unterm Hakenkreuz

"Hitler kam nicht über uns ..."

Infoarchiv Norderstedt | Für den Zeitraum vom 8. Mai bis zum 12. Juni hat die Initiative selbstbewusstes Quickborn ein Bildungsseminar mit besonderem Tiefgang auf die Beine gestellt: Drei namhafte Referenten beleuchten an sechs Terminen umfassend die Geschichte Quickborns unterm Hakenkreuz. Die Volkshochschule Quickborn hatte die Veranstaltungsreihe zuvor mit zweifelhafter Begründung abgelehnt.

Hätten Sie geahnt, dass sich im Juli 1932 bei der Reichstagswahl 62% der Quckborner für die NSDAP entschieden haben? Wussten Sie, dass in der Zeit des Nationalsozialismus mindestens 35 Einwohner wegen "Heimtückevergehen", "verbotenen Umgangs mit Kriegsgefangenen", "Fahnenflucht", "Hochverrat", dem Abhören ausländischer Sender und ihrer politischen Überzeugungen, weil sie Juden waren oder weil sie als "Asoziale" und "Arbeitsscheue" galten, inhaftiert wurden?

Im Mai 2007 jährt sich zum 62. Mal das Ende des Nationalsozialismus. Die lokale Aufarbeitung der Geschichte ist jedoch bis heute vielerorts eher flüchtig erfolgt und steckt noch in den Anfängen. In diesem Kurs will die Quickborner Initiative versuchen, den Schleier der Vergangenheit etwas zu lüften und das Bild von der Stadtgeschichte zu vervollständigen. An insgesamt sechs Abenden wollen die Veranstalter dieses schwierige Vorhaben umseten und dabei am letzten Veranstaltungstag, dem 12. Juni, einen abschließenden Stadtrundgang durch den Ort anbieten. Referenten der Auftaktveranstaltung sind Prof. Dr. Uwe Danker (Institut für Zeit- und Regionalgeschichte Schleswig-Holsteins), Dr. Gerhard Hoch (Historiker, KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen) und der Soziologe Jörg Penning, der die Zeit des Nationalsozialismus in Quickborn unter anderem in seiner Diplomarbeit aufgearbeitet hat.

Die übrigen Veranstaltungstage wird Penning dann alleine bestreiten. Irritierend übrigens das Verhalten der Quickborner Volkshochschule im Zusammenhang mit der Veranstaltung. Leiter Martin Zipperling lehnte ihre Durchführung zunächst mit ökonomischen Gründen ab, um anschließend im vergleichsweise leisen Protest eines Referenten dann eine "empfindliche Verletzung unserer Geschäftsbeziehungen" zu sehen. Peinlich, peinlich. Interessierte können sich für das Bildungsseminar bis zum 5. Mai unter der Rufnummer 04106 - 60 225 oder bei sabine.schaefer-maniezki@web.de anmelden.

Dienstag, 8. Mai 2007, 21:30 Uhr, Heinrich-Hertz-Realschule, Am Freibad 7, Quickborn
Eintritt: 30 Euro (für sechs Abende), ermäßigt 15 Euro