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Freitag, 9. November 2012, 14:00 Uhr

Gedenken im Wittmoor

79. Jahrestag der November-Pogrome

Infoarchiv Norderstedt | Vor 74 Jahren kam es in der Nacht zum 10. November im gesamten Deutschen Reich zu organisierten Gewalttaten gegen Juden und jüdische Einrichtungen. Die November-Pogrome waren letztlich der Auftakt zum Holocaust und sind deshalb Anlass für zahlreiche Gedenkveranstaltungen - so auch in Norderstedt.

TeilnehmerInnen der Gedenkveranstaltung im November 2011, Gedenkstätte Wittmoor

Gedenkveranstaltung im November 2011: TeilnehmerInnen vor dem Gedenkstein (Foto: Infoarchiv)

An der KZ-Gedenkstätte Wittmoor werden deshalb unter anderem Heike Linde-Lemke (Chaverim - Freundschaft mit Israel), Bürgermeister Hans-Joachim Grote und Stadtpräsidentin Kathrin Oehme (beide CDU) erwartet, ab 14 Uhr wollen sie Worte zum historischen Hintergrund des 9. November und zu aktuellen Problemen mit Rechtsextremismus und Antisemitismus sprechen. Anschließend legen sie an der Gedenkstätte einen Kranz der Stadt Norderstedt nieder.

Am 10. April 1933 wurde das KZ Wittmoor als eines der reichsweit ersten Konzentrationslager der Nazis eröffnet und diente bis zu seiner Schließung im Oktober des gleichen Jahres zur Inhaftierung "politischer" Häftlinge, also vor allem Sozialdemokraten und Kommunisten. Vereinzelt waren aber auch Menschen wegen ihres jüdischen Glaubens, Zeugen Jehovas oder Transvestiten inhaftiert, bis zu 140 Gefangene zählte das Lager. Weil das Konzentrationslager zunächst polizeilich - also nicht von der SS - geführt wurde, werden die Haftbedingungen im wesentlichen als "erträglich" beschrieben, so sind etwa körperliche Misshandlungen kaum bekannt geworden. Unter anderem deshalb entschied der Hamburger Reichsstatthalter Karl Kaufmann im Herbst 1933, das KZ Wittmoor zu schließen und die Gefangenen in das entstehende Konzentrationslager Fuhlsbüttel (KoLaFu) zu überführen.

Freitag, 9. November 2012, 14:00 Uhr, KZ-Gedenkstätte Wittmoor, Fuchsmoorweg, Norderstedt-Glashütte
Eintritt: frei