- Themen
- Alternative Zentren
- Arbeit & Kapital
- Behindertenpolitik / Assistenzbedürftige
- Bildung
- Energiepolitik
- Faschismus / Antifaschismus
- Flucht und Migration
- Frauen / Feminismus
- Frieden
- Geschichte
- Internationalismus
- Jugendpolitik
- Kindergärten & Kinderbetreuung
- Kommunalpolitik
- Kultur
- Landesgartenschau & Stadtpark
- Lesbisch/Schwules
- Medien
- Medizinische Versorgung & Gesundheit
- Polizei & Justiz
- Religion
- Repression / Antirepression
- Sonstige
- Soziales
- Sport
- Stadtentwicklung
- Umwelt
- Verkehr
- Artikel Altbestand
- Schlagworte
- Galerien
- Links
- Termine
- Über uns
+ + + ARCHIVIERTER INHALT + + +
Diese Seite kommt aus unserem Archiv und enthält möglicherweise Informationen, die nicht mehr aktuell sind. Bitte beachten Sie das Veröffentlichungsdatum dieser Seite.
Freitag, 15. August 2008, 22:00 Uhr
14. Schall & Rausch-Festival
15. bis 17. August
Infoarchiv Norderstedt | Bereits vor einigen Monaten wurde unweit des traditionellen Festival-Geländes gerockt: Music-Star-Betreiber Wolfgang Sedlatschek und städtische Kulturschaffende organisierten an der künftigen "Tarpenbekphilharmonie", einem millionenschweren Kulturprojekt der Stadt, ein Musik-Festival, das zuvor mehrfach am Harksheider Markt stattgefunden hatte.
Für das Schall & Rausch Festival werden für den 15. und 16. August 8 bis 16 Bands erwartet, die ohne Eintritt und sonstige Beschränkungen am kleinen Kiessee des Stadtparkes auftreten und so auch ein Zeichen gegen die massiven Eingriffe setzen, die derzeit an beiden Seen und dem gesamten Stadtparkgelände vorgenommen werden. Nach einer ursprünglich naturnah geplanten Schau hat sich die Landesgartenschau mittlerweile zu einem Großevent mit Wasserski-Anlage, kostenpflichtigem Freibad und zahlreichen kommerziellen Angeboten entwickelt. Außerdem haben Bagger bereits erste Vorraussetungen für einen Betonrundweg inklusive Tribühnenanlage geschaffen.
Im folgenden dokumentieren wir den Aufruf der OrganisatorInnen:
Seit Beginn der 90er-Jahre findet jedes Jahr das Schall&Rausch-Festival an der Costa Kiesa im Norderstedter Stadtpark statt. Eine Ausnahme wurde gemacht, als im Jahr 2005 viele der OrganisatorInnen mit der Verteidigung des Sozialen Zentrums Norderstedt beschäftigt waren. Seit jeher ohne Eintritt und mit fairen Getränke- und Essenspreisen ist die musikalische Mischung aus Punk und Elektro, Metal, Ska und anderer Musik abseits des Mainstream typisch für das Festival. Junge, unbekannte Bands bekommen wird ebenso Raum für Auftritte gegeben wie alten "Szene-Stars". Zelten ist ausdrücklich erwünscht, auch für Leute, die aus der näheren Umgebung kommen. Das Festival lebt von der Beteiligung aller, die aufeinander acht geben und sich einbringen. Sexismus, Rassismus und anderes diskriminierendes Verhalten wird nicht geduldet!
Bedrängt von der 2011 im Stadtpark und am Baggersee geplanten Landesgartenschau tritt die Vorbereitungsgruppe des Festival dieses Jahr gezielt in die Öffentlichkeit. Die letzten Jahre wurde darauf im Vorhinein verzichtet, um der Stadt Norderstedt keine Zeit für die Planung von Gegenmaßnahmen zu geben. Dieses Jahr wird es um mehr als selbstverwaltete Musik gehen: Schall und Rausch ist einer der letzten selbstbestimmten Freiräume in Norderstedt und die Stadt wird versuchen das in Zukunft zu zerstören.
Die Stadt argumentiert mit der Aufwertung der Region, der steigenden Attraktivität Norderstedts für die finanzkräftigen BewohnerInnen und Besuch. Das Seeufer wird nur noch mit Eintritt zu erreichen sein, entweder über das geplante Strandbad oder die Wasserskianlage. Zusätzlich wird in den ehemaligen Gebäuden des Potenberg-Kieswerkes das "Kulturwerk am See" geplant. Die Musikschule und andere Kulturschaffende aus Norderstedt sollen dort Raum finden. 12 Mio. kostet die Vorbereitung der LaGa, 7,5 Mio. die Durchführung 2011 und 6 950 000 der Umbau der Potenberggebäude. Gelder, die woanders eingesetzt werden müssten.
Wir finden, dass die benachteiligten Gruppen in der Gesellschaft im Vordergrund stehen sollten und nicht die Außenwirkung einer Stadt, die Herstellung einer scheinbar glänzenden Fassade. Bei der Planung der LaGa 2011 wurden die NorderstedterInnen außen vor gelassen, Ideen kamen von Architekturbüros aus anderen Städten.
Noch ist der Stadtpark samt See für alle nutzbar, in Zukunft werden nur noch Leute mit genug Geld an den See können. Gerade Menschen, die sowieso schon in ihre Mietwohnungen ohne Gärten gezwängt sind werden so ausgegrenzt. Auch dem kulturellen, alternativen und selbstverwalteten Leben wie dem Schall&Rausch Festival wird so die Basis entzogen.
Auch die Planung des "Kulturwerk am See" setzt die Förderung von wenigen fort. Es ist zu erwarten dass die Musikschule Norderstedt, die für Geld Unterricht erteilt, bevorzugte Nutzerin sein wird und so wieder anders organisierte, freie Gruppen ausgeschlossen werden.
Die Regierenden in Norderstedt wünschen sich eine Stadt für besser Verdienende, die Realität muss eine Stadt für uns alle sein! Wo wir wollen, wie wir wollen! Macht mit!
Schraddelpunk meets Romantik: Sonnenuntergang an der Costa Kiesa
Freitag, 15. August 2008, 22:00 Uhr, Costa Kiesa, kleiner Kiessee im Norderstedter Stadtpark
Eintritt: frei
Eintritt: frei