29.05.09

"Die Reihen fest geschlossen ..."

Anatomie der Hamburger NPD und ihres Umfelds

Als eine Reaktion auf den martialischen Aufmarsch militanter Nazis am 1. Mai 2008 in Hamburg hat die Gewerkschaft ver.di gemeinsam mit AntifaschistInnen der Gruppe Avanti - Projekt undogmatische Linke im April 2009 eine Broschüre zur Hamburger NPD herausgegeben. Darin wird unter anderem deutlich gemacht, dass die Nazi-Partei in der Hansestadt weit weniger Berührungsängste mit militanten Nazis, sogenannten "Freien Kameradschaften" und "Autonomen Nationalisten" hat, als in anderen Bundesländern. Kein Wunder: Der neue NPD-Vorstitzende in Hamburg, Jürgen Rieger, verkehrt seit jeher in den verschiedensten Strömungen der Nazi-Szene.

Für Aufsehen sorgte die Broschüre einerseits wegen ihrer Informationsfülle, vor allem aber wegen der Zusammenarbeit zwischen ver.di und Avanti. So poltert der Hamburger Verfassungsschutz, der in der Broschüre denkbar schlecht wegkommt, eine Zusammenarbeit mit "Linksextemisten" stünde einer Gewerkschaft schlecht zu Gesicht. Auch konservative Medien, allen voran das Hamburger Abendblatt kritisierten ver.di massiv und sahen den "wichtigen Inhalt" der Broschüre wegen der Zusammenarbeit mit Avanti in den Hintergrund rücken.

Veröffentlicht mit den Schlagworten Antifa, NPD, ver.di