14.05.10

Der Leidensweg durch KolaFu - Die Geschichte des Konzentrationslagers Fuhlsbüttel

Ein Dokumentarfilm von Helmuth Warnke und Stadtjournal 1984.

Helmuth Warnke (1908-2003) war zusammen mit seinem Vater als KPD-Mitglied bereits 1933 ins KZ Wittmoor gespert worden und kam dann ins KZ Fuhlsbüttel. Er erzählt 1984 in diesem Dokumentarfilm aus erster Hand über seine schrecklichen Erlebnisse. Warnke war auch Mitglied der Willi-Bredel-Gesellschaft und hat sich in Fuhlsbüttel und Langenhorn bis ins hohe Alter immer wieder zu Wort gemeldet, sei es zu aktuellen Themen oder im Sinne der Erinnerungsarbeit.

In dem im September 1933 eröffneten Konzentrationslager Fuhlsbüttel (KolaFu) herrschte der Terror der SS-Wachen. Das KolaFu war erst der Hamburger Justizverwaltung und dann formell der Polizei unterstellt. Heinrich Himmler sprach daher offiziell verharmlosend vom "Polizeigefängnis Fuhlsbüttel", ab 1936 war der zutreffende Begriff eigentlich "Gestapogefängnis". Trotzdem hat sich der Betriff KolaFu für diesen Ort des Schreckens eingebürgert. Bis 1935 waren die meisten Häftlinge, die hier gequält, gefoltert und oft in den Tod getrieben wurden, Kommunisten und Sozialdemokraten. Später kamen dann auch andere Opfergruppen (Juden, Roma und Sinti, Christen, Prostituierte, Angehörige der Swingjugend u.a.) ins KolaFu.

Als Anfang der 1980er Jahre der Senat im Rahmen einer Gefängnissanierung auch das historische Torhaus zu entsorgen gedachte, regte sich Widerstand und 1982 bildete sich eine antifaschistische Bürgerinitiative zum Erhalt des Torhauses. Teil der Aktivitäten war eine Demonstration von einigen Hundert Menschen vom Bahnhof Ohlsdorf über die Fuhlsbüttler Straße und Am Hasenberge hoch zum "Tor zur Hölle" am Suhrenkamp 98. Helmuth Warnke sagte auf der Kundgebung am 27.2.1983 vor dem Torhaus: "Diese Straße hier hat nicht länger verdient, dass sie den Namen "Suhrenkamp" trägt, sie müsste längst "Golgatha-Straße" heißen."

Realisiert wurde der Film von den Filmemachern Rainer Korsen, Walter Uka, Gabriele Oberstenfeld-Walz und Jörg Altekruse von der freien Hamburger Videogruppe "Stadtjournal".

Laufzeit: 43 Minuten

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