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Mittwoch, 5. März 2014, 23:22 Uhr
Andreas Breitner eröffnet die siebte "Einsatztrainingsstätte" des Landes
Weniger Gewalt - mehr Training
Infoarchiv Norderstedt | Damit Polizisten künftig "richtig" auf Gewalt reagieren, hat Schleswig-Holsteins Innenminister Andreas Breitner (SPD) am Mittwoch in Norderstedt eine 220 Quadratmeter große „Einsatztrainingsstätte“ eröffnet.
Das Problem der Gewalt gegen oder doch eher von Polizisten? Über das Gewaltmonopol des Staates und sogenannte Widerstandshandlungen wird seit jeher kontrovers diskutiert (Foto: Infoarchiv, rabiate Festnahme eines Demonstranten in Hamburg)
Darin sollen Beamte auf gefährliche Einsatzsituationen vorbereitet werden – beispielsweise bei Fahrzeugkontrollen, dem Einschreiten gegen häusliche Gewalt im Wohnbereich oder nächtlichen Einsätzen gegen renitente Kneipengäste. Die Halle einer ehemaligen Druckerei im Kösliner Weg, die das Land für 175.000 Euro umbauen ließ, ist landesweit bereits die siebte ihrer Art, ähnliche Einrichtungen gibt es unter anderem in Lübeck, Kiel und Neumünster.
Während Breitner die Schaffung derartiger Trainingsmöglichkeiten damit begründet, dass Übergriffe auf Polizeibeamte "immer gewalttätiger" würden, belegen Kriminalstatistiken das genaue Gegenteil: So ging die Zahl verletzter Polizisten 2013 ausgerechnet in Schleswig-Holstein um fast zwanzig Prozent zurück, die Zahl der Übergriffe auf Polizeibeamte insgesamt um zehn Prozent. Und auch das Bundeskriminalamt verzeichnet seit Jahren einen Rückgang der sogenannten Widerstandshandlungen.
Fakten, die Innenminister und Polizeigewerkschafter allerdings nur ungern hören: Als der Kriminologe Christian Pfeiffer 2010 eine bundesweite Studie zur Gewalt gegen Polizisten allzu ergebnisoffen anlegte, stiegen sechs Bundesländer kurzerhand aus dem Projekt aus. Am Ende formulierte Pfeiffer seichter und kam dennoch zu dem Schluss: „Ich bin sicher, dass die Gewalt gegen Polizeibeamte abnehmen wird."
Lesetipp zum Thema: "Heule, heule Gänschen" - Für die Frankfurter Allgemeine Zeitung geht Friederike Haupt der ganz eigenen Informationspolitik der Polizeilobby auf den Grund.