Infoarchiv Norderstedt | Keine Überraschung in Bad Segeberg: Mit 79,2 Prozent der abgegebenen Stimmen haben die WählerInnen der Kreisstadt für eine zweite Amtszeit von Bürgermeister Dieter Schönfeld (SPD) votiert. Der war allerdings ohne Gegenkandidaten angetreten - und abgestimmt haben ganze 22,7 Prozent der Wahlberechtigten.

Dieter Schönfeld (Foto: bad-segeberg.de).

Nach seiner ersten Wahl 2009 hatte sich Schönfeld zunächst daran gemacht, die hoch verschuldete Kreisstadt zu sanieren, kann mittlerweile erste Erfolge präsentieren. In diesem Rahmen zog er auch einen Schlussstrich unter das desaströse Projekt seines Vorgängers Hans-Joachim Hampel - die indirekte Beteiligung der Stadt am hoch defizitären Fehmarner Spaßbad "FehMare".

Auf der anderen Seite gilt der SPD-Politiker nicht eben als Freund der (insbesondere aufsässigen) Jugend, setzte Ende 2012 kompromiss- und humorlos die Schließung des alternativen Politik- und Kulturzentrums "Hotel am Kalkberg" oder auch den Rückbau einer Skateranlage durch.

Am Ende sagten genau 2.615 Bad SegebergerInnen "Ja" zu einer zweiten Amtszeit Schönfelds - gerade einmal 17,8 Prozent der wahlberechtigten Kreisstädter. Mangels Gegenkandidatur reichte aber eben auch diese maue Zustimmung für eine zweite Amtszeit, die der 62jährige jetzt am 4. Juni antritt und die 2021 endet.

Im Vorfeld der Bürgermeisterwahlen hatte es unter anderem Streit darüber gegeben, ob der Urnengang - und damit die Möglichkeit, sich für das Amt zu bewerben - ausreichend angekündigt war. In der örtlichen CDU gab es Knatsch, weil die Partei keine geeignete Gegenkandidatur auf die Beine gebracht hatte. "Wahlkampf gegen niemanden" nannten die "Kieler Nachrichten" das Resultat, "ich möchte gegen niemanden kämpfen, ich sehe das als Bewerbungsverfahren" parierte der Amtsinhaber.

Zumindest zur nächsten Wahl im Jahr 2021, wird es wohl eine Kandidatur jenseits von Schönfeld geben: Der neue Ortsvorsitzende der CDU, Uwe Voss, hat den Aufbau eines Kandidaten bereits als eine seiner wichtigsten Aufgaben definiert.