Olaf Harning | Harte Zeiten für Eintracht Norderstedt: Mitte März beantragte der ambitionierte Fußball-Club hoffnungsvoll die Lizenz für die viertklassige Regionalliga, vier Wochen später scheint ein Aufstieg selbst in der kommenden Saison illusorisch.

Grund für diesen "Abstieg" sind im wesentlichen zwei Entwicklungen: Erst meldete überraschend auch Oberliga-Spitzenreiter FC Elmshorn für die Regionalliga, dann begann ebendort die Zweitvertretung des HSV ihren Sinkflug Richtung Oberliga. Doch zunächst zu den Fußballern aus Elmshorn: Erst vergangenes Jahr ins Hamburger Oberhaus aufgestiegen, setzte sich das Team von Trainer Achim Hollerieth souverän an die Spitze der Oberliga und schaffte in letzter Minute auch die finanziellen Rahmenbedingungen für die Regionalliga. Angeblich ganz ohne Hintergedanken wurde das der Presse ausgerechnet in einem Norderstedter Restaurant mitgeteilt - eine Demütigung für die Eintracht, die schon seit Jahren nach oben schielt.

Dramatisch wird das Ganze aber erst durch den wahrscheinlichen Abstieg der HSV-Zweiten und des SC Victoria. Sollten tatsächlich beide Clubs in die Oberliga abstürzen, würden sie in der kommenden Saison wohl alle Weichen auf einen sofortigen Wiederaufstieg stellen - und dafür zumindest im Falle des HSV auch erhebliche Mittel einsetzen. Außerdem rüstet dieser Tage auch der benachbarte Niendorfer TSV kräftig auf, verpflichtete für die kommende Spielzeit unter anderem Ex-St.Pauli-Profi Nico Patschinski (Dynamo Berlin) und Patrick Schumann (SC Victoria). Und da pro Saison maximal ein Hamburger Club in die Regionalliga aufsteigen kann, wird die Eintracht das Thema wohl längerfristig auf Eis legen müssen.