Infoarchiv Norderstedt | Ein Örtchen im Kreis Segeberg hat sich die schleswig-holsteinische Piratenpartei ausgesucht, um in den Landtagswahlkampf zu starten, ein besonderes Örtchen allerdings: Die 50 Delegierten der zur Zeit bei Umfragewerten um sieben Prozent liegenden Partei versammelten sich am Samstag am Potsdamer Platz in Berlin ... im Seedorfer Ortsteil Berlin, versteht sich.

Am Rande des Parteitags bemühten sich der 23jährige Spitzenkandidat Torge Schmidt und seine Bundesgeschäftsführerin Marina Weisband darum, vom Image der Ein-Punkt-Partei (Datenschutz) wegzukommen und weitere Themen zu platzieren. Während die Piratenpartei in Schleswig-Holstein unter anderem gegen Gentechnik in der Landwirtschaft zu Felde zieht, fordert die Bundespartei verstärkte Bürgerbeteiligung, kostenfreie Bildung, die sofortige Abschaltung aller Kernkraftwerke und den kostenfreien Nahverkehr. Unter dem Motto "Wirtschaftspolitik statt Konzernlobbyismus" wollen die Piraten am 11. März zu einer Wirtschaftskonferenz nach Neumünster laden. Dabei sein wird dann unter anderem die ehemalige grüne Bundespolitikerin Angelika Beer, die inzwischen auf Listenplatz 6 für die Piratenpartei kandidiert. Der Kreis Segeberg ist dort hingegen kaum zu finden, die Direktkandidaten (Kevin Hasenkamp in Segeberg-West, Thomas Wilken in Segeberg-West und Benjamin Frelling in Norderstedt) sind bislang "unbeschriebene Blätter".