- Themen
- Alternative Zentren
- Arbeit & Kapital
- Behindertenpolitik / Assistenzbedürftige
- Bildung
- Energiepolitik
- Faschismus / Antifaschismus
- Flucht und Migration
- Frauen / Feminismus
- Frieden
- Geschichte
- Internationalismus
- Jugendpolitik
- Kindergärten & Kinderbetreuung
- Kommunalpolitik
- Kultur
- Landesgartenschau & Stadtpark
- Lesbisch/Schwules
- Medien
- Medizinische Versorgung & Gesundheit
- Polizei & Justiz
- Religion
- Repression / Antirepression
- Sonstige
- Soziales
- Sport
- Stadtentwicklung
- Umwelt
- Verkehr
- Artikel Altbestand
- Schlagworte
- Galerien
- Links
- Termine
- Über uns
+ + + ARCHIVIERTER INHALT + + +
Diese Seite kommt aus unserem Archiv und enthält möglicherweise Informationen, die nicht mehr aktuell sind. Bitte beachten Sie das Veröffentlichungsdatum dieser Seite.
Mittwoch, 14. März 2012, 11:56 Uhr
Auf SPD-Wahlveranstaltung in Norderstedt:
Personalrätin bringt SPD-Spitzenkandidat in Verlegenheit
Infoarchiv Norderstedt | Marion Junker (ver.di), Personalratsvorsitzende der Stadt Norderstedt, konfrontierte Torsten Albig, Landtags-Spitzenkandidat der SPD, auf der gestrigen Konferenz „Gute Arbeit und gerechte Löhne“ in der Norderstedter „TriBühne“ mit einer klaren Erwartungshaltung zu den laufenden Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst – und brachte Albig damit in Verlegenheit.
Die SPD hatte zu einer wahlkampfbedingten Konferenz für Gewerkschafter und Betriebsräte mit einer anschließenden Podiumsdiskussion unter dem Motte „Gute Arbeit und gerechte Löhne“ eingeladen. Rund 250 ArbeitnehmervertreterInnen waren der Einladung gefolgt.
Dass die Situation für Torsten Albig nicht einfach werden würde war klar. Denn er ist nicht nur SPD-Spitzenkandidat für die im Mai stattfindende Landtagswahl in Schleswig-Holstein, sondern auch Oberbürgermeister von Kiel. Als Spitzendkandidat ist er natürlich für Lohnerhöhungen der kommunalen Beschäftigten, als Verwaltungschef von Kiel muss er da eher auf die Bremse treten.
Ein Konflikt, der der Norderstedter Personalratsvorsitzenden Marion Junker herzlich egal sein konnte. Nach einem Bericht des Schleswig-Holstein Magazins bekräftigte sie die Gewerkschaftsforderung nach 6,5 Prozent mehr Lohn und erwartete „von der SPD eine klare Positionierung, dass es nachvollziehbar ist, dass der öffentliche Dienst, die Kolleginnen und Kollegen das Geld brauchen.“ Die eingeforderte klare Positionierung blieb erwartungsgemäß aus. Als OB und als Spitzenkandidat habe Albig Verständnis für die Forderungen, sie sei nachvollziehbar. Als Verwaltungschef sieht er dafür aber keinen finanziellen Spielraum. „Wir dürfen nicht den Fehler machen, dass wir Gewerkschaften und Kommunen gegeneinander ausspielen“, so Albig.
Uwe Polkaehn, Vorsitzender DGB Nord, konterte: „Es gibt nie den richtigen Zeitpunkt aus Arbeitgebersicht die Löhne zu erhöhen.“ Es sei an der Zeit jetzt die Löhne im öffentlichen Dienst und der Industrie zu erhöhen. Olaf Scholz, Hamburgs Erster Bürgermeister, wollte Albig eigentlich wahlkampftechnisch zur Hilfe eilen und stellte fest: „Es ist fast ein ganzes Jahrzehnt Lohnzurückhaltung geübt worden, damit die Wirtschaft Deutschlands wieder Fahrt aufnimmt. Und jetzt, wo sie Fahrt aufnimmt, ist immer noch nicht der richtige Zeitpunkt für bessere Löhne. Ich sage: Dieser Zeitpunkt ist jetzt gekomme.“ Doch Albig musste nach der Veranstaltung ja schließlich auch wieder nach Kiel zurück um dort seinen Mangel-Haushalt zu verwalten. Albig: „Es macht keinen Sinn auch SPD Oberbürgermeistern zu sagen, dann erhöht doch mal die Einnahmen. Ich habe keine Einnahmen die ich erhöhen kann. Ich muss mit meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gemeinsam diese Stadt irgendwie möglich machen.“ Marion Junker machte deutlich, „dass die Hilfe, die hier eingeforderte wird, nicht nur von Seiten der Beschäftigten kommen (kann).“
2 Kommentare zu diesem Artikel
14.03.2012, 20:12 Uhr Anonymous: Solidarität!
Die Afa in der SPD hat eine richtige Forderung gestellt! Aber wie sieht es mit der Konkurrenz des DRK im Kreis aus? Zahlt der KBA anständige Tariflöhne?
14.03.2012, 16:08 Uhr Anonymous: Personalrätin bringt SPD-Spitzenkandidat in Verlegenheit
Folgende Solidaritätserklärung wurde gestern einstimmig verabschiedet:
Solidaritätserklärung
Die Teilnehmer (m/w), der am 13.03.2012 in Norderstedt (Kreis Segeberg – Schleswig-Holstein) unter dem Motto:
„GUTE ARBEIT UND GERECHTE LÖHNE“
stattfindenden SPD Betriebsräte- und Gewerkschaftskonferenz solidarisieren sich mit den Kolleginnen und Kollegen der DRK-Rettungsdienst Segeberg gGmbH. Sie fordern den Arbeitgeber auf unverzüglich Tarifgespräche mit der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di. aufzunehmen, um den tariflosen Zustand zu beenden. Es ist der DRK-Reformtarifvertrag anzuwenden bzw. zu vereinbaren.
Die Lohngerechtigkeit muss bei den Kolleginnen und Kollegen der DRK-Rettungsdienst Segeberg gGmbH wieder hergestellt werden.
Die Rettungsdienstler leisten ihren nicht immer leichten Dienst für unsere Gesellschaft. Sie sind Tag und Nacht 24 Stunden für ihre Mitmenschen im Einsatz. Tag, Nacht und Wechselschichten stellen physisch und psychisch eine große Belastung dar. Hinzu kommt das menschliche Leid, mit dem jede/r Rettungsassistent/in konfrontiert wird.
Es ist unerträglich, wenn Rettungsdienstmitarbeiter (m/w) bei einer mindestens 48-Stundenwoche teilweise sowenig Geld erhalten, dass sie Hartz IV oder Wohngeld beantragen müssen. Wer mit dem Öffentlichen Rettungsdienst beauftragt ist, muss sich an die Tariftreue halten. Es ist völlig unverständlich, wenn Rettungsdienstorganisationen wie das DRK teilweise Dumpinglöhne zahlen, die dann aus öffentlichen Kassen (Agentur für Arbeit - Sozialamt) aufgestockt werden müssen. Der Öffentliche Rettungsdienst wird von den Kostenträgern (Krankenkassen – Unfallversicherer) refinanziert. Das „Billigmachen“ der eigenen Mitarbeiter ist unsozial und in keiner Weise zu rechtfertigen. Anstatt an die Kostenträger jährlich hohe sechsstellige Beträge zurückzuzahlen, sollte sich der Arbeitgeber endlich tariflich binden und gerechte Löhne zahlen.
Denn:
„Gute Arbeit fordert Gerechte Löhne“
Mit freundlichen Grüßen
Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen
in der SPD (AfA) KV- Pinneberg
Vorsitzender: Norbert Vahl
Alsenstraße 63
D-25436 Uetersen
Telefon 04122-42 6 41
Telefax 0322-237 60 521
Mobil 0175-70 41 250
e-Mail-AfA: AfA.spd-pinneberg@gmx.de
e-Mail-Vors.: Norbert.Vahl@gmx.de