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Montag, 12. März 2012, 11:25 Uhr

"Atomkraftwerke jetzt abschalten!"

Mahnwachen und Brokdorf-Demo

Infoarchiv Norderstedt | In Norderstedt, Bad Segeberg und Henstedt-Ulzburg luden Parteien und Verbände zu Mahnwachen, andernorts zur Teilnahme an Demonstrationen in Brokdorf. Genau ein Jahr nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima hat die Anti-Atomkraft-Bewegung deutlich gemacht, dass das Rennen für sie noch nicht gelaufen ist.

Miro Berbig begrüßt die Mahnwachen-TeilnehmerInnen

Miro Berbig (DIE LINKE) begrüßt die Mahnwachen-TeilnehmerInnen in Norderstedt

Folgerichtig liefen und laufen die Proteste dann auch unter dem Motto "Atomkraftwerke jetzt abschalten!" - denn weder vertrauen die ProtestlerInnen auf den Atomausstieg der Bundesregierung, noch sind sie mit dessen Zeitplan zufrieden. Der aktuelle Skandal um verrostete Atommüll-Fässer am AKW Brunsbüttel drängt sich - ihrer Meinung nach - förmlich als Beweis für die Unberechenbarkeit der Kernkraft auf. Protestschwerpunkt des gestrigen Aktionstags war die Umgebung Braunschweigs, wo sich gut 25.000 KernkraftgegnerInnen zu einer Lichterkette von der Schachtanlage Asse bei Wolfenbüttel über den Schacht Konrad bei Salzgitter bis zum Braunschweiger Unternehmen Eckert & Ziegler trafen, die radioaktive Abfälle aus Forschung und Medizin verarbeitet.

Daher erstaunte in Kaltenkirchen auch höchstens, wer zur Brokdorf-Demo aufrief: Neben den Grünen war es hier nämlich vor allem die FDP, die schon vor Monaten der Anti-Atomkraft-Bewegung "beigetreten" war. Deshalb waren unter den gut 2.000 DemonstrantInnen am AKW Brokdorf gestern auch wieder einige Liberale aus Kaki.

Nachdem aus Norderstedt und Bad Segeberg schon am Samstagmorgen Busse der Bündnisgrünen in Richtung Brokdorf gerollt waren, trafen sich hier auch am Abend wieder einige Dutzend AtomkraftgegnerInnen zu Mahnwachen - alleine 70 Menschen kamen auf dem Norderstedter Rathausmarkt zusammen. Initiiert von DIE LINKE hatte sich schnell wieder jenes Bündnis reaktiviert, das schon 2011 die Anti-Atom-Proteste in der Region getragen hatte: Neben den LINKEN selbst beteiligten sich gestern AnhängerInnen von SPD, GALiN, Bündnis 90/Die Grünen, BUND und einzelne Gewerkschafter, in Bad Segeberg vor allem Grüne und Jusos.

Quasi als Nachzügler rufen heute auch drei Organisationen aus Henstedt-Ulzburg zu einer Mahnwache in der Großgemeinde auf: Um 18.30 Uhr wollen sich WHU-, SPD- und Grünen-AnhängerInnen auf dem Rathausvorplatz treffen, um an die Reaktorkatastrophe von Fukushima zu erinnern.