Infoarchiv Norderstedt | Von 19 auf 22 Prozent will die Norderstedter Stadtverwaltung den Anteil des Radverkehrs erhöhen (Kiel: 16%, Münster: 37%), deutlich mehr fordern die GALiN und der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC). Ein Baustein in diese Richtung ist das Leihfahrradsystem, das die Stadt seit vergangenem Frühjahr testet. Erst 1.300 Menschen nutzten bisher eines der insgesamt 60 Räder, dennoch wurden jetzt der 7. Standort und ein Entleihterminal eröffnet.

Gemeinsam mit Sebastian Schlebusch von Betreiber nextbike nahm Baustadtradt Thomas Bosse das Terminal Ende vergangener Woche in Betrieb, an dem man jetzt mit wenigen Handbewegungen am Touchscreen ein Rad entleihen kann. Solche Vereinfachungen scheinen ebenso notwendig, wie weitere Leihstationen: In rund sechs Monaten Probebetrieb nutzten bislang erst 1.300 Menschen die neue Möglichkeit, sich "mal eben ein Rad" zu organisieren - also gerade einmal sieben pro Tag. Bereits kurz nach Beginn des Betriebs hatte die GALiN die Einrichtung weiterer Leihorte gefordert, auf sie geht auch die Idee der Station am ARRIBA-Bad zurück.

Bislang musste KundInnen zu Beginn und bei Ende der Entleihung per Handy eine Nummer anwählen. Die nextbike-Räder kosten einen Euro pro Stunde, ab fünf Stunden sogar die 24-Stunden-Gebühr in Höhe von acht Euro. Die erste halbe Stunde ist allerdings kostenfrei, was theoretisch reicht, um die Strecke zwischen einer der Stationen in Norderstedt-Mitte, am Herold-Center, am Glashütter Markt, Harksheider Markt, an der Quickborner Straße, am Landesgartenschau-Gelände oder jetzt auch am ARRIBA zu absolvieren.

In Hamburg ist das Leihradsystem StadtRad übrigens ungleich erfolgreicher: Laut Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) werden den bisher rund 80 Leihstationen noch in diesem Jahr weitere 64 hinzugefügt. 75.000 HamburgerInnen haben sich bisher bei StadtRad angemeldet.