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Dienstag, 2. April 2013, 15:37 Uhr

Kulturträger-Bundesverband :

Kulturrat setzt Haus am Kalkberg auf „Rote Liste“

Infoarchiv Norderstedt | Der Deutsche Kulturrat hat das bereits Ende letzen Jahres abgerissene Hotel am Kalkberg auf seine „Rote Liste“ gesetzt. In Analogie zu den bekannten Roten Listen der Tiere und Pflanzen werden dort gefährdete oder bereits geschlossene Kultureinrichtungen in ganz Deutschland vorgestellt.

Demo nach dem "HaK"-Abriss

Demo nach dem "HaK"-Abriss (Foto: Infoarchiv)

Das Gebäude ist zwar nicht mehr vorhanden, aber die Idee eines alternativen Jugendzentrums lebt fort. Das Ziel der Roten Liste des Deutschen Kulturrats ist es, auf den Wert einzelner kultureller Einrichtungen einer Kommune hinzuweisen. Im Vorwort zu der Liste heißt es: „Oft wird die Bedeutung einer kulturellen Einrichtung den Nutzern erst durch deren Bedrohung deutlich.“ Erst wenn Empörung und schließlich Protest über mögliche Einschnitte oder gar eine Insolvenz entstünden, würde den Verantwortlichen bewusst, wie die jeweilige Einrichtung mit der Struktur und der Identität des Ortes verbunden sei. Damit unterstreicht der Deutsche Kulturrat, Dachorganisation von über 200 Bundeskulturvereinen, exemplarisch die Wichtigkeit und Notwendigkeit eines alternativen Kulturzentrums für Bad Segeberg.

Inwieweit das die Bereitschaft von Politik und Verwaltung der Kreisstadt zur Findung einer neuen, tragfähigen Lösung für ein selbstverwaltetes Jugendzentrum positiv beeinflusst, bleibt vorerst offen. Allerdings könnte die Einschätzung des Kulturrats vielleicht doch Gehör finden, da die Mitglieder der Organisation eher aus dem „bürgerlichen“ Lager kommen (von Deutsche UNESCO Kommission über Deutscher Gewerkschaftsbund bis hin zur ARD). Die Betreiber des ehemaligen HaK als „Junge Erwachsene, die nichts auf die Reihe kriegen“ zu diskreditieren, wie Bürgermeister Dieter Schönfeld (SPD) es letzes Jahr gegenüber der Presse tat, dürfte vor diesem Hintergrund keine Akzeptanz mehr finden.