Infoarchiv Norderstedt | Die Kreistagsfraktion der LINKEN konnte für ihren Antrag, Ankäufer von kreiseigenen Grundstücken bei deren Bebauung zu einem Teil von 30 Prozent Sozialwohnungen zu verpflichten, in allen drei zuständigen Ausschüssen eine große Mehrheit erringen.

Lediglich die FDP und ein CDU-Mitglied folgten dem Antrag nicht. Ursprünglich nur auf ein großes Grundstück in Bad Segeberg bezogen, wurde die Zustimmung zu dem Antrag zuerst im Sozialausschuss erteilt. Im folgenden Werkausschuss konnte das Linken-Mitglied Holger Weihe die Regelung auf alle im Kreis Segeberg vom Kreis künftig zu veräußernden Baugrundstücke ausweiten. Zuletzt folgte dem auch der Hauptausschuss.

Bemerkenswert ist die Durchsetzung des Antrags auch deshalb, weil die Fraktion der LINKEN im Segeberger Kreistag in den Ausschüssen zwar über einen beratenden Sitz, jedoch selbst nicht über Stimmrecht verfügt. Ihr Vorsitzender, Heinz-Michael Kittler, bedankte sich ausdrücklich bei den Kollegen der anderen Parteien, die dieses Vorhaben unterstützt zu haben. "Wir konnten herausarbeiten" so Kittler, "das der Kreis in seinem ureigenen Interesse handelt, da vormals bestandene Sozialwohnungen ständig aus der Sozialbindung herausfallen und das nicht damit zusammenpasst, dass die Jobcenter und Sozialämter im Kreis hunderte von Bedürftigen auffordern, sich günstigeren Wohnraum zu suchen, den es gar nicht gibt."