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Dienstag, 6. Oktober 2009, 11:00 Uhr

Johnson & Johnson: Proteste gehen weiter

Infoarchiv Norderstedt |  Norderstedts größter Arbeitgeber Johnson & Johnson will 400 der insgesamt 2.300 Stellen abbauen (wir berichteten). Johnson & Johnson, nach eigenen Angaben einer der weltweit führenden Gesundheitskonzerne, unterhält in Norderstedt mit dem Tochterunternehmen Ethicon die europaweit größte und modernste Produktionsstätte für chirurgisches Nahtmateriel, Nadeln und resorbierbare Implantate. Außerdem wir ein weltweites Technologie-Center für Forschung und Entwicklung chirurgischer Netze betrieben. Laut Ayhan Öztürk, Betriebsratsvorsitzender, hat das Norderstedter Unternehmen seit 1956 jedes Jahr Gewinne erwirtschaftet: "Außer der Ankündigung (des Stellenabbaus, Anm. d. R.) hat es keine weiteren Informationen gegeben. Uns wurde bisher noch nicht einmal ein schlüssiges Konzept vorgelegt", so Öztürk im Hamburger Abendblatt. Aufgeschreckt von diesen Nachrichten suchte die Verwaltung der Stadt Norderstedt das Gespräch mit dem Unternehmen und erhielt telefonisch auch nur allgemein gehaltene Auskünfte. Demnach "analysiert (Johnson & Johnson) fortlaufend seine Aktivitäten". Es sei vorgesehen, Teile der Produktion in andere Länder zu verlagern und in Deutschland verstärkt auf automatisierte Produktionslösungen zu setzen. Die Anpassungen sollen schrittweise in den nächsten Jahren erfolgen und "im Rahmen dieser Veränderungen wird es leider auch zu betriebsbedingten Kündigungen kommen." Damit werden die Befürchtungen des Betriebsrates und der Beschäftigten, arbeitsintensive Fertigungssegmente auszulagern, bestätigt: "Dabei hat das Unternehmen in diese Produktion in den vergangenen zwei Jahren vier Millionen Euro investiert." Zu der morgen stattfinden Betriebsversammlung werden nach Gewerkschaftsangaben 1300 MitarbeiterInnen erwartet. Und der Organisationsgrad in der Belegschaft wächst: allein in einer Woche meldeten sich 90 neue Mitglieder bei der Gewerkschaft IG BCE.

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