Presseerklärung Diakonie | Schon seit 18 Jahren feiern in Norderstedt heimisch gewordene Flüchtlinge und andere Menschen mit Migrationshintergrund einmal jährlich gemeinsam mit alteingesessenen NorderstedterInnen im Albert-Schweitzer-Haus das Interkulturelle Fest - am morgigen Sonntag ist es wieder soweit. VeranstalterInnen sind der Verein Neue Nachbarn e.V., die internationale Frauengruppe Mondfrauen und die Migrationssozialberatung der Diakonie.

In Norderstedt leben Menschen aus zahlreichen verschiedenen Kulturen. Dass es in diesem interkulturellen Zusammenleben mitunter Irritationen gibt, konnten Norderstedter und Norderstedterinnen in diesen Tagen einmal mehr aus der Zeitung erfahren. Nicht selten sind unsere Erwartungen durch eine sehr eigene Sicht auf den Anderen bestimmt - so manche Enttäuschungen sind indes durch diesen Fokus vorprogrammiert. Vermeintlich fremd sind sich jedoch alle Beteiligten gleichermaßen. Die Eingewanderten wundern sich über so manchen kulturellen Standart, der unter Einheimischen hierzulande herrscht. Die Alteingesessenen befinden die Bereitschaft der Zugewanderten zur Anpassung bisweilen als nicht ausreichend.

Der Frage, wer sich denn nun an wen anzupassen habe und ob auf diesem Wege eine gute Grundlage für ein gedeihliches Zusammenlebren wachsen kann, spürt das Theaterstück "Papa, was ist ein Fremder?" nach. In dem Stück nach Motiven des französischen Autoren Tahar Ben Jelloun befinden sich Vater und Tochter im Dialog. Dem Vater fällt dabei die nicht eben einfache Aufgabe zu, seiner wissbegierigen Tochter die Welt in der Einwanderungsgesellschaft zu erklären: Was ist Rassismus? Wozu gibt es Diskriminierung? Sind alle Menschen gleich? Wer macht den Unterschied? Fragen und ihre vermeintlich einfachen Antworten, über die wir auch im Norderstedter Alltag des öfteren ins Stolpern geraten. Für die Bühne bearbeitet hat das Stück Horst Marn vom Einwandererbund Elmshorn, der die Rolle des Vaters selbst spielt.

Sonntag, 11. Dezember 2011

16 Uhr, Albert-Schweitzer-Haus

Schulweg 30, Norderstedt-Harksheide

Eingeladen zum Interkulturellen Fest sind alle Norderstedter Bürgerinnen und Bürger mit und ohne Migrationshintergrund, die einmal Lust haben, sich in einer vielfältigen Festgemeinschaft gemeinsam den augenzwinkernden, theatralen Spiegel vorhalten zu lassen - und zusammen bei Kaffee, Tee und orientalischen Köstlichkeiten zu feiern und sich besser kennenzulernen. Der Eintritt ist frei.