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Donnerstag, 8. Mai 2014, 11:41 Uhr
IG BCE in Kaltenkirchen
Infoarchiv Norderstedt | Kaltenkirchen ist Gewerkschaftsstandort: Schon seit ein paar Wochen leitet die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) ihre Geschicke in Schleswig-Holstein und Teilen Mecklenburg-Vorpommerns von der zweitgrößten Stadt des Kreises Segeberg aus.
Mitte März eröffnete Bezirksleiter Uwe Verwohlt dort die neue Geschäftsstelle, zur Einweihung kamen Kaltenkirchens Bürgermeister Hanno Krause (CDU), der Leiter der städtischen Wirtschaftsförderung und Gewerkschaftsmitglieder aus ganz Norddeutschland.
In der IG BCE sind Beschäftigte aus 50 Branchen organisiert, alleine in Schleswig-Holstein hat die DGB-Gewerkschaft 9.000 Mitglieder. Entstanden ist die Organisation erst 1997 - aus den zuvor unabhängigen Einzelgewerkschaften IG Chemie, Papier, Keramik, IG Bergbau und Energie und der Gewerkschaft Leder. 13 Jahre lang hatte die Bezirksleitung ihren Sitz in Neumünster, dann aber führte Platzmangel zu einer Umorientierung. "In Kaltenkirchen", sagt Verwohlt, "ist das Team schnell auf geeignete Räume gestoßen."
123 Betriebe der chemischen Industrie, der Papierindustrie, der Fein- und Grobkeramik sowie der Glas-, Kunststoff-, Kautschuk-, Öl- und Gasindustrie betreut die IG BCE derzeit in der Region, dabei gehören Tarifverhandlungen ebenso zur Aufgabe der Gewerkschaft, wie der Arbeits- und Sozialrechtsschutz der Mitglieder und die politische Vertretung der Arbeitnehmerinteressen. Im Vergleich mit anderen DGB-Gewerkschaften gilt die IG BCE eher als moderat und dem wirtschaftsliberalen Flügel der SPD nah. Unter kritischen Gewerkschaftern war deshalb in den 80er und 90er Jahren die Parole "Die IG Chemie - streikt nie!" gebräuchlich.
Bezirksleiter Uwe Verwohlt selbst ist erst seit Kurzem in Norddeutschland: Am 22. Januar wurde er gewählt, vorher war der gelernte Bergmann stellvertretender Bezirksleiter in Duisburg. "Hier in Schleswig-Holstein habe ich ein sehr viel größeres Gebiet und neue Herausforderungen", sagt er zu seinem neuen Aufgabenfeld. In nächster Zeit seien seine Hauptaufgaben dabei die Organisation der Betriebsratswahlen und die Energiewende: "Die ist besonders wichtig für uns", sagt er, "denn Strom muss bezahlbar sein." Es dürfe nicht sein, dass die Politik Verbraucher und Industrie gegeneinander ausspiele.
Ein Kommentar zu diesem Artikel
09.05.2014, 16:46 Uhr Anonymous: Moderat? Erzkonservativ!
Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie ist der Bremser der Energiewende und das Schoßhündchen der Monopolisten. Ihr aktueller Erfolg lässt sich derzeit am besten in Wirtschaftsminister Gabriels Novelle zum EEG ablesen. Ein Trauerspiel für die Verbraucherinnen und Verbraucher und ein Sieg der konservativen Seeheimer (exKanalarbeiter) in der SPD. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Franz Thönnes und die Generalsekretärin der SPD, Yasmin Fahimi, kommen auch von der IG BCE.
Jetzt wandert die Bezirksstelle dorthin, wo die Unternehmen boomen. Weg aus dem Ort, wo für die traditionsreichen Industrien längst das Totenglöckchen geläutet hat. Was hat die IG BCE eigentlich dagegen getan?