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Samstag, 5. Mai 2012, 18:40 Uhr
Tausende demonstrieren in Hamburg und Neumünster
Hohe Beteiligung an Mai-Demos
ram. | Hunderte Menschen aus dem Kreis Segeberg und Hamburg-Nord haben sich am 1. Mai an Demonstrationen des Deutschen Gewerkschafts Bundes (DGB), Umzügen linker Gruppen und Anti-Nazi-Protesten in Hamburg und Neumünster beteiligt. In Kaltenkirchen liefen am Nachmittag zwei Dutzend Nazis durch die Stadt.
Alleine zur Hauptkundgebung des DGB in der Hansestadt versammelten sich am Dienstag-Vormittag rund 6.000 Menschen auf dem Spielbudenplatz und zogen unter dem Motto "Gute Arbeit in Europa - Gerechte Löhne, Soziale Sicherheit" zum Fischmarkt. Dort hörten sie Reden von Hamburgs DGB-Chef Uwe Grund, Isabel Artus von der DGB-Jugend und IG Metall-Chef Berthold Huber - Letzterer nutzte die Gelegenheit, um die zahlreich anwesenden "Metaller" auf den beginnenden Tarifkonflikt in der Metall- und Elektroindustrie einzustimmen. Sowohl auf dem Fischmarkt, als auch in Bergedorf (800) und Harburg (600) beteiligten sich mehr Menschen an den Demonstratíonen zum Tag der Arbeit, als in den vergangenen Jahren.
Selbiges gilt auch für den Euromayday, einen Umzug linker und alternativer Gruppen, der bemüht ist, jeweils zum 1. Mai die sozialen Proteste und Bewegungen in Hamburg zusammenzuführen: Bis zu 3.000 TeilnehmerInnen wurden hier im Anschluss an die DGB-Demo gezählt, der "Mayday" bewegte sich über Stunden in Form einer Parade durch St.Pauli und Eimsbüttel. Am Abend schloss sich dem also recht breitgestreuten Protest noch eine "Revolutionäre 1.Mai-Demo" an, an der sich zwischen 700 (Polizeiangaben) und 2.500 (OrganisatorInnen) beteiligten.
Deutlich größer als in den Vorjahren auch die Mai-Demonstration in Neumünster, hier gingen an verschiedenen Punkten der Stadt gut 5.000 Menschen auf die Straße um einerseits den Tag der Arbeit zu begehen, aber auch um sich einem geplanten Aufmarsch der rechtsextremistischen NPD entgegenzustellen. Auch aus der Region waren zahlreiche Menschen nach Neumünster gefahren, unter anderem Angehörige des Sozialen Zentrums und der LINKEN, aber auch GewerkschafterInnen, die sonst zur Mai-Demo nach Hamburg gefahren wären.
Und so kam es, wie es kommen musste: Weil die Polizei den rechten Aufmarsch bei vielfach größeren Gegendemonstrationen ohnehin nicht hätte durchsetzen können, die gerade einmal 140 Neonazis sich zudem auf zwei Orte aufteilten, lösten Polizeikräfte die NPD-Aktion bereits nach kurzer Zeit auf. Während rund 100 Rechtsradikale am Ende - unter Ausblendung des Versammlungsrechts - in Gewahrsam genommen wurden, weil sie ihre Aktion nicht beenden wollten, fuhren rund zwei Dutzend Neonazis nach Kaltenkirchen, um an diesem Tag wenigstens noch die Spur einer Außenwirkung zu erzielen: Nach einem kurzen Marsch durch die "Innenstadt" Kakis unterbanden Polizeikräfte aber auch diesen Versuch.
Während alleine der DGB am 1. Mai bundesweit mehr als 400.000 DemonstrantInnen auf seinen Veranstaltungen zählte - im Gegensatz zum Großraum Hamburg "nur" genauso viele, wie im Vorjahr - mobilisierten NPD und rechte Kameradschaften 2012 gerade einmal 1.800 Teilnehmer. Der Versuch der rechtsextremistischen Szene, den 1. Mai für ihre Zwecke zu instrumentalisieren, ist nach zwischenzweitlichen Erfolgen zwischen 2006 und 2008 damit gescheitert. Die Szene bringt trotz erheblichen Anstrengungen im Vorfeld ausschließlich die "üblichen Verdächtigen" auf die Straße.
2 Kommentare zu diesem Artikel
06.05.2012, 11:59 Uhr Infoarchiv Norderstedt: DGB und 1. Mai
Hey Anonymous! Inhaltlich sicher richtig: Die Mai-Demonstrationen in ihrer Gänze werden zu Unrecht alleine dem DGB zugerechnet ... andererseits sind DGB und in ihm organisierte Einzelgewerkschaften durchaus dominant am 1. Mai. Um trotzdem deutlich zu machen, dass die Einheitsgewerkschaft nicht alles ist und das Ganze eine komplexe Geschichte hat, haben wir im Text den wikipedia-Eintrag zum Tag der Arbeit verlinkt und den alternativen Mai-Demos breiten Raum gegeben.
06.05.2012, 7:45 Uhr Anonymous: DGB
Ich möchte anmerken, dass bei den 400.000 1-Mai DemonstrantInnen nicht alle durch den DGB mobliisiert sind. Zum einen gibt es viele Initiativen und Vereine, die den Tag nutzen, um für ihre Anliegen auf die Straße zu gehen - zum anderen mobilisieren auch andere Nicht-Einheitsgewerkschaften zum Ersten Mai. Da der DGB den Ersten Mai auch nicht erfunden hat finde ich es immer schade, wenn alle DemonstrantInnen dem DGB zugeordnet wird. Warum eigentlich nicht den AnarchistInnen. Wer hats erfunden?