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Montag, 12. November 2012, 20:58 Uhr
74. Jahrestag der Reichspogromnacht
Gedenken am Wittmoor
Gedenken an die November-Pogrome 1938: 50 NorderstedterInnen kamen zur KZ-Gedenkstätte im Wittmoor (Foto: Infoarchiv)
Infoarchiv Norderstedt | Mehr als 50 NorderstedterInnen haben am Freitag im Wittmoor den Opfern des Nationalsozialismus und der Pogrome im November 1938 gedacht, darunter VertreterInnen (fast) aller Parteien der Stadtvertretung.
Nachdem die TeilnehmerInnen von Chaverim-Sprecherin Ayala Nagel begrüßt worden waren, sprachen Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote (CDU), Hans-Werner Kühl (SPD), der Chaverim-Vorsitzende Hans-Christoph Plümer und Landesrabbiner Walter Rothschild zu den TeilnehmerInnen. Neben der Bezugnahme auf den 9. November selbst, war es allen Rednern wichtig, den Blick auch auf Rassismus und Antisemitismus unserer Zeit zu lenken. So fragte Plümer, ob denn die zehnjährige Mordserie des "NSU"-Trios jener "Anfang" sei, dem gegenüber man stets wehrhaft sein muss und falls ja: "Der Anfang von was?"
Während Kühl in seiner Ansprache an den 1942 in Auschwitz ermordeten Librettisten und Schlagerkomponisten Fritz Löhner-Beda erinnerte ("Ich hab mein Herz in Heidelberg verloren"), widmete Grote sich der heute 90jährigen deutsch-israelischen Autorin Inge Deutschkron, die ab 1943 in einem Berliner Versteck den Holocaust überlebte. Von ihrer Autobiographie "Ich trug den gelben Stern" und deren Theaterfassung unter dem Titel "Ab morgen heißt Du Sara" angetan, äußerte der Oberbürgermeister den Wunsch, dieses Stück möge bald auch einmal in Norderstedt aufgeführt werden. Damit leistete sich Grote allerdings einen kleinen Fauxpas, denn genau das hatte eine Theatergruppe des Lessing-Gymnasiums Mitte 2008 bereits getan. Nach den Ansprachen legten der Bürgermeister und Stadtpräsidentin Kathrin Oehme (CDU) für die Stadt Norderstedt sowie "HaWe" Kühl und Sibylle Hahn für die SPD Kränze am Gedenkstein des KZ Wittmoor nieder.
Die Gedenkveranstaltungenam Fuchsmoorweg im Stadtteil Glashütte finden jedes Jahr am 9. November, am Volkstrauertag und am 27. Januar - dem Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz - statt. Waren es noch vor wenigen Jahren äußerst überschaubare Veranstaltungen mit einem-, manchmal zwei Dutzend TeilnehmerInnen, ist das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus zuletzt wieder stärker ins Bewusstsein der NorderstedterInnen gerückt - befördert vielleicht auch von der alljährlichen Teilnahme Hans-Joachim Grotes.