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Freitag, 12. April 2013, 13:44 Uhr

Exil-Segeberger mit "Knast-Netzwerk"?

Infoarchiv Norderstedt | Der in der hessischen JVA Hünfeld einsitzende Nazi-Schläger Bernd Tödter, dem zur Zeit die Bildung eines Netzwerkes inhaftierter Neonazis vorgeworfen wird, hat seine Wurzeln in Bad Segeberg. Hier erschlug er 1993 einen Obdachlosen und gründete die Kameradschaft Nordmark, unter deren Namen noch heute ein Twitter-Account betrieben wird.

Bernd Tödter vor Hitler-Portrait

Bernd Tödter und Vorbild (Foto: Antifa)

Toedter sitzt zur Zeit eine kombinierte Haftstrafe wegen mehrerer Vergehen ab, diente sich laut Verfassungsschutz im Dezember 2011 auch schon mal als Informant an. Die Schlapphüte verzichteten jedoch dankend - die ersten Angaben, die der heute 38jährige machte, waren allzu unglaubwürdig. Jetzt soll ausgerechnet Toedter der Kopf eines überregionalen Netzwerks inhaftierter Neonazis sein, das möglicherweise die seit September 2011 verbotene Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene (HNG) ersetzen sollte. Dieser Verdacht geht auf einschlägige Knast-Korrespondenz und eine Anzeige zurück, die Toedter im Oktober 2012 im Motorradmagazin "Bikers News" schaltete. Den Rest erledigte eine teils etwas hysterische Berichterstattung in verschiedenen Medien, denn viel mehr als ein paar abgefangene Briefe gibt es eigentlich nicht zum Thema.

Bernd Toedter ist in Bad Segeberg aufgewachsen und war in den 90er Jahren einer der wichtigsten Figuren der dortigen Neonazi-Szene. Auch nachdem er seine Haftstrafe wegen eines im Streit getöteten Obdachlosen abgesessen hatte, blieb er in der rechten Szene aktiv und war an verschiedenen Neonazi-Verasmmlungen in der Kreisstadt beteiligt. Nach seinem Umzug nach Hessen war Tödter an der Gründung des "Sturm 18 Cassel" beteiligt (nähere Informationen dazu hier), musste sich zuletzt mehrfach wegen Bedrohung, Beleidigung und einer mutmaßlichen Vergewaltigung verantworten.

 

Veröffentlicht in Faschismus/Antifaschismus mit den Schlagworten Bad Segeberg, Bernd Tödter, Mord, Neonazis