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Donnerstag, 2. Februar 2012, 6:15 Uhr

GAL kritisiert unzumutbare Wohnverhältnisse

"Entmietung" am Ochsenzoll

Die "Fahle-Olszowka-Ruine" am Ochsenzoll ... (Foto: GAL)

Die "Fahle-Olszowka-Ruine" am Ochsenzoll ... (Foto: GAL)

Infoarchiv Norderstedt | Weiter Trubel um die "Entmietung" des bereits teilweise entkernten Wohn- und Geschäftshauses an der Ecke Langenhorner Chaussee/Stockflethweg: Eine Kleine Anfrage der GAL-Abgeordneten Carmen Wilckens an das Bezirksamt Hamburg-Nord hat bestätigt, dass es für die noch genutzte Wohnung über der Ladenzeile keinerlei Warmwasserversorgung und auch nur eine behelfsmäßige Elektroheizung gibt. Trotzdem ordnet das Amt gegenüber dem Vermieter keine Maßnahmen an, um diesen unhaltbaren Zustand zu beenden.

Carmen Wilckens

Carmen Wilckens

Wie berichtet hatte die Eigentümerin des Gebäudekomplexes, die Hamburger Architektengattin Stephanie Fahle-Olszowka, zuletzt Entmietung und Abriss des seit einem Brand im November 2009 schwer beschädigten Komplexes vorangetrieben - offenbar mit teils rüden Methoden: So ließ die Kommunikations- und Managementtrainerin im Herbst letzten Jahres die bereits leer stehenden Läden im Erdgeschoss von Arbeitern entkernen, wobei offenbar auch Versorgunsleitungen in Mitleidenschaft gezogen wurden. In der Folge drehte der Energieversorger den verbliebenen Mietern im Oktober aus Sicherheitsgründen das Gas ab, seitdem muss die vierköpfige Familie im ersten Stock des Gebäudes mit Elektro-Öfen heizen und ohne Warmwasser auskommen.

GAL-Politikerin Wilckens ist aber nicht nur darüber erzürnt, sondern auch über den sorglosen Umgang der Verwaltung mit dem Konflikt: "Mich bestürzt insbesondere die zynische Antwort des Bezirksamtes, dass keine Gefährdung für die Gesundheit gesehen wird." Ihrer Meinung nach muss der Bezirk unverzüglich darauf hinwirken, dass in dem Gebäude wieder akzeptable Wohnverhältnisse herrschen, auch und vor allem wegen der dort lebenden Kinder. Neben der genannten Familie nutzen zur Zeit auch noch zwei Ladengeschäfte die Ruine, die übrigen Läden stehen hingegen seit Monaten leer und wurden bereits entkernt. Fahle-Olszowka plant anstelle der Ladenzeile einen dreistöckigen Neubau mit 24 altersgerechten Wohnungen, einer Tiefgarage und Ladengeschäften.

 

Nachtrag: Am 28. Februar wurde dieser Artikel im ersten Absatz wesentlich verändert. Weil wir zunächst fälschlich oder zumindst ungenau berichteten, Frau Fahle-Olszowka selbst hätte die Kappung der Gasversorgung betrieben und die Mieter müssten unter anderem "ohne Heizung" auskommen, ließ sie dem Infoarchiv durch ihre Anwälte eine Unterlassungsverpflichtungserklärung zukommen, mit deren Unterzeichnung wir uns mittlerweile verpflichtet haben, genau diese Behauptungen nicht mehr aufzustellen.