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Sonntag, 15. Januar 2012, 6:21 Uhr

700 Euro Eintritt für Informationen zum schleswig-holsteinischen Glücksspielgesetz

Dubiose Wettanbieter in der TriBühne

Infoarchiv Norderstedt | Zu einem "Online Gaming Forum" wollen sich am Montag rund 150 Angehörige teils dubioser Wettanbieter und "Experten" des deutschen und europäischen Glücksspielrechts in der Norderstedter TriBühne treffen. Hintergrund ist die völlige Liberalisierung des schleswig-holsteinischen Glückspielgesetzes, mit dem die schwarz-gelbe Landesregierung die Steuereinnahmen steigern will - um jeden Preis.

Rajas Thiele (Foto: TriBühne)

Rajas Thiele

Nach Informationen der Norderstedter Zeitung gibt es im Rahmen des "Gaming Forums" nicht nur Diskussionen über die "Spielerverifikation", über Versteuerung und den Jugenschutz beim Online-Zocken, sondern auch wertvolle, letzte Hinweise für den Erwerb von Lizenzen nach dem neuen Glücksspielgesetz. Deshalb reist auch eigens Regierungsdirektor Guido Schlütz von der Glücksspielaufsicht im Kieler Innenministerium an, um die Zocker-Firmen auf den neuesten Stand in Sachen Lizenzbeauftragung und technische Anforderungen zu bringen.

Mit der Liberalisierung des Glücksspielrechts werden in Kürze - ausschließlich in Schleswig-Holstein - fast alle denkbaren Arten von Wettgeschäften legal, darunter viele Sportwetten, Online-Poker, Online-Casinospiele und auch die besonders umstrittenen Lotterie-Lose, die ebenfalls online erworben werden. Gemeinsam mit Vertretern des staatlichen Lotto-Monopols schlagen in der TriBühne daher auch zahlreiche dubiose Wettfirmen auf, um bislang streng verbotene Zocker-Spiele an den Markt zu bringen. Kritiker befürchten wegen der Liberalisierung unter anderem eine deutliche Zunahme von Spielsucht-Erkrankungen, unter denen in Schleswig-Holstein bislang - grob geschätzt - 18.000 Menschen leiden.

Rajas Thiele, Geschäftsführer des städtischen Veranstaltungszentrums im Norderstedter Rathaus, ist hingegen begeistert, mit der Agentur Awedacity aus London am Montag den "ersten internationalen Veranstalter" begrüßen zu können. Um den Zuschlag für das "Gaming Forum" zu erhalten, hatte der Ex-Punker die Bewerbungsunterlagen der TriBühne eigens ins Englische übersetzen lassen. Vielleicht kann die TriBühne ja gleich einen Teil der Erlöse zurückstellen - für eine Erhöhung städtischer Zuschüsse der Suchtberatung im kommenden Jahr.

Veröffentlicht in Sonstige mit den Schlagworten Glücksspielgesetz, Guido Schlütz, Norderstedt, Rajas Thiele, TriBühne

Ein Kommentar zu diesem Artikel

17.01.2012, 2:03 Uhr Anonymous... übersetzen lassen....

Als Punker kann er kein Englisch und übersetzt das selbst?

Auf jeden fall eine äußerst fragwürdige Veranstaltung. Kaum zu glauben: die Tribühne hat zum resten mal mit einem internationalen Veranstalter zu tun. Wie provinzielll