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Mittwoch, 28. November 2012, 10:42 Uhr
Finanzierung unklar, Verkehrsanbindung fraglich
Das CCU steht auf der Kippe
Infoarchiv Norderstedt | Eigentlich sollte noch in diesem Jahr mit dem Bau des City Center Ulzburg (CCU) begonnen werden, doch wie es aussieht, werden in den nächsten Wochen lediglich die Überreste des alten Ulzburg-Centers abgerissen. Der überraschend aufgetauchte Investor Ten Brinke und die Projektentwickler Peter Skrabs und Karl Will von der W&S Immobiliengruppe konnten bislang weder eine Finanzierungsbestätigung, noch eine akzeptable verkehrliche Anbindung präsentieren.
Im Modell schon errichtet, in der Realität noch nicht so ganz: Das CCU im Zentrum Henstedt-Ulzburgs (Foto: WHU)
So teilte der zuständige Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr kürzlich mit, dass einer vorgesehenen Änderung der Ampelschaltung entlang der Hamburger Straße in Henstedt-Ulzburg nicht zugestimmt werde. Während die Projektentwickler mit Hilfe einer Computersimulation dargestellt hatten, dass die vom CCU verursachten Verkehre durch eben jene Ampelschaltungen bewältigt werden könnten, hält es der Landesbetrieb nicht für möglich, die etwa 4.000 zusätzlichen Fahrzeuge ohne eine deutliche Verschlechterung des Verkehrsflusses aufzunehmen. Der Landesbetrieb wörtlich: "Die Umstellung auf 90 Sekunden wird nicht empfohlen und die Errichtung des CCU wird den Verkehrsfluss weiter verschlechtern." Karin Honerlah (WHU), die diese Situation vor einem Jahr ziemlich genau vorhergesehen hatte, befürchtet nun die Abwicklung des CCU-Verkehrs über Lindenstraße, Kirchweg und Bahnhofstraße.
Noch größere Probleme gibt es allerdings mit den Investoren und ihrer zweifelhaften Informationspolitik. So liegt der Gemeinde bis heute keine seriöse Finanzierungsbestätigung für das geplante City Center vor - und wird es wohl auch ohne vorherige Baugenehmigung nicht. Obwohl anders vereinbart, will der erst kürzlich eingestiegene Investor Ten Brinke nur dann eine Bestätigung präsentieren, wenn eine Baugenehmigung für das City Center vorliegt, der diesbezügliche städtebauliche Vertrag unterzeichnet ist und die politischen Gremien den Bebauungsplan Ulzburg-Mitte genehmigt haben. Außerdem gibt es laut Norderstedter Zeitung (NZ) weitere Ungereimtheiten, insbesondere was die Besitzverhältnisse angeht: War die Kommunalpolitik bislang davon ausgegangen, dass die Projektentwickler Will und Skrabs, bzw. die City Center Ulzburg GmbH Eigentümerin des fraglichen Grundstücks ist, stellt sich jetzt heraus, dass das Gelände immer noch der Grundstücksgesellschaft Schaum gehört - ebenfalls entgegen vertraglichen Regelungen. Dagegen scheint der bislang als Investor aufgetretene Karl Will aus dem Projekt mehr oder weniger ausgestiegen zu sein. Gesellschafter der CCU GmbH sind laut NZ jedenfalls Peter Skrabs (mit 90%) und dessen Vater Gerhard (10%).
Wenig verwunderlich, dass selbst hartgesottene Verfechter des Projektes mittlerweile auf Abstand gehen. So spricht SPD-Fraktionschef Horst Ostwald von "Disharmonie" zwischen Gemeinde und Investoren, aus CDU und BfB hört man eine Art "lautstarkes Schweigen". FDP-Chef Klaus-Peter Eberhard sieht sich hingegen in seiner kritischen Haltung zum CCU bestätigt und WHU-Chefin Honerlah dürfte wohl ein Verweis auf ihre Äußerungen im November 2011 reichen, um das aktuelle Geschehen zu kommentieren: Schon damals kritisierte sie, dass der städtebauliche Vertrag und die Auslegung des Bebauungsplans ohne eine Finanzierungsbestätigung der Investoren erfolgte. Honerlah wörtlich: "Die Gemeinde geht in Vorleistung. Sie hat keine schnell wirkenden Instrumente in der Hand, wenn mit dem Bau nicht begonnen wird, hat aber das gewünschte Baurecht geschaffen."