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Mittwoch, 14. April 2010, 14:00 Uhr

Das Aus für die Kaltenkirchener Klinik

Infoarchiv Norderstedt |  Zehn Jahre kämpften KommunalpolitikerInnen und Bürgerinitiativen in Kaltenkirchen für den Erhalt des ehemaligen Kreiskrankenhauses in der Stadt, jetzt ist dieses Ringen nach einem Bericht der Norderstedter Zeitung gescheitert. Exakt zehn Jahre nach der vom damaligen Landrat Georg Gorrissen (parteilos) durchgesetzten Privatisierung des Hauses und mit dem Auslaufen einer damals beschlossenen Arbeitsplatzgarantie, schließt Neubesitzerin Paracelsus große Teile der Einrichtung, belässt lediglich eine Notaufnahme mit zehn Betten und Flächen für ambulante ärztliche Versorgung in dem verwinkelten Gebäude. Schon länger hatte der Klinik-Konzern seine Kapazitäten im Kreis auf die Paracelsus-Klinik in Henstedt-Ulzburg konzentriert, hier wurden zuletzt auch 27 Millionen Euro in einen Aus- und Umbau investiert. Die Quasi-Schließlung des Kaltenkirchener Krankenhauses zum Ende des Jahres wird laut Paracelsus-Verwaltungsdirektor Erhard Eder auch mit "Personalanpassungen" - zu deutsch: Kündigungen - einhergehen, wobei das Pflegepersonal davon nicht betroffen sein soll. Außerdem bemühe sich der Konzern, den Personalabbau auch in anderen Bereichen ohne betriebsbedingte Kündigungen zu wuppen. 572 Menschen arbeiten nach Informationen der NZ zur Zeit in beiden Kliniken, davon 353 Vollzeitkräfte. Unterstützt werden sie in Kaltenkirchen auch von zahlreichen Ehrenamtlichen, die sich in einem "Patientenförderverein" organisiert haben und nun über die Einstellung ihrer Arbeit beraten. Noch Anfang 2008 hatten CDU, SPD, FDP und LINKE in der Stadt eine Resolution verfasst, in der sie einerseits die Aufrechterhaltung der Krankenversorgung forderten und andererseits belastbare Aussagen des Klinik-Konzerns anmahnten. Die erste wirkliche Antwort auf diese Resolution ist der nun verkündete Rückzug aus Kaltenkirchen, der wohl schon damals feststand.

Veröffentlicht in Sonstige mit den Schlagworten CDU, FDP, Henstedt-Ulzburg, Norderstedt, SPD