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Samstag, 21. Januar 2012, 12:14 Uhr
Betriebsrat befürchtet Kündigungen
AKN wird offenbar verkauft
Infoarchiv Norderstedt | Seit Jahren verhandeln die Bundesländer Hamburg und Schleswig-Holstein über die Veräußerung ihrer 50-Prozent-Anteile an der Altona-Kaltenkirchen-Neumünster Eisenbahn AG (AKN), jetzt scheint der Verkauf unmittelbar bevorzustehen. Nach einem Bericht der Norderstedter Zeitung soll das öffentliche Unternehmen zu 100 Prozent von der Hamburger Hochbahn übernommen werden, der AKN-Betriebsrat befürchtet nun Arbeitsplatzverluste.
Laut Norderstedter Zeitung beschäftigt die in Kaltenkirchen ansässige AKN zur Zeit 312 ArbeitnehmerInnen, darunter alleine 90 Lokführer. Auf 260 Kilometern Streckennetz sind 40 Triebwagen unterwegs, 12 Millionen Passagiere nutzen jährlich die Angebote des Unternehmens. Die Hochbahn hingegen kommt auf 4.440 Beschäftigte und befördert auf den Strecken ihrer drei U-Bahn- und 113 Buslinien pro Jahr auf 414 Millionen Fahrgäste. Die S-Bahnen in Hamburg werden derweil von der S-Bahn Hamburg GmbH betrieben - eine 100-Prozent-Tochter der Deutschen Bahn.
Demnach könnte schon in wenigen Wochen die Entscheidung für einen Verkauf fallen, bis dahin prüfen JuristInnen und Wirtschaftsfachleute ein "Konzeptpapier" der Hochbahn, in dem Übernahme und Restrukturierung der AKN abgehandelt werden. "Restrukturierung", dahinter vermutet Thomas Bartossek, Betriebsratsvorsitzender des schleswig-holsteinischen Bahnunternehmens mit jährlich 12 Millionen Fahrgästen, aber vor allem den Abbau von Arbeitsplätzen in der 60köpfigen Verwaltung der AKN.
Davon abgesehen bestehen nach wie vor erhebliche Zweifel, ob das Unternehmen am Ende denn wirklich bei der Hochbahn landet, oder nicht doch eher bei deren Tochter BeNEX, die jedoch zur Hälfte einem privaten Investor gehört. Neben der Frage, ob ein Verkauf der schleswig-holsteinischen Anteile der AKN überhaupt zu einem damit beabsichtigten Spareffekt führt - Bartossek verneint das - würde die Landesregierung in diesem Fall öffentliches Eigentum privatisieren.