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Dienstag, 23. April 2013, 20:41 Uhr

Olaf Scholz präsentiert endgültig endgültige Kosten

789 Millionen

Olaf Harning | 789 Millionen Euro. So viel soll die Elbphilharmonie nach Worten von Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) nun kosten. Endgültig. Wirklich. Oder?

Blick auf die in Bau befindliche Elbphilharmonie

Blick auf das Millionengrab: Die Hamburger Elbphilharmonie (Foto: Infoarchiv)

Angefangen hatten die Planer mal mit 77 Millionen, damals spendeten noch Unternehmer, Vereine und sogar Gewerkschaften für ein Projekt, das schon damals als eine Art Konzerthaus der "Reichen und Schönen" geplant war. "Not in our name, Marke Hamburg", sagten deshalb im Herbst 2009 eine Reihe Künstler und KritikerInnen der vorherrschenden Stadtplanung, veröffentlichten ein gleichnamiges "Manifest" und kündigten an, die Stadt als "Gemeinwesen" zu verteidigen. Für die Elbphilharmonie gab es darin nur Zynismus: "Da lässt die Stadt ein "Leuchtturmprojekt" bauen, das dem Geldadel ein Fünf-Sterne-Hotel sowie 47 luxuriöse Eigentumswohnungen zu bieten hat und dem gemeinen Volk nur eine zugige Aussichtsplattform übrig lässt. Was für ein Wahrzeichen!"

Inzwischen kostet der Spaß mehr als 800 Millionen Euro, von denen 789 die SteuerzahlerInnen aufbringen müssen. Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) freut sich trotzdem - weil es laut niegelnagelneuem Vertrag nicht noch mehr werden kann. Angeblich hat sich der Baukonzern Hochtief - in Fachkreisen auch schon mal als Anwaltskanzlei mit angegliederter Bauabteilung karikiert - darin verpflichtet, für diesen Preis alle möglicherweise noch folgenden Zusatzkosten selber zu tragen. "Wir haben keinerlei Risiken mehr!", wird Scholz zitiert.

789 Millionen. Das könnten - grob überschlagen - auch 500 zusätzliche Lehrerstellen sein. In Vollzeit. Zwanzig Jahre lang.

Veröffentlicht in Stadtentwicklung mit den Schlagworten Elbphilharmonie, Gentrifizierung, Hamburg, Hochtief, Olaf Scholz