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Samstag, 4. Juli 2009, 19:00 Uhr

100 gegen "staatlichen Rassismus"

Infoarchiv Norderstedt |  Rund 100 Menschen sind gestern in Bad Segeberg dem Aufruf der örtlichen Antifa-Gruppe Plan B gefolgt und haben gegen "staatlichen Rassismus" und für Solidarität mit dem am 24. Juni zu einer Bewährungsstrafe verurteilten Nigerianer Robert Nwanna demonstriert. Nwanna war in einem fragwürdigen Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt worden, weil er sich im Mai 2005 mit einem Messer gegen zehn Rassisten verteidigte, die ihn zuvor unter anderem als "Scheißneger "bezeichnet-, getreten- und geschlagen hatten. Im Verlauf des Verfahrens geriet insbesondere die anfangs zuständige Kieler Staatsanwältin Silke Füßinger in die Kritik, weil sie zwar emsig gegen Nwanna-, nicht aber gegen die zehn Rassisten ermittelte. Auch als sie schließlich wegen einer Anzeige von Nwannas Anwältin Jennifer Jakobi ermitteln musste, geschah nicht wirklich viel: Die sechs gegen rassistische Schläger eingeleiteten Verfahren wurden allesamt eingestellt, weil Füßinger keine strafbaren Handlungen erkennen konnte - oder wollte? Genau diese Frage griffen auch die überwiegend jüngeren DemonstrantInnen gestern in Bad Segeberg auf. Urteil und Verfahren gegen den 28jährigen Nigerianer bezeichneten sie als "rassistisch".

Veröffentlicht in Sonstige mit den Schlagworten Antifa