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Mittwoch, 26. November 2014, 14:19 Uhr
Schulentwicklung: Alle Fraktionen einig
Standort Horst-Embacher-Schule soll aufgegeben werden
Hans-Georg (Felix) Becker | Im Grundsatz sind sich alle Norderstedter Fraktionen einig: In Zukunft soll es vier Gemeinschaftsschulen und vier Gymnasien in städtischer Trägerschaft geben. Die Fraktionen von CDU, SPD, BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN, FDP, DIE LINKE und WIN stellten ihren Plan gestern in einer gemeinsamen Pressekonferenz vor. Demnach besteht Konsens darüber,
- die Gemeinschaftsschule Ossenmoorpark und die Gemeinschaftsschule Horst-Embacher zum Schuljahr 2015/16 zu einer Gemeinschaftsschule zu verbinden
- das alte Gebäude des Schulzentrum Süd einschließlich Jugendzentrum Atrium neu zu bauen
- im neuen Schulzentrum dann eine vierzügige Gemeinschaftsschule (Verbund der Gemeinschaftsschulen Ossenmoorpark und Horst-Embacher-Schule) und das vierzügige Lise-Meitner-Gymnasium unterzubringen
- die Gemeinschaftsschule Harksheide um einen vierten Zug zu erweitern.
Die Gemeinschaftsschulen Friedrichsgabe und Willy-Brandt bleiben ebenso unverändert bestehen wir die Gymnasien Lessing, Coppernicus und Harksheide. Vor den Beratungen zum Haushalt 2016/17 soll die Verwaltung jeweils Kostenschätzungen und einen Zeitplan für den Neubau des Schulzentrum Süd (einschließlich Jugendzentrum Atrium) und den Erweiterungsbau der Gemeinschaftsschule Harksheide vorlegen. Darüber hinaus sollen die Sanierungsbedarfe und „unabweislichen“ pädagogischen Raumbedarfe der übrigen weiterführenden Schulen, die sich aus dem Bericht zur Schulentwicklungsplanung 2015 ergeben, ermittelt und hierfür eine Zeit- und Finanzierungsplanung bis Ende des Jahres 2015 vorgelegt werden.
Zufrieden, v.l.n.r.: Ruth Weidler (CDU), Reimer Rathje (WIN), Ingrid Betzner-Lunding GRÜNE, Klaus-Peter Schröder (FDP), Katrin Fedrowitz (SPD), Kevin-Pascal Kumeth (DIE LINKE), Anette Reinders (2. Stadträtin)
Mit diesem gemeinsamen Beschlussvorschlag endet ein 1 ½-jähriger Prozess der Schulentwicklungsplanung für die weiterführenden Schulen in Norderstedt. Am Anfang stand der Entschluss, diesen Prozess von externen Fachleuten begleiten zu lassen. Diese Aufgabe übernahm das Beratungsunternehmen Steria Mummert Consulting AG. Bemerkenswert war, dass – anders als in der Vergangenheit – weder aus der Politik noch aus den Schulen oder der Elternschaft vorschnelle und einseitige Lösungsvorschläge kamen. Schüler, Eltern, Lehrer, Politik und Verwaltung waren von Anfang an gleichermaßen in den Prozess integriert. Die für den Schulbereich zuständige 2. Stadträtin Anette Reinders lobte auf der Pressekonferenz ausdrücklich die lösungsorientierte Zusammenarbeit aller Beteiligten. Im Ergebnis wird mit der vorgestellten Planung ein von einer breiten Mehrheit getragenes starkes Signal gegeben. Von Einzelinteressen getriebene Versuche von Elternschaft oder Schulen die Fraktionen gegeneinander auszuspielen, dürften damit von vornherein zum Scheitern verurteilt sein. Die größten Veränderungen der Rahmenbedingungen wird es bei der Horst-Embacher-Schule geben. Seit Jahren war die Zukunft dieser Schule ungewiss. Nachdem die Schule 2009 – damals noch Regionalschule – mit der Regionalschule Falkenberg fusionierte, gingen die Anmeldezahlen für die 5. Klassen stetig zurück. Da zudem das Schulgebäude extrem sanierungsbedürftig war, stellte sich seither die Frage nach der Zukunft der Schule. Ein Zustand, der weder für die SchülerInnen, die Lehrkräfte noch die Eltern auf Dauer tragbar war. Im Rahmen der Beteiligung an der aktuellen Schulentwicklungsplanung wollte die Schulleitung zuletzt nur noch ein Ende der Ungewissheit, eine klare Entscheidung für oder gegen den Standort. Mit der jetzt vorgestellten Planung wird diese Klarheit hergestellt.
Die Fraktionen sind sich einig, dass der Standort der Horst-Embacher-Schule aufgegeben werden muss. „Sie sind sich aber genauso einig, dass viele pädagogische Konzepte dieser Schule, wie z.B. die Flexklassen, weiterhin in Norderstedt erhalten bleiben sollen“, heißt es in der gemeinsamen Erklärung aller Fraktionen. Deshalb wird es bereits zum nächsten Schuljahr zu einem Verbund mit der Gemeinschaftsschule Ossenmoorpark kommen. Beiden Kollegien soll möglichst frühzeitig Gelegenheit gegeben werden, ein gemeinsames Konzept zu erarbeiten und sich zu einer Schule – mit vorläufig zwei Standorten – weiter zu entwickeln. Am Ende wird es natürlich nur noch einen Standort geben, denn Neuanmeldungen wird es an der Horst-Embacher-Schule nicht mehr geben.
Während es bei der grundsätzlichen Ausrichtung der Schullandschaft offenbar Einigkeit gibt, bestehen in Einzelfragen aber durchaus noch unterschiedliche Auffassungen. So werden die Fraktionen von SPD und DIE LINKE, ebenfalls auf der nächsten Sitzung des Ausschusses für Schule und Sport, die Einrichtung einer gymnasialen Oberstufe für die Gemeinschaftsschule Harksheide beantragen. Wenn die Planungen und Kostenschätzungen für den Neubau des Schulzentrum-Süd vorliegen, wird es sicherlich auch noch zu vielen Diskussionen kommen. Immerhin ist für den Neubau nach ersten groben Schätzungen mit Investitionen von 30 bis 40 Millionen Euro zu rechnen. Aber eins nach dem anderen.