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Donnerstag, 21. Oktober 2004, 2:00 Uhr

Luxusevent Arztbesuch

PatientInnenzahlen weiter rückläufig

Infoarchiv Norderstedt | Noch bevor die Einführung der Praxisgebühren umgesetzt war, konnten die Krankenkassen ein neues Verhalten ihrer Versicherten beobachten: Übereinstimmend wurde ein Rückgang des Krankenstandes der berufstätigen Mitglieder festgestellt. Bei einer Umfrage des wissenschaftlichen Institutes der AOK im Sommer 2003 sagten drei Viertel der Befragten, dass sie sich aus Angst vor Jobverlust mit Krankmeldungen zurückhielten.
Auffallend ist dabei, dass vor allem Krankmeldungen auf Grund von Skelett- und Muskelerkrankungen und Rückenschmerzen zurückgehen, während synchron die Arbeitsbelastung nachweislich ansteigt.
Diese alarmierende Entwicklung wurde durch die Einführung der Praxisgebühr zusätzlich verschärft. Noch vor der Installierung der Gebühr war durch eine Forsa- Umfrage zu erfahren, dass 13% der Befragten sich auf Grund der Praxisgebühr entschlossen hätten, auf einen Arztbesuch zu verzichten, auch wenn dieser notwendig wäre.
Dass die Ergebnisse der Umfrage Wirklichkeit geworden sind, ist auch im Kreis Segeberg sichtbar.
Allein die Zahl der Notbehandlungen ging im dritten Quartal um insgesamt 16,7 % weiter zurück. Dr. Ralph Ennenbach, schreibt die Norderstedter Zeitung, ist der Einschätzung, dass die Patienten zunehmend die Kosten für die Kassengebühr vor Augen haben und nur noch, wenn es gar nicht mehr andres geht, zum Telefon greifen, um ärztliche Hilfe zu holen.

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