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Donnerstag, 4. Oktober 2007, 2:00 Uhr

Kurznachrichten im September II

Meldungen vom 16. bis 30. September

Info Archiv Norderstedt | Sonntag, 30. September, 21 Uhr

Antirassistisches Fußballturnier trotzt dem Wetter

Trotz ungemütlicher Temperaturen und gelegentlicher Schauer beteiligten sich am Sonntag rund 100 Menschen am dritten antirassistischen Fußballturnier des Sozialen Zentrums. Zehn Teams aus Norderstedt, Hamburg, Rothenburg und Itzehoe spielten dabei zunächst in zwei Gruppen, dann im K.O.-System einen Sieger aus, der jedoch nicht unbedingt "reich beschenkt" nach Hause fuhr. Am Ende gewann das Team von SFJR (Sozialistische Föderative Jugoslawische Republik), das allerdings überwiegend aus Nicht-Jugoslawen bestand im Siebenmeterschießen gegen Dynamo Fahrrad. Im Spiel um Platz 3 konnte sich die Belegschaft von Möller & Sohn durchsetzen.

Samstag, 29. September, 22 Uhr

EIN Hospiz-Platz für Norderstedt

Ein kleiner Schritt für die Menschheit, ein großer Schritt für den Norderstedter Sozialausschuss. "Einstimmig" hat die Kommunalpolitik jetzt beschlossen, sich am Diakonie-Hospiz Hamburg Volksdorf zu "beteiligen". Diese Beteiligung beschränkt sich jedoch zunächst auf eine Überweisung über 5.000 Euro und EINEN Hospiz-Platz, der künftig theoretisch sterbenden NorderstedterInnen zur Verfügung steht. Die Stadtverwaltung soll nun alles Weitere vertraglich vorbereiten. Tatsächlich wäre ein eigenes Hospiz für die Stadt nötig gewesen, wie es die Norderstedter Gruppe OMEGA - mit dem Sterben Leben zuvor gefordert hatte. Doch dafür sei kein Geld da, meint Noch-Sozialdezernent Harald Freter (SPD). Hospize sind in den letzten Jahren immer begehrter geworden, Sterbende müssen jedoch oft lange - manchmal zu lange - warten, bis sie in einer der bundesweit 85 Einrichtungen ein Bett bekommen. Ziel der Hospiz-Bewegung ist es, dem Sterben ein neues, menschlicheres Gesicht zu geben - und den Sterbenden Würde. Doch die Stadt Norderstedt ist offenbar interessierter daran, Millionen in die Landesgartenschau zu pumpen.

Samstag, 29. September, 9 Uhr

AKN-Streik nicht vor dem 8. Oktober

Nicht vor dem Oktober werden die Beschäftigten der Eisenbahngesellschaft Altona-Kaltenkirchen-Neumünster (AKN) die Arbeit Niederlegen. Mit dieser Frist will die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) dem Arbeitgeberverband Deutscher Eisenbahnen (AGVDE) Zeit geben, das vorgeschlagene System neuer Arbeitszeiten, Zulagen und Entgelte zu prüfen. Weiterhin fordert die GDL unter anderem 4,5% mehr Lohn und Gehalt.

Samstag, 29. September, 9 Uhr

Der ewige Koppelin

Seit 14 Jahren steht der Bad Bramstedter Bundestagsabgeordnete Jürgen Koppelin der FDP in Schleswig-Holstein vor, jetzt will es der 62jährige noch einmal wissen: Ohne Gegenkandidaten lässt er sich heute in Neumünster zum "neuen" Vorsitzenden der Partei wählen. Vor seiner Zeit als hauptberuflicher Politiker war Koppelin u.a. Musik-Promoter und Redakteur beim NDR. Wohl vor allem aus diesem Grund hat seine Homepage erhöhten Unterhaltungswert, ganz im Gegenteil zu seinen Treffen mit Wolfgang Gerhardt.

Freitag, 28. September, 17 Uhr

Kündigungen für Rotes Kreuz und KBA

Aufgrund der laufenden Privatisierungen im Gesundheitswesen ist auch der Krankentransport ein lukrativer Markt geworden, auf dem Hauen und Stechen vorherrscht. Schon seit Monaten herrschen deshalb erbitterte Auseinandersetzungen zwischen den vom Kreis Segeberg beauftragten "Anbietern", dem Deutschen Roten Kreuz, dem Verein Krankentransporte, Behinderten- und Altenhilfe (KBA) und Krankenkassen. Laut Segeberger Zeitung setzt alleine das Rote Kreuz im Kreis jährlich 6,5 Millionen Euro um und beschäftigt 100 Rettungskräfte zu übrigens verheerenden Bedingungen. Weil sich die beiden bisherigen Anbieter fortwährend Auseinandersetzen und auch ein dritter Interessent auf den Segeberger Krankentransport-Markt drängt, will der Kreistag die auslaufenden aber noch bis Ende 2009 wirkenden Verträge nun fristgerecht kündigen, die Transporte wahrscheinlich völlig neu ausschreiben. Es lebe die Privatisierung.

Freitag, 28. September, 7 Uhr

Feinstauburteil ohne Auswirkung auf Norderstedt

Wohl keine Auswirkungen hat das gestrige Feinstaub-Urteil auf Norderstedt. Das Bundesverwaltungsgericht hatte darin entschieden, dass BürgerInnen in dem Fall verkehrsmindernde Maßnahmen wie Fahrverbote für LKW u.ä. einklagen können, wenn an vielbefahrenen Straßen die Feinstaub-Werte an 35 Tagen im Jahr die festgelegten Grenzwerte übersteigen und die jeweilige Gemeinde keinen dafür vorgesehenen Aktionsplan zur Minderung der Feinstaub-Emissionen ausgearbeitet hat. In Norderstedt wird Feinstaub seit 2006 am Postgebäude an der Ohechaussee gemessen, einem extrem verkehrsbelasteten Punkt der Stadt. Selbst dort jedoch haben die Werte bis Anfang September "erst" fünfmal den Grenzwert überschritten. Die laufend aktualisierten Messergebnisse können nach einigem Suchen auf der Seite www.umweltbericht-sh.de gefunden werden. Für Norderstedt könnte daher lediglich in Betracht kommen, künftig an mehreren Punkten der Stadt Feinstaub zu messen, auch darauf haben BürgerInnen laut Bundesverwaltungsgericht unter bestimmten Umständen ein Anrecht.

Donnerstag, 27. September, 23 Uhr

SPD Norderstedt: Solidarität mit Ralf Stegner

Im Rahmen einer Ortsvereinskonferenz hat die Norderstedter SPD bereits am vergangenen Sonntag eine Solidaritätsbekundung für den zurückgetretenen Innenminister Ralf Stegner (SPD) abgesetzt. Darin fordern die örtlichen "Genossen" Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) auf, mäßigend auf seine Minister einzuwirken. Die sollen bitte schön künftig nicht mehr so viel "politisches Porzellan zerschlagen", wenn der SPD-Vorsitzende das auch nicht darf. Och manno! Stegner war vor einigen Tagen zum Rücktritt gedrängt worden, weil er offenbar allzusehr die Parteilinie in die Große Koalition getragen hatte. Tatsächlich dürfte auch eine Rolle gespielt haben, dass Stegner als ausgesprochen liberaler Innenpolitiker immer wieder Störfeuer in Richtung Bundesinnenminster Wolfgang Schäuble ausgesandt hatte, und das geht ja nun wirklich nicht. Als Juniorpartner in einer Großen Koalition ist nunmal vor allem Schlucken angesagt. Die Norderstedter SPD hat das noch nicht ganz verinnerlicht: Sie ist - so die Ortsvereinskonferenz am Sonntag - "nicht für eine Große Koalition um jeden Preis." Aber immerhin um fast jeden.

Donnerstag, 27. September, 12:15 Uhr

Nazis schicken Drohbrief an Antifa Pinneberg

Nach einer Meldung auf Indymedia haben Pinneberger Nazis der örtlichen Antifagruppe einen Drohbrief geschickt, welcher in erschreckender Weise die Dumpfheit örtlicher Nazis dokumentiert.

Donnerstag, 27. September, 10:00 Uhr

Die CDU kommt nicht zur Ruh´!

Nachdem in den letzten Jahren der CDU Norderstedt mehrere Stadtvertreter den Rücken kehrten (2005 Jens Kahlsdorf fraktionslos, 2007 Günther Döscher und Christoph Prüfer zur FDP, Rainer Schlichtkrull nach Ungarn), rappelt es nun in Henstedt-Ulzburg im Karton. Fazit einer Klausurtagung vom Wochenende: Ein Austritt, eine vielleicht-Mandatsrückgabe, zwei abgesägte Kandidaten für die Kommunlwahlen 2008 und zwei gespaltene Lager. Nicht schlecht für ein Wochenende. Jörg Schlömann trat aus der Partei aus, weil er nicht mehr zum Direktkandidaten nominiert wurde, Wilfried Wengler darf nicht für die Kommunalwahl antreten, wohl aber für den Kreistag kandidieren. Wengler erhielt offenbar damit die Quittung dafür, dass er Bürgermeister Volker Dornquast häufiger kritisiert hatte. Frank Rauen steht nach eigenen Angaben kurz davor sein Mandat zurückzugeben. Er wurde zwar als aussichtsreicher Direktkandiat für die Kommunalwahl aufgestellt, aber ist wohl mit der Gesamtsituation unzufrieden. Durch Schlömanns Austritt verliert die CDU nicht die Ratsmehrheit, aber die Ausschussbesetzungen müssen unter den Fraktionen neu geregelt werden.

Mittwoch, 26. September, 13:00 Uhr

Ökostrom für städtische Einrichtungen

Die Grüne Alternatibve Liste in Norderstedt (GALiN) hat für die nächste Sitzung des Hauptausschusses am 01.Oktober 2007 einen Antrag gestellt, mit dem Ziel, die Stromversorgung der Stadt auf einen https://www.infoarchiv-norderstedt.org/dataview.action?categoryId=news&ar... " target="_blank"> Ökostromtarif umzustellen. Ebenso werden die städtischen Gesellschaften aufgefordert, für ihre Bereiche regenerative Energien zu beziehen. Nach Auffassung der GALiN sind nur so die Klimaziele der Stadt Nordrstedt, den CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2010 um 50 Prozent zu verringern, zu erreichen. Atomstrom, der im Strommix Norderstedt mit 51 Prozent verhältnismäßig hoch ist, sei keine Alternative, auch wenn dieser einen geringeren CO2-Ausstoß verursache. Die Risiken beim Betrieb von Kernkraftwerken seien zu hoch und die Langzeitfolgen der Lagerung von radioaktivem Brennmaterial noch gar nicht abschätzbar, so die GALiN.

Mittwoch, 26. September, 12:00 Uhr

"Norderstedter Appell": Stadtwerke lügen

Schon seit Monaten sorgt die Gaspreispolitik der Stadtwerke Norderstedt für Ärger und Gesprächsstoff, Hunderte Kunden hielten zuletzt die deftigen Preiserhöhungen zurück, hinterlegten das Geld stattdessen auf Sperrkonten. Vor kurzem nun verschickten die Stadtwerke, ein Schreiben an ihre Kritiker, nachdem sie unter Hinweis auf ein Urteil des Bundesgerichtshofs ihre Kalkulationsgrundlagen ausreichend transparent vorgelegt hätten, die Erhöhungen nun bitte zu zahlen wären. Dagegen wehrt sich jedoch weiterhin Horst Hinkel vom Norderstedter Appell, der jetzt in einem Offenen Brief Bürgermeister Hans-Joachim Grote (CDU) um Hilfe bat. Hinkel, ehemaliger Sprecher des Norderstedter Grundeigentümerverbandes "Haus & Grund", bittet den Bürgermeister konkret darum, die aktuelle Offensive der Stadtwerke zu unterbinden. Außerdem geht der "Norderstedter Appell" nach wie vor davon aus, dass der Gasgewinn der Stadtwerke nicht - wie offiziell angegeben - 0,07 Cent pro Kilowattstunde, sondern rund sieben Mal soviel, nämlich 0,51 Cent/kWh beträgt.

Mittwoch, 26. September, 11:00 Uhr

CDU will für Kitas und Schulen einiges ändern

Norderstedt soll eine Regionalschule bekommen. So denkt sich das jedenfalls die CDU. Nach monetelangem Rumgeeiere hat die Partei jetzt Position bezogen. Die Haupt- und Realschule Friedrichsgabe soll als https://www.schleswig-holstein.de/Bildung/DE/SchulischeBildung/Allgemeinb... " target="_blank"> Regionalschule zum Schulzentrum Nord wechseln, die Grundschule Friedrichsgabe soll am jetzigen Standort erhalten bleiben und die Hauptschule Falkenberg sowie die Realschule Harksheide sollen machen was sie wollen. D.h., sie sollen die Wahl zwischen Regionalschule und https://www.schleswig-holstein.de/Bildung/DE/SchulischeBildung/Allgemeinb... " target="_blank"> Gemeinschaftsschule haben. "Wir schließen uns der Entscheidung an", so Holger Hagemann (CDU), Vorsitzender des Ausschusses für junge Menschen, gegenüber der https://www.abendblatt.de/daten/2007/09/26/798456.html " target="_blank"> Norderstedter Zeitung . Wer´s glaubt! Die Verwaltung soll bis zum 07. Oktober schon mal eine Vorlage erarbeiten. Für den Bereich der Kindertagestätten (Kitas) möchte die CDU mehr Wettbewerb und ein Gutschein-System einführen. Das Gutschein-System wurde zwar noch letzte Woche vom Ausschuss für junge Menschen verworfen (viele Norderstedter Eltern lehnen es ebenfalls ab), aber dennoch jetzt wieder auf den Tisch gelegt. Und der Wettbewerb soll dafür sorgen, dass die Kitas wirtschaftlicher denken. Der CDU-Politiker Karlfried Wochnowski: "Die Eltern entscheiden sich für die Kindergärten mit den attraktivsten Angeboten". So einfach ist das. Die Zuständigkeit für die Kitas soll nach Vorstellung der CDU dann auch nicht mehr bei der Stadt liegen, sondern in die Hände eines neu zu gründenden Eigenbetriebs - auch so eine neue Wunderwaffe - gelegt werden.
Passenderweise tagt die GALiN heute im Rathaus zum Thema "Kita und Schule". Beginn der Veranstaltung ist im Raum K 130/131 um 19.30 Uhr.

Mittwoch, 26. September, 9:30 Uhr

Jungheinrich-Werkleiter fällt nach oben

Der bisherige Leiter des Norderstedter Jungheinrich-Werkes, Dr. Klaus-Dieter Rosenbach wird zum 1. Januar 2008 Technik-Vorstand der Jungheinrich AG. Rosenbach war seit 2001 in Norderstedt tätig, gehört dem Unternehmen aber schon seit 1991 an. Unter anderem die Restrukturierung und Modernisierung des Hauptwerkes inklusive Arbeitsplatzabbau werden ihm zugerechnet. Jungheinrich ist vor allem für seine Gabelstapler (Stichwort "Ameise") bekannt, deckt aber heute auch die große Palette der "Lager- und Materialflusstechnik" ab. Zur Zeit arbeiten noch rund 1.500 Beschäftigte im Hauptwerk Norderstedt, die Belegschaft ist zu großen Teilen in der IG Metall organisiert und immer für eine kleine Streikaktion zu haben.

Dienstag, 25. September, 13:00 Uhr

Nach NPD-Lob: Bürgermeister Sander distanziert sich von Neonazis

Nachdem die NPD Neumünster-Segeberg ein von der Gemeinde Lentföhrden herausgebrachtes Buch zum Schicksal ihrer 80 in den Weltkriegen gefallenen Soldaten als "Heldenverehrung von anerkannter Seite" gefeiert hat, herrscht bei Lentföhrdens Bürgermeister Kurt Sander (CDU) Betroffenheit. Der zwischenzeitlich verstorbene Autor Uwe Looft habe bis zur Veröffentlichung seines Werkes "sicherlich nicht so weit gedacht". Sander distanziert sich energisch von Neonazis und der NPD, meint aber auch: "Die können schreiben, was sie wollen - die biegen sich sowieso alles so hin, wie sie es haben wollen." Wie berichtet, hatte die NPD am Wochenende positiv Bezug auf das Buch "Setzt Euren Helden Steine" genommen, in dem Looft - gänzlich unkommentiert - dem Schicksal von 80 gefallenen Lentföhrdenern nachgespürt hat. "Völlig wertfrei", so Bürgermeister Sander über die Veröffentlichung, wird darin beispielsweise über den SS-Wachmann Ewald Klages berichtet, wie gesagt: Unter dem Titel "Setzt Euren Helden Steine". Dabei war Looft durchaus gewarnt: So hat der Kaltenkirchener Historiker Gerhard Hoch den Autor mehrfach vor der unkommentierten Veröffentlichung des Buches abbringen wollen. Looft sei zwar ein "angenehmer, redlicher Mensch" gewesen, der von Neonazis nichts das Geringste gehalten habe, die politischen Gefahren seiner Arbeit habe er jedoch nicht sehen wollen, so Hoch gegenüber dem Info Archiv. Die stets rückwärts gewandte NPD freut das diebisch. Nur dass das Buch so "kriegskritisch" sei, ist dem nationalistischen Jungsturm ein Dorn im Auge.

Dienstag, 25. September, 10:00 Uhr

WHU will F-r-B für H-U!

Während Norderstedt sich mit den Problemen eines weiteren Autobahnanschlusses abmüht, hat man in Henstedt-Ulzburg ganz andere Sorgen. Wann kommt endlich der "Fahr-ran-Briefkasten" (F-r-B? Diese Frage - und gleich einen Antrag dazu - stellt die Wählergemeinschaft Henstedt-Ulzburg (WHU) im Umwelt- und Planungsausschuss im Mai dieses Jahres. Und obwohl auch Bürgermeister Dornquast von der Idee begeistert war, ist die Sache immer noch nicht in die Tat umgesetzt. Zur Verdeutlichung: Der "F-r-B" kann mit dem PKW angefahren und der Brief dann direkt durchs Seitenfenster in den Kasten geworfen werden. Wir möchten an dieser Stelle die Idee noch weiter vorantreiben und vorschlagen, alle Briefkästen abzubauen, alle Postfilialen zu schließen und den gesamten Postdienst an McDonalds zu verkaufen. Dort könnte dann beim drive-in der Brief abgegeben oder zum Sparmenü noch ein paar Briefmarken erworben werden. Und falls Henstedt-Ulzburg keinen eigenen Autobahnanschluss bekäme, könnte auf der Autobahn zumindest ein Express-Briefkasten aufgestellt werden, ein "Fahr-mit-100-Sachen-ran-Briefkasten".

Dienstag, 25. September, 09:30 Uhr

FDP in ihrer Lieblingsrolle

Der Autobahnanschluss Norderstedt-Mitte steht auf der Kippe. Würde die Norderstedter FDP im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr mit der SPD und der GALiN gegen das Projekt stimmen, wäre es bei Stimmengleichheit gekippt. So ließ die CDU das Thema vorsorglich von der Tagesordnung der nächsten Ausschusssitzung streichen. Herbert Paschen, CDU-Fraktionschef, lamentiert : "So billig kommen wir nie wieder an einen Autobahnanschluss" und baggert jetzt die FDP um ihre Zustimmung an. Und die FDP darf mal wieder das Zünglein an der Waage sein. Die nächste Sitzung des Ausschusses findet am 04. Oktober statt. Bis dahin wird das Telefon bei der FDP wohl ziemlich oft klingeln...

Montag, 24. September, 18 Uhr

NPD lobt Lentföhrdener "Heldenbuch"

Der im Wesentlichen aus Neumünster gesteuerte NPD-Kreisverband Segeberg-Neumünster hat dem Lentföhrdener Buch "Setzt Euren Helden Steine" in einer Veröffentlichung Lob gezollt. Wie die dumpf-nationalistische Partei mitteilt, sei die Aufarbeitung von 80 Kriegsschicksalen Lentföhrdener Bürger "zwar allgemein kriegskritisch (was der nationalen Selle natürlich missfällt), den Gefallenen gegenüber aber durchaus positiv" gesonnen. Tatsächlich hat der ehemalige Bäcker des Ortes und "Hobby-Historiker" Uwe Looft anhand des monumentalen Gedenksteins der Gemeinde den Schicksalen der Gefallenen nachgespürt. Herausgekommen ist dabei eine nicht uninteressante Dokumentation der damaligen Denkweise, die dabei Brüche offenbart. Schreiben einige der 80 Lentföhrdener Wehrmachtssoldaten, SS-Männer oder Wachleute zu Beginn des Krieges noch optimistischen Schmonz nach Hause, sehnen 1944/1945 - kurz bevor die meisten von ihnen elend sterben - das Ende des Krieges herbei. Dass die NPD angesichts Dutzender auf ost-, west- und südeuropäischen Schlachtfeldern für den Führer ausgehauchter Leben schier begeistert ist, mag man mit einem mitleidigen Schmunzeln abtun. Bedenklicher ist eher die Ahnung, dass Hobbyhistoriker Looft zwar großes Interesse daran hatte, wo und durch was die Lentföhrdener starben, nicht jedoch daran, wobei. Beispiel Ewald Klages, Zitat: "Pimpf, Hitlerjunge, Eintritt in die SS (...) Er diente bei einem Wachkommando. Die letzten Lebenszeichen kamen im Februar 1945 aus Klagenfurt." Teile seines Informationsgehalts lassen sich übrigens in einer Ahnen-Datenbank Lentföhrdens online nachlesen.

Sonntag, 23. September, 17 Uhr

Kahlsdorf schuld?

Weiterhin heiß diskutiert wird das Kulturdebakel auf dem Friedrichsgaber Hof 3beken am vergangenen Wochenende. Während einzelnen anderen Kulturtreibenden vorgeworfen wird, die Festivalidee aus Eigennutz zu hintertreiben, wird auch die Kritik an Werbemann und politischem Enfant-terrible Jens Kahlsdorf lauter: Der war dem Festival lautstark zur Seite gesprungen und hatte im Vorfeld von über 10.000 Besuchern orakelt. Nachdem an allen drei Tagen jedoch nur rund 300 Interessierte an den zwei Bühnen (!) vorbeischauten, wird Kahlsdorf nicht nur Selbstüberschätzung, sondern auch die "amateurhafte Vermarktung" des Festivals vorgeworfen. Kritik kommt zudem am städtischen Kulturbetrieb TriBühne auf, der - selber stets tief im Minus - auf 3beken als Sponsor aufgetreten war. Veranstalter Tobias Mansfeld, der sich offenbar versprochen hatte - quasi aus dem Stand - einen gewinnträchtigen Kulturbetrieb zu installieren, hat mittlerweile auf den Reinfall reagiert. Dem Vernehmen nach wurden weitere Events auf 3beken bis auf Weiteres abgesagt. Werbemann Kahlsdorf scheint derweil für Peinlichkeiten weniger Gespür zu haben. In einer offenbar von ihm geschalteten Anzeige in einem Wochenendblättchen ließ er unter einem Bild von sich selbst und Mansfeld den Text setzen: "Veranstalter Tobias Mansfeld versteht sich gut mit Jens Kahlsdorf. Mansfeld: "Die Zusammenarbeit mit Herrn Kahlsdorf ist unkompliziert Sein Marketing- und Veranstaltungs-know-how ist für mich viel Wert." Ohne Worte. Im Beitext ist dann die Rede von jeweils 800 BesucherInnen auf 3beken am Samstag und Sonntag. Wo die sich wohl versteckt haben. Diskussionen zum Thema finden sich in einem Norderstedter Internet-Forum.

Samstag, 22. September, 16 Uhr

Movimento: Hunderte tanzen auf den Straßen

Mehrere hundert Menschen haben sich am heutigen Nachmittag in den Norderstedter Stadtteilen Garstedt und Harksheide mit Aktionen und einem großen Umzug am Europaweiten autofreien Tag beteiligt. Während die Mehrzahl der Norderstedter AutofahrerInnen den Autoverzicht stumpf ignorierte, zogen bis zu 400 Menschen vom Herold-Center über die Breslauer Straße zur Ulzburger Straße und bewegten sich dort unter den lautstarken Trommelrhythmen von vier Samba-Gruppen und einem Spielmannszug zum städtischen Arriba-Bad. Rund um den Movimento kam der Verkehr (wie geplant) zum Erliegen. Die Aktion war teil der Europaweiten Woche der Mobilität, die zur Diskussion über die Neuaufteilung des öffentlichen Raums zugunsten von Fußgänger- und RadfahrerInnen sowie zur Förderung alternativer Verkehrsmittel anregen will. Veranstalterin der Aktionen in Norderstedt war die Stadt Norderstedt. Grundsätzlich sind die Menschen in Norderstedt an jedem 22. September dazu aufgerufen, Aktionen zum Tag des Autoverzichts zu machen. Zu diesem Zweck ermöglicht die Stadtverwaltung eine weitgehend unbürokratische Anmeldung von Ständen und Straßenfesten.

Samstag, 22. September, 11 Uhr

CDU Trappenkamp: "Wir sind völlig überaltert"

281 Jahre Lebensalter bringen die vier CDU-Gemeindevertreter Ralf Blüthgen (73), Uwe Christ (70), Dieter Liesenfeld (69) und Manfred Künkel (69) in Trappenkamp auf die Politbühne, nur Thorsten Seltmann (37), von der FDP ausgeliehener Jungspunt bring ein wenig "frischen" Wind in die Fraktion. Das soll nun anders werden: Sowohl der CDU-Bundestagsabgeordnete Gero Storjohann (49), als auch Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (60) wollen nach einem Bericht der Lübecker Nachrichten Schützenhilfe beim "Projekt Generationenwechsel" leisten. Bislang siehts jedoch Mau aus: 15 Mitglieder hat der Ortsverband nach einer kürzlichen Spaltung noch, keiner von ihnen strebt offenbar dringlich in die Gemeindevertretung: "Wir sind völlig überaltert", stellt dann auch Fraktionsvize Künkel resigniert fest. Erst im Juli letzten Jahres hatten sich sieben Mitglieder (darunter vier Gemeinderatsmitglieder) von der CDU getrennt und kurzerhand die Freie Fraktion Trappenkamp gegründet, die mittlerweile jedoch mit der Wählergemeinschaft Trabis flirtet. Neben den Wählergemeinschaften ist auch die Trappenkamer SPD gut aufgestellt: Sie hat nach Angaben ihres Fraktionsvorsitzenden Harald Krille (48) bis zu 25 KandidatInnen für die Kommunalwahl. Weitere Informationen zur Kommunalpolitik in Trappenkamp gibts auf der in mehr als einer Hinsicht interessanten Seite Unser Trappenkamp.

Freitag, 21. September, 17 Uhr

Wenig Lehrstellen am Bau

30% weniger Lehrstellen bieten die Bauarbeitgeber im Bereich der Agentur für Arbeit Neumünster weniger, als noch vor vier Jahren, so berichtet aktuell die für große Teile des Kreises Segeberg zuständige Behörde. Dennoch spricht Agentur-Leiter Wolfgang Heyn von einer "Erholung" des Baugewerbes. Dabei verschweigt Heyn allerdings, dass die Bauarbeitgeber seit Mitte der 90er Jahre rund die Hälfte aller Arbeitsplätze abgebaut haben, ein Vergleich mit 2003 also kaum sinnvolle Ergebnisse liefert. Übrigens ist hierbei ein Bundestrend auch in der Region nachvollziehbar: Während sich die Zahl der Beschäftigten annähernd halbiert hat, ist die Zahl der Betriebe fast gleich geblieben. Hintergrund: Der Markt wird heute von Klein- und Kleinsbetrieben bestimmt, die sich den großen Industriekonzernen als Billig- und Subunternehmer andienen. Große Konzerne, wie etwa Wayss & Freytag beschäftigen deshalb in ganz Norddeutschland nur noch wenige Dutzend Handwerker. Auch in Norderstedt ist mit Kummferfeldt & Boll (bis zu 100 Beschäftigte) vor kurzem eine der beiden "größeren" Firmen vom Markt verschwunden, während das noch bekanntere Unternehmen Hinrich Plambeck & Söhne bemüht war, auch noch die letzten Maurer zu entlassen, Maurerarbeiten künftig zu vergeben.

Freitag, 21. September, 14 Uhr

Freter soll weitermachen

Der am 10. Juli mit knapper Mehrheit abgewählte Norderstedter Sozialdezernent Harald Freter (SPD) soll nun doch weitermachen. Das fordert zumindest seine Partei in einem offenen Brief an den frischgebackenen CDU-Fraktionsvorsitzenden Herbert Paschen. Nachdem der Münsteraner Klaus Ehling den Dezernatsposten nach seiner Wahl kurzfristig abgesagt hat, sei es nun an der Zeit, Harald Freter zu bitten, das Dezernat weiterzuführen. Den von der FDP unterbreiteten Vorschlag, das Dezernat II ganz aufzulösen, sorgt bei der Norderstedter SPD für Kopfschütteln: Weder der die Treppe hochgefallene Baudezernent Thomas Bosse, noch der mit einem eigens für ihn geschaffenen Dezernat bedachte Ellerauer Bürgermeister Torsten Thormälen hätten die fachliche Qualifikation, die Aufgaben Harald Freters auszuführen: "Mit unserem Vorschlag bieten wir der CDU die Möglichkeit ihre Fehleinschätzungen der Person und der Leistungen Dr. Freters zu korrigieren und sein fachliches Know-how in der Stadtverwaltung zu halten", so der SPD-Fraktionsvorsitzende gegenüber seinem Amtskollegen.

Freitag, 21. September, 12 Uhr

Landesgartenschau: Ausschreibung von Fällarbeiten

Während sich die Landesgartenschau 2011 im Netz nach wie vor im Jahre 2006 befindet, sind die Planer der Stadtpark Norderstedt GmbH (hier die Zusammensetzung ihres Aufsichtsrats) etwas aktueller davor: So werden in der heutigen Ausgabe der Norderstedter Zeitung, sowie im Submissions-Anzeiger "Fällung, Rodung, Baufeldfreimachung und Bauzaunaufstellung" öffentlich ausgeschrieben. Das Projekt ist in Norderstedt vor allem wegen seiner teils unklaren Finanzierung nach wie vor umstritten. Keiner einzigen der letzten Landesgartenschauen in Norddeutschland war es zuvor gelungen, die Projekte ohne hohe Verluste abzuschließen.

Freitag, 21. September, 8 Uhr

NORDEX baut Windräder auf Sizilien

Das in Norderstedt und Rostock beheimatete Windkraftunternehmen NORDEX hat einen Großauftrag über den Bau von 14 Windenergieanlagen auf Sizilien erhalten. Im Frühjahr 2008 sollen die Arbeiten zum 37-Millionen-Projekt beginnen, das einmal 18.000 Haushalte mit Strom versorgen kann. Ohnehin verzeichnete NORDEX zuletzt einen Auftragsboom, was sich im Unternehmen aber traditionell nicht auf Löhne und Arbeitsbedingungen auswirkt: So ist NORDEX nicht tarifgebunden und beschäftigt überdurchschnittlich viele Leiharbeiter, der Samstag ist Regelarbeitstag. Die jüngsten Auftragseingänge will deshalb nicht nur Michael Prillwitz, Mitglied des Betriebsrats und des Wirtschaftsausschusses bei NORDEX, dazu nutzen, diese Missstände zu verbessern (siehe dazu Seite 7 der IG Metall-Broschüre vom Januar dieses Jahres). Prillwitz selbst war noch 2003 nach einem Warnstreik von NORDEX unwirksam gekündigt worden.

Donnerstag, 20. September,16:04 Uhr

Neue Ortsgruppe der FAU in Bad Segeberg

Auch in Bad Segeberg gibt es neuerdings eine Ortsgruppe der anarchosyndikalistischen Gewerkschaft FAU. Die neue Gruppe wurde auf dem Regionaltreffen Nord am 2. September aufgenommen. InteressentInnen können Kontakt u.a. beim Libertären Cafe im AJZ Hotel am Kalkberg aufnehmen, das jeden Montag Abend stattfindet.

Donnerstag, 20. September,15:30 Uhr

Wird bei der AKN bald gestreikt?

Die Mitglieder der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) haben abgestimmt: 98,6 Prozent stimmten für einen Streik (die Wahlbeteiligung lag bei 81,3 Prozent). Die AKN mit Sitz in Kaltenkirchen bietet 3,5 Prozent mehr Lohn, die GDL fordert 4,5 Prozent. "Die GDL wird die Arbeitskämpfe zeitlich und räumlich ausdehnen, bis der Arbeitgeber zur Fortsetzung der Tarifverhandlungen auf Grundlage eines deutlich verbesserten Angebots bereit ist", so die GDL. Die Fahrgäste der AKN sollten sich also in den nächsten Tagen auf evtl. Verzögerungen im Zugverkehr einstellen.

Donnerstag, 20. September,10:00 Uhr

Mit viel Energie für den Klimaschutz

Die Stadtwerke Norderstedt veranstalten vom 21. bis 23. September 2007 die 4. Energiesparmesse unter dem Motto "Klimatage 2007". Die Öffnungszeiten: Freitag von 15-19 Uhr, Samstag von 10 bis 18 Uhr und Sonntag von 11 ? 16 Uhr. Eins der propagierten Ziele soll sein, Informationen über die Möglichkeiten des Energiesparens und die Nutzung regenerativer Energien zu liefern. Damit die Messe nicht zu einer Kosum- und Imageveranstaltung verkommt, sollten die BesucherInnen die Möglichkeit nutzen, den Stadtwerken auf ihrem Stand auch kritische Fragen zu stellen. Z.B., warum der Atomstromanteil im Strommix Norderstedts immer noch über dem Bundesdurchschnitt liegt oder von wem und mit welchen Vertragslaufzeiten der Strom bezogen wird oder, oder oder...

Mittwoch, 19. September,18:00 Uhr

Neue Tagesaufenthaltsstätte für Obdachlose

Die Tagesaufenthaltsstätte (TAS) für Obdachlose ist in neue Räume umgezogen. Sie befinden sich nun hinter der Bücherhalle am Lütjenmoor 17a. Montags, dienstags und donnerstags von 9.30 bis 15 Uhr, mittwochs und freitags von 14 bis 17 Uhr und samstags von 9.30 bis 12.30 Uhr hat die TAS geöffnet. Neben einem großen Begegnungsraum finden die Besucher in der Einrichtung auch ein Wohnzimmer mit Spielen und PC-Arbeitsplätzen. Es gibt die Möglichkeit zu duschen, Wäsche zu waschen und zu trocknen. Morgens wird ein günstiges Frühstück und mittags ein warmes Essen angeboten. Außerdem befindet sich in den Räumen der TAS die Beratungsstelle für Wohnungslose. Der Bau wurde von verschiedenen Firmen unterstützt. "Auf Spenden sind wir angewiesen", so Tabea Müller, Leiterin der TAS vom diakonischen Werk Niendorf.

Mittwoch, 19. September,15:00 Uhr

Dunkelulzburg

Der Begriff "Dunkeldeutschland" wurde über Jahrzehnte benutzt, um sich über die angeblich rückständigen Länder der DDR und ihre BewohnerInnen lustig zu machen. Heute passt der Begriff wohl eher auf die putzigen Vorgänge um die Privatisierung der Straßenbeleuchtung in Henstedt-Ulzburg. Die hatte die Gemeinde Anfang 2006 als bundesweit erste Kommune an das umstrittene Energieunternehmen E.on Hanse verkauft und war dabei im Glauben, E.on würde damit auch die beliebte Weihnachtsbeleuchtung übernehmen. Würde das Unternehmen auch, verlangt dafür aber eine kleine Gratifikation in Höhe von insgesamt 83.000 Euro. Jetzt herrscht große Aufregung und die Politik reicht die Schuldfrage lässig weiter an Dauerbürgermeister Volker Dornquast (CDU), der seinerzeit die Verhandlungen mit E.on führte. Wie schon kürzlich berichtet: Advent, Advent, KEIN Lichtlein brennt.

Mittwoch, 19. September,15:00 Uhr

Barrieren, soweit das Auge reicht

Nun reibt man sich ohnehin seit Jahren verwundert die Augen, wenn man die rege Bautätigkeit in Henstedt-Ulzburg und Kaltenkirchen bestaunt. In beiden Örtchen - Ulzburg verweigert sogar traditionell das Stadtrecht - wurde die AKN-Trasse unter die Erde verlegt und somit der Grund für die zwei wohl unansehnlichsten Bahnhöfe der ganzen Region geliefert. Schon in der "Großgemeinde" vergaß man dabei zunächst die Rollstuhlfahrer und musste sich nachträglich mächtig ins Zeug legen, um ihnen den Zugang zum Bahnsteig erträglich zu machen. Jetzt hat man zwar beim Kaltenkirchener Bahnhof an Aufzüge gedacht, der abstimmungsbereite Entwurf für den Bahnhofsvorplatz sieht jedoch massive Treppenanlagen vor - ohne Zufahrten für Radler, Kinderwägen und: Rollstühle. Super, dachte sich die Politik und hätte das 30-Millionen-Projekt so abgestimmt, wäre nicht in letzter Minute der Verein Pro Kaki in Person ihres Sprechers Reinhard Bundschuh dazwischen gegangen. Vielleicht fällt den Planern ja auch noch auf, dass 120 Fahrradstellplätze für bereits jetzt rund 200 abgestellte Räder nur knapp reichen werden?

Mittwoch, 19. September,10:30 Uhr

Hubertus macht alles wieder "Heil"

Nach dem Rücktritt von Ralf Stegner (SPD) als Innenminister Schleswig Holsteins, stellte sich der Generalsekretär der SPD, Hubertus Heil, gestern auf einer Pressekonferenz in Kiel demonstrativ hinter Stegner. "Es gibt überhaupt keinen Zweifel, dass Ralf Stegner zur A-Klasse der Politik in Deutschland gehört", so Hubertus Heil. Auf die A-Klasse eines großen deutschen Automobilherstellers wird er dabei sicher nicht abgehoben haben, denn dort gehört die A-Klasse eher in die Kategorie "Kleinwagen". Stegner machte derweil deutlich, dass er den Posten des Innenministers sowieso bald geräumt hätte, da er bei den nächsten Wahlen als Spitzenkandidat antreten wolle und Ministerpräsident werden wolle. "Ungewöhnlich ist dieser Zeitpunkt so gesehen gar nicht", meinte Stegner. In Pressekreisen schien aber gerade der Zeitpunkt Fragen aufgeworfen zu haben. Darufhin verbreitete Christian Kröning, Landesgeschäftsführer der SPD Schleswig-Holstein, eine Pressemitteilung, in der er Ralf Stegner wörtlich erklären ließ: "Für meine Entscheidung des Zeitpunktes meines Ausscheidens aus der Landesregierung haben Fragen der Altersversorgung keinerlei Rolle gespielt."

Mittwoch, 19. September,10:30 Uhr

ver.di mit Streikverlauf bei REWE zufrieden

Wie wir bereits berichteten, wurde das Zentrallager des Handelsriesen REWE in Norderstedt bestreikt. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di war mit dem Streikverlauf zufrieden: "Dieser Streik ist in dieser Tarifrunde mit der erfolgreichste überhaupt". Es geht den Beschäftigten nicht nur um die Erhöhung der Löhne um 5,5 Prozent und um ein Mindesteinkommen von 1.500 Euro, sondern auch um die Verhinderung der von den Arbeitgebern vorgesehenen Streichung sämtlicher Sonn- und Feiertagszuschläge im Lagerbereich, um die Spätöffnungszuschläge sowie die Zuschläge für ungünstige Arbeitszeiten. Seit gestern wir bei REWE wieder gearbeitet. Gitta Meyer, Gewerkschaftssekretärin bei ver.di, schließt weitere Arbeitsniederlegungen nicht aus. Von REWE war noch keine Stellungnahme zu erhalten.

Dienstag, 18. September,16:00 Uhr

Rathaus-Norderstedt: Probleme mit dem neuen Pass

Nach wie vor stehen NorderstedterInnen vor Probleme, die in ihrem Einwohnermeldeamt einen neuen Personalausweis beantragen wollen. Nachdem Sozialdezernent Harald Freter dafür gesorgt hat, dass Norderstedt in einem bundesweiten Modellversuch deutlich vor der eigentlichen Einführung der neuen Ausweise bereits die Sicherheitsverschärfungen durchführen "darf", müssen Antragsteller nun im wahrsten Sinne des Wortes "passgenaue" Fotos einreichen. Die werden oft nur von teuren Fotografen richtig angefertigt. Wenn man sparen will, kann es hingegen schon mal passieren, dass man drei- oder viermal zum Amt rennen muss. Nur am Rande sei erwähnt, dass die Überwachungstechnik aus dem Hause Schily/Schäuble nicht einen der großen Anschläge verhindert hätte, die in den letzten Jahren in Europa und den USA verübt wurden.

Dienstag, 18. September,16:00 Uhr

Essstörungen bei jedem dritten Mädchen

Wie die Segeberger Zeitung heute berichtet, leidet im Kreis Segeberg mittlerweile jedes dritte Mädchen und jede dritte Jugendliche zwischen 12 und 20 Jahren an Essstörungen. Und "Leiden" heißt mittlerweile nicht nur Sucht: In den vergangenen Jahren wurden in Trappenkamp und Kaltenkirchen Todesfälle gemeldet, die auf Essstörungen zurückzuführen waren. Dagmar Steffensen (Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Segeberg) und Marion Laaser (Jugendschutzbeauftragte des Kreises) warnen deshalb mit einer aktuellen Kampagne: Das Problem hat sich deutlich ausgeweitet, seit der Körperkult im Vergleich zu den 70er und 80er Jahren drastisch zugenommen hat. Statt 6 % in den 70er Jahren machen sich heute 90 % der Jugendlichen Gedanken über ihren Körper, alleine 40 % der Mädchen halten sich für "zu dick". Die Ursachen von Bulimie oder Magersucht liegen - neben gesellschaftlichen Einflüssen - meist in der Familie. Mit einer neuen Broschüre wollen die Beratungsstellen nun dem großen Schweigen begegnen: Zunächst 2.000 Exemplare des Heftes "... und ewig droht das Essen" liegen in Schulen, Jugendzentren sowie Frauen- und Suchtberatungszentren aus.

Dienstag, 18. September,10:00 Uhr

Kommunale Klimaveränderungen

Geredet wird in den Kommunen schon lange über klimawirksame Maßnahmen vor Ort. Der Henstedt-Ulzburger Umwelt- und Planungsausschuss soll auf Betreiben der SPD die Gemeindeverwaltung beauftragen zu klären, welche Gebäude im Ort für eine Umrüstung auf regenerative Technologien geeignet sind. Vielleicht folgen der späten Einsicht ja auch Taten.

Dienstag, 18. September, 9:45 Uhr

Alles bleibt anders

Die große Koalition bleibt bestehen, aber Ralf Stegner (SPD) tritt von seinem Amt als Innenminister Schleswig-Holsteins zurück. Über seine Nachfolge ist noch nichts bekannt. Die SPD Schleswig-Holstein scheint derweil kurzfristig abgetaucht zu sein: Auf der Internetseite ist keine aktuelle Stellungnahme zu sehen und der Link zu den Pressemitteilungen der Landtagsfraktion ist nicht zu erreichen.

Montag, 17. September, 19 Uhr

200 REWE-MitarbeiterInnen legen die Arbeit nieder

Laut Dienstleistungsgewerkschaft ver.di haben im Norderstedter REWE-Zentrallager heute mehr als 200 MitarbeiterInnen die Arbeit niedergelegt. Ab Mitternacht wurde demnach im Gewerbegebiet Oststraße gestreikt, um eine Wiederaufnahme der arbeitgeberseitig gescheiterten Tarifverhandlungen zu erzwingen. Der Ausstand bei REWE wird vermutlich Auswirkungen auf zahlreiche Supermärkte der Kette haben, da zunächst kein Nachschub angeliefert werden konnte.

Montag, 17. September, 18 Uhr

3beken: Streit nach Misserfolg

Streit ist in der Norderstedter Musik-Szene nach dem offensichtlichen Misserfolg des 3beken-Festivals ausgebrochen. Trotz oder wegen Alsterradio-Spots, erheblichem Engagement des umstrittenen Werbemannes Jens Kahlsdorf, prominenter Schirmherren wie Sozialdezernent Harald Freter waren nur wenige Besucher zum ambitionierten Rock- und Folk-Festival auf dem geschichtsträchtigen Hof am Friedrichsgaber Dreibekenweg gekommen. Nach zahlreichen Gehässigkeiten anderer Musikfans meldete sich heute Veranstalter und Hofbesitzer Tobias Mansfeld zu Wort und griff seine Kritiker an. Er forderte, dem Hof 3beken als Musikstandort eine Chance zu geben und bezichtigte einige Lästerer der "Doppelmoral". Hintergrund der Kritik am Festival dürfte das Ansinnen Mansfelds sein, seinen Hof als letztlich kommerziellen Musikstandort zu etablieren, ohne sich zuvor mit Konzerten und Events einen entsprechenden Namen gemacht zu haben. Das Festival selbst gilt als deutlich überproportioniert, weil beispielsweise mit zwei Bühnen gearbeitet wurde. Auf die verteilten sich etwa am Freitag gerade mal 80 Besucher.

Montag, 17. September, 14 Uhr

"Faire Woche" in Norderstedt

Das Lessing Gymnasium und der Weltladen Norderstedt nehmen gemeinsam an der bundesweit durchgeführten "Fairen Woche" teil, die in der letzten Septemberwoche stattfindet. Ziel der Veranstaltungsreihe ist es, für den "fairen Handel" zu werben, bei dem dafür gesorgt wird, das Produzenten fair für ihre Arbeit entlohnt werden. SchülerInnen des Lessing Gymansiums haben aus diesem Anlass eine Foto-Präsentation erstellt, die sowohl im Lessing Gymnasium als auch im Weltladen zu besichtigen sein wird.

Montag, 17. September, 9 Uhr

Große Koalition vor dem Aus?

In der schleswig-holsteinischen Landesregierung gibt es heftigen Streit um Innenminister Stegner (SPD). Laut Flensburger Tageblatt hat Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) die Nord-SPD aufgefordert, Stegner als Innenminister abzulösen, da dieser Koalitionsbeschlüsse nicht mittrage. Für heute nachmittag ist ein Krisengipfel zwischen Vertretern der SPD und CDU geplant, bevor am Abend die CDU auf einem Kleinen Parteitag das weitere Vorgehen beraten will. Der SPD ist laut eigener Aussage an der Fortführung der großen Koalition gelegen, in Personalentscheidungen wolle man sich aber nicht hineinreden lassen.

Montag, 17. September, 8 Uhr

"Mutter aller Volksentscheide" gestartet

In Hamburg ist der Volksentscheid "Stärkt den Volksentscheid" heute in die entscheidende Runde gegangen. 1,24 Millionen HamburgerInnen und Hamburger sind ab heute - per Briefwahl - dazu aufgerufen, über die "Mutter aller Volksentscheide", der die Verbindlichkeit künftiger Volksentscheide festschreiben soll, abzustimmen. Hintergrund ist die Weigerung der Hamburger CDU, die in den letzten Jahren mehrmals erfolgreiche Volksentscheide nicht umgesetzt hat (z.B. Privatisierung des LBKs). In der letzten und dritten Stufe des Volksentscheides müssen nun die Hälfte aller Wahlberechtigten "Ja" zu mehr Demokratie und Mitbestimmung sagen. Dazu gibt es ab heute die Möglichkeit, per Briefwahl abzustimmen (die entsprechenden Unterlagen werden ab heute an alle Hamburgerinnen und Hamburger verschickt). Am 14. Oktober gibt es darüberhinaus die Möglichkeit, die Stimme in einem Wahllokal abzugeben. Mehr Informationen gibt es direkt auf der Homepage der Initiative "Rettet den Volksentscheid" unter https://www.rettet-den-volksentscheid.de.

Sonntag, 16. September, 18 Uhr

Veranstaltungen zum Lärmaktionsplan

Zwei weitere Veranstaltungen zum Lärmaktionsplan LMP 2013 bietet die Stadt Norderstedt am morgigen Montag, den 17. September ab 19 Uhr im Steertpoggsaal der GHS Friedrichsgabe (Pestalozzistraße 5) und am 18. September zur selben Zeit im Plenarsaal des Rathauses (Rathausallee 50).

Sonntag, 16. September, 11 Uhr

Vermüllte Kurstadt?

Erstickt Bad Segeberg im Dreck? Diesen Eindruck könnte man nach einer Spontanumfrage der Lübecker Nachrichten haben. Hintergrund der angeblich hoffnungslos vermüllten Innenstadt ist unter anderem der Abbau von insgesamt vier Stellen im städtischen Bauhof Anfang des Jahres. Um dem Müll Herr zu werden, schlägt die städtische CDU jetzt vor, Ein-Euro-Jobber einzustellen. Das wäre zwar rechtswidrig, weil der Einsatz auf sonst regulären Arbeitsplätzen vom Sozialgesetzbuch ausdrücklich verboten wird, wen aber schert das in Zeiten der "größten Not"?

Sonntag, 16. September, 11 Uhr

Bad Segeberg liebt Dumpinglöhne

Tatsächlich scheinen es Stadtverwaltung und CDU in der Kreisstadt Billiglöhne angetan zu haben. Nachdem man im Vorjahr zunächst erfolgreich das Jugendaufbauwerk aus (Lohn)Kostengründen zur JobA GmbH privatisiert- und dessen renitente Mitarbeiter mit Niedriglohnjobs vergrault hatte, plant die Stadtverwaltung derzeit auch die Vergabe der städtischen Briefsendungen an einen billigeren Postvertrieb. Weil SPD-Mann Jens Lichte vor kurzem einmal davor gewarnt hatte, damit womöglich auch Billiglöhne zu unterstützen, wurde er jetzt vom Büroleitenden Beamten Dirk Moritz (auch verantwortlich für die JobA-Politik der Verwaltung) nieveauarm beschimpft. In Schutz genommen wird Moritz von Bürgermeister Hans-Joachim Hampel (CDU), der jüngst die "Hexenjagd" auf Moritz geißelte. Der tue doch schließlich nur seine Pflicht.

Und hier gehts zu den Meldungen vom 1. bis zum 15. September 2007.

Movimento! Umzug gegen Autoverkehr in Norderstedt