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Donnerstag, 15. Januar 2009, 1:00 Uhr

Kurznachrichten im Januar

Meldungen vom 01. bis 15. Januar 2009

Infoarchiv Norderstedt | Donnerstag, 15. Januar, 12 Uhr

Brotgetreide zu Rinderfutter

Spekulationen sind nicht nur auf dem Aktien- oder Devisenmarkt üblich, sondern auch im Bereich der Landwirtschaft. Und hier wie da kann man damit gehörig auf die Nase fallen. Was den rund 300 Betrieben im Kreis Segeberg deren Hauptstandbein der Getreideanbau ist, Kopfzerbrechen bereitet, ist die Entwicklung des Preises für Brotweizens. Die Ernte des vergangenen Jahres war hervorragend. Der Preis für Brotweizen lag nach der Ernte bei 16 Euro je 100 Kilo. Das war vielen Bauern zu wenig - konnte doch im Jahr 2007 ein Preis von 24 Euro erzielt werden. Also wurde ein großer Teil der Ernte nicht verkauft, sondern eingelagert. Die Hoffnung auf steigende Preise hat sich allerdings nicht erfüllt. Aktuell liegt der Preis für Brotweizen bei 11,50 Euro, also noch 4,50 Euro weniger als nach der Ernte im letzten August. Wer nicht rechtzeitig verkauft hat, hat sich gründlich verspekuliert. Landwirte ohne eigene Lagerkapazitäten, bleiben zusätzlich auch noch auf den Lagerkosten sitzen. Betriebe die ausschließlich Getreide anbauen, sind von der Entwicklung natürlich am stärksten betroffen. Finanzielle Engpässe sind vorprogrammiert. Wer zusätzlich auch noch Viehhaltung betreibt, könnte zur Not das eingelagerte Getreide an das Vieh verfüttern. Dirk Ralf, Leiter der Hauptgenossenschaft (HaGe) Südwestholstein, gegenüber den Lübecker Nachrichten:"Ich schätze, dass ein Teil des Brotroggens, der eingelagert ist, irgendwann im Mischwerk landet und zu Rinderfutter verarbeitet wird".

Donnerstag, 15. Januar, 11:30 Uhr

Positive Entwicklung bei Gas- und Strompreisen

Auf der gestrigen Sitzung des Stadtwerkeausschusses wurde in zweiter Lesung über die Anpassung der Gaspreise ab 1. April 2009 beraten. Die erste Lesung hatte Mitte Dezember statt gefunden. Auf der Dezembersitzung wurde eine Verminderung des Gaspreises ab 1. April 2009 um 1,03 Ct/kWh einstimmig beschlossen. Dies allerdings unter der Maßgabe, dass für die zweite Lesung und die Beschlussvorlage für die Satdtvertretersitzung im Februar die weitere Entwicklung des an die Ölpreisnotierungen gebundenen Gaspreises zu berücksichtigen sei. Auf Grund der weiter positiven Fortschreibung des Preises für leichtes Heizöl (der die Basis für die Ölpreisbindung darstellt) durch das statistische Bundesamt und die darauf aufbauende positive Prognose der Wibera (Wirtschaftsberatungsdienst für die Norderstedter Stadtwerke), konnte dem Ausschuss nun eine weitere Gaspreissenkung zur Abstimmung vorgeschlagen werden. Nach dem aktuellen Stand wird es demnach zu einer Senkung des Gaspreises um 1,10 Ct/kWh ab 1. April 2009 kommen können. Damit würde die letzte Preiserhöhung zum 1. Oktober 2008 (seinerzeit um 1,06 Ct/kWh) mehr als kompensiert. Nach Aussage von Jens Seedorf, kaufmännischer Leiter der Stadtwerke Norderstedt, bedeutet die jetzige Preissenkung für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem Verbrauch von 20 000 Kilowattstunden im Jahr eine Ersparnis von rund 260 Euro.
Eine ähnliche Entwicklung zeichnet sich auf dem Stromsektor ab. Die Werkleitung informierte die Ausschussmitglieder über die Preisentwicklung auf dem Strommarkt. Demnach ist es seit September 2008 zu relativ drastischen Preissenkungen auf dem Strommarkt gekommen. Es hängt jetzt in großem Maße vom Geschick der Stadtwerke ab, den vermeintlichen niedrigsten Stand der Preisnotierungen abzupassen, um dann mit Wirkung für das Jahr 2010 größere Strommengen günstig einzukaufen. Dies könnte zu einer Senkung der Strompreise um mindestens 15 Prozent führen.

Mittwoch, 14. Januar, 12 Uhr

Mogelpackung Wohngelderhöhung

Seit dem 1. Januar 2009 gilt das neue Wohngeldgesetzt. Das zuständige Bundesministerium verspricht eine Steigerung des staatlichen Mietzuschusses um über 60 Prozent. Allerdings hat die Sache einen Haken. In Zukunft gilt nur noch ein nach der Mietenstufe der Gemeinde und nach der Haushaltsgröße gestaffelter Miethöchstbetrag. Es gibt sechs Mietstufen, die vom Bund festgelegt werden. Die Stufen reichen von 1 (sehr niedriges Mietniveau) bis 6 (sehr hohes Mietniveau). Nun wurden vom Bund diese Mietstufen verändert. Die Grundlage dafür bleibt im Dunkeln. In den meisten Orten Schleswig-Holsteins kam es zu einer Absenkung der Mietstufen, was dazu führt, dass ein großer Teil der Wohngeldsteigerung wieder aufgefressen wird. Nach einem Bericht der Segeberger Zeitung sind in Schleswig-Holstein lediglich 25 Orte nicht von der Absenkung betroffen. Besonders hart getroffen sind Wohngeldbezieher in Bad Bramstedt. Dort fand eine Veränderung von Stufe 5 auf Stufe 3 statt. Damit dürfte in Bad Bramstedt niemand in den Genuss der vollen Steigerung des Wohngeldes kommen. Die Mietstufe für Norderstedt bleibt wie bisher mit 6 auf höchstem Niveau - wie in allen Städten im Hamburger Speckgürtel. Ganz dumm kann es für Bezieher von Arbeitslosengeld II kommen. Diese sind vom Wohngeldbezug ausgeschlossen und bekommen lediglich die Kosten für die Unterkunft unter Berücksichtigung von Höchstgrenzen erstattet. Diese richten sich nach dem Mietenspiegel, oder - wenn ein solcher nicht vorhanden ist - nach der neuen Wohngeldtabelle.

Dienstag, 13. Januar, 13 Uhr

Völlig losgelöst...

Da suchen Parteien und Verwaltung händeringend nach guten Ideen für die Nachnutzung der Landesgartenschau, da kommt eine Norderstedter Eventagentur daher und macht aus Kiesows Schrottplatz Deutschlands größten Actionpark. Die Agentur "losgelöst" hat sich - Nomen est omen - aller ethischen Schranken entledigt, und spielt mit ihren KundInnen Geiselnahmen, Erpressungen, Flugzeugentführungen, Gefängnisrevolten und solche Sachen. Alles extrem realistisch und in Ahnlehnung an real existierende US-amerikanische S.W.A.T-Teams ("Special Weapons and Tacties"). In Deutschland heißt so was GSG 9. Der Schrottplatz bietet die Kulisse für Männer und Frauen, die mit Maschinenpistolen und Handgranaten Polizei oder sonst was spielen wollen. Bei den Waffen handelt es sich um Farbmarkierungswaffen. Inspiriert von der Fernsehserie "GSG 9" gründete Cecile Brand die Event-Agentur. Norderstedt soll erst der Anfang sein. Weitere Standorte in Deutschland, Frankreich, Österreich und der Schweiz sind geplant. Die Ziele der Agentur definiert Cecile Brand so: Das Erlebnistraining mit simulierten Einsatzkommandos soll die soziale Kompetenz, Motivation und das taktische Denkvermögen fördern. Welches Denkvermögen? Zwischen 99 Euro für drei Stunden bis zu 549 Euro für ein Wochenende ist Mensch dabei. Aber Achtung! Wird denkt, er könne dabei die Sau rauslassen, hat sich geirrt. Cecile Brand gegenüber der Norderstedter Zeitung: "Schießwütige Möchtegern-Rambos sind bei uns fehl am Platze".

Dienstag, 13. Januar, 12 Uhr

Schulleiter bittet Bundesministerin unkonventionell um Hilfe

Gerhard Frische, Schulleiter des Gymnasiums Harksheide, zögerte nicht lange. Kurz nach der Ankündigung von Bundesbildungsministerin Annette Schavan einen 15-Milliarden-Fonds für Schulen und Hochschulen auflegen zu wollen, forderte Frische bei ihr schon einmal schriftlich eine knappe Million Euro für den Bau eines Lernzentrums mit Bibliothek an. Die Realisierung dieses nicht neuen Projekts war bisher an den fehlenden Finanzierungsmöglichkeiten gescheitert. Auch der Versuch, die örtliche Wirtschaft mit ins Boot zu holen, war bisher nicht erfolgreich. Frische gegenüber dem Hamburger Abendblatt: "Die Ministerin hat ja gesagt, dass sie nichts gegen eine Vergabe im Windhundverfahren hat". Aber da hatte sich die Ministerin wohl etwas weit aus dem Fenster gehängt. Das allerdings Medienwirksam. Ministeriumssprecher Christian Herbst zerstörte dann auch erst einmal alle Hoffnungen auf eine schnelle Vergabe der Mittel. Bis jetzt sind noch nicht einmal die technischen Details geklärt. Außerdem seien die jeweiligen Bundesländer für die Entscheidung, wer Gelder bekommt, zuständig. Nach Schleswig Holstein sollen 200 Millionen Euro fließen. Offen ist allerdings, für welche Bereiche dieses Geld zur Verfügung steht. Jedenfalls hat Frische noch keine Antwort aus Berlin bekommen.

Montag, 12. Januar, 14 Uhr

GAL will Abtrünnige ausschließen

Die Hamburger GAL will ihre beiden Abweichler Siegfried Diebolder und Dorle Olszewski aus der Partei ausschließend, das berichtet heute NDR 90,3. Beide hatten vor wenigen Tagen die Grüne Fraktion in der Bezirksversammlung Nord verlassen und der GAL dabei undemokratisches Verhalten und die Abkehr von grünen Idealen vorgeworfen. Beide erklärten aber auch, dass sie Parteimitglieder bleiben wollten und auch nicht grundsätzlich gegen eine Koalition mit der CDU seien. Grüne und Christdemokraten haben durch den Rückzug der beiden Mandatsträger ihre mögliche Mehrheit in der Bezirksversammlung verloren.

Montag, 12. Januar, 12 Uhr

Hartwieg will "Urkonflikt beerdigen"

Die Segeberger Landrätin Jutta Hartwieg (SPD) will schon in ihren ersten Amtsjahren den "Urkonflikt" zwischen Norderstedt als größter Stadt des Kreises und der Kreisverwaltung "beerdigen", das sagte die 47jährige jetzt in einem Gespräch mit dem Hamburger Abendblatt. Damit spielt die im Mai letzten Jahres überraschend mit 117 Stimmen Mehrheit zur Landrätin gewählte Unternehmensberaterin auf die Auseinandersetzungen um eine Erhöhung der Kreisumlage an, die 2006 in Norderstedt sogar zu Überlegungen führte, aus dem Kreis auszuscheren und kreisunabhängige Stadt zu werden. Als Schritt aus dem Konflikt heraus bewertet Hartwieg unter anderem die Initiative Nordgate, eine kreisübergreifende Marketinggemeinschaft mit Neumünster und der Stadt Quickborn. Um die erheblichen Strukturunterschiede zwischen dem städtischen Bereich entlang der Autobahn 7 und dem ländlichen Segeberg abzumildern, will sich die Landrätin dafür einsetzen, dass in die ländliche Infrastruktur investiert wird. Jede Gemeinde solle beispielsweise einen "Kommunikationspunkt mit Laden, Post und Bank" erhalten. Nach außen setzt die Sozialdemokratin darauf, mit den Stärken des Kreises Segeberg hausieren zu gehen. Die Bereiche "Gesundheit und Wellness" könnten dabei ihrer Ansicht nach ein Schwerpunkt sein. Zur "Wellness" zählt Hartwieg dabei ausdrücklich auch die Landesgartenschau 2011 in Norderstedt und begrüßt das Projekt - ganz im Gegenteil zu vielen ihrer ParteikollegInnen am Ort der Schau.

Samstag, 10. Januar, 19 Uhr

Fast 400 für das HAK auf der Straße

Knapp 400 Menschen haben sich heute an einer Demonstration für den Erhalt des alternativen Jugendzentrums Hotel am Kalkberg in Bad Segeberg beteiligt. Sie zogen auf einer langen Route quer durch die Kreisstadt und forderten von der Stadt einen alternativen Standort, nachdem es zuletzt immer wieder zu Querelen mit den Anwohnern des jetzigen HAK gekommen war. Nachdem Besucher des Zentrums nach einem Hip-Hop-Konzert in der Stadt verschiedentlich sogenannte "Tags" gesprüht hatten, verhängte die Stadt schließlich ein Veranstaltungsverbot über das selbstverwaltete Projekt. Neben autonomen und linksalternativen Gruppen aus Bad Segeberg und Umgebung beteiligten sich auch zahlreiche Segeberger Jugendliche, sowie einzelne VertreterInnen aus SPD, DIE LINKE, JuSos und Gewerkschaften an dem Protestmarsch - der übrigens störungsfrei verlief: Im Vorfeld hatten militante Neonazis aus Bad Segeberg eine obskure Nazi-Gruppe aus Rostock dazu aufgerufen, die HAK-Demo zu verhindern. Außer ein paar aus vorbeifahrenden Autos gröhlenden Rechten war davon aber nichts zu bemerken. Die Polizei begleitete den Demonstrationszug mit einem großen Aufgebot, hielt sich aber ansonsten zurück. Bereits am Mittwoch hatten Aktivisten der Gruppe Basta! Linke Jugend mehrere Transparente an Einfallstraßen und Brücken der Kreisstadt angebracht, die für das selbstverwaltete Jugendzentrum und die Demonstration warben.

Samstag, 10. Januar, 9 Uhr

CDU und GAL in Hamburg-Nord ohne Mehrheit

CDU und GAL, die in Hamburg eine Koalition bilden, haben in der Bezirksversammlung Nord ihre Mehrheit verloren, das berichten heute NDR und Hamburger Abendblatt. Demnach haben die Abgeordneten Siegfried Diebolder und Dorle Olszewski die Grüne Fraktion verlassen und wollen künftig als "eigenständige Gruppe>" in der Bezirksversammlung sitzen. Der GAL werfen sie vor, in Hamburg-Nord würde "keine grüne Politik mehr gemacht", dabei stellen sich die Abtrünnigen keinesfalls gegen eine Zusammenarbeit mit der CDU. Während Grünen-Fraktionschef Holger Koslowski nun Diebolder unterstellt, er komme lediglich dem Entzug seines Mandats zuvor, weil er gar nicht mehr in Hamburg lebe, widerspricht der energisch: Er lebe seit einiger Zeit in Hamburg-Ohlsdorf, Koslowski wisse das. Die GAL hat demnach eher ein internes Kommunikationsproblem, als politische Flügelkämpfe. Auch fast ein Jahr nach den Bürgerschaftswahlen im Februar 2008 ist im Bezirk Nord noch keine Koalition zustande gekommen. GAL und CDU befinden sich diesbezüglich nach wie vor in Verhandlungen.

Freitag, 9. Januar, 14 Uhr

Ein Stück Stielow auf Wanderschaft

Die Norderstedter Horizon GmbH verlässt Norderstedt in Richtung Quickborn, das gab Horizon-Chef Eijiro Hori vor einigen Tagen gemeinsam mit Quickborns Bürgermeister Thomas Köppl bekannt. Die 70 Norderstedter Horizon-Mitarbeiter sollen demnach schon im September umziehen, dann will Horizon seinen 3.000-Quadratmeter-Komplex an der A7-Anschlussstelle fertiggestellt haben und dort künftig jährlich um 5 bis 10 neue MitarbeiterInnen wachsen. Grund für den Umzug sollen fehlende Kapazitäten am jetzigen Standort am Kösliner Weg sein. Die Horizon GmbH gehört seit März 2004 organisatorisch zur japanischen Horizon International Inc., vertreibt aber in Deutschland eigenständig Druckerweiterungsmaschinen. Noch bis 2002 firmierte das Unternehmen unter dem Namen Stielow, wurde dann aber zwischenzeitlich vom französischen Konzern Neopost aufgekauft. Weil das Unternehmen sich nun auf sein Kerngeschäft beschränkte und immer mehr Geschäftsbereiche schloss oder auslagerte, retteten 2003 drei Angestellte um Raymond Vogt das Geschäftsfeld Ident- und Etikettentechnik durch Kauf, bzw. Gründung der Stielow Label & Logistik GmbH. Von den einst 450 Beschäftigten übernahm die Neugründung 2003 immerhin rund 160 MitarbeiterInnen.

Freitag, 9. Januar, 13 Uhr

CDU betreibt Honerlah-Abwahl

Die Henstedt-Ulzburger CDU will schon im Verlauf der nächsten Gemeinderatssitzung am 20. Januar die Abwahl der stellvertretenden Bürgermeisterin Karin Honerlah von der Wählergemeinschaft Henstedt-Ulzburg (WHU) durchsetzen, das berichten heute Norderstedter Zeitung und Heimatspiegel. Weil die Familie Honerlah im Bereich des Heideweges mehrere Hektar Land besitzt, das die Gemeinde kaufen will, bestünden "erhebliche Zweifel an der Unvoreingenommenheit" der WHU-Fraktionschefin, so der CDU-Fraktionsvorsitzende Folker Brocks gegenüber der NZ. Unter anderem wird Honerlah vorgeworfen, in mehreren, mit den Grundstücksverhandlungen befassten Ausschüssen erst ihre Befangenheit angemeldet zu haben, als sie offen dazu gedrängt wurde. Honerlah bestreitet die Vorwürfe und besteht darauf, ihre Ämter zu keinem Zeitpunkt für persönliche Vorteile genutzt zu haben. Die WHU war bei den Kommunalwahlen im Mai letzten Jahres überraschend zur stärksten politischen Kraft geworden und hatte mit 12 Gemeinderatssitzen CDU (9 Sitze), SPD (8) und FDP (2) weit hinter sich gelassen. Die Wählergemeinschaft steht überwiegend für (gesellschaftlich) liberale Inhalte und setzt sich unter anderem aus ehemaligen Aktiven der Bündnis-90-Grünen zusammen.

Freitag, 9. Januar, 13 Uhr

SPD und LINKE unterstützen HAK-Demo

Die Segeberger LINKE unterstützt die morgige Demonstration für das selbstverwaltete Jugendzentrum Hotel am Kalkberg in Bad Segeberg, das erklärte heute Parteisprecher Nobert Dachsel. Nach der Drohung rechtsextremer Splittergruppen, die Demonstration zu stören, werden zwar auch einige Segeberger SozialdemokratInnen teilnehmen, deren Fraktionsvorsitzende Kirsten Tödt distanziert sich aber zugleich von linken Gruppen, die sich im HAK treffen. So trifft sich unter anderem die örtliche FAU im bestehenden Jugendzentrum am Kalkberg, die "eine Gesellschaft ohne Bosse und Staat" fordere - für die SPD ein "Missbrauch" des Projektes. Auch die Kreisstadt-Grünen sind nicht gut auf die jugendlichen BetreiberInnen zu sprechen, weil die sich zu oft "an die Politik wenden" würden, anstatt selber Alternativstandorte vorzuschlagen. Während der Bürgerblock Bad Segeberg (BBS) dem Protest fernbleibt, aber Sympathien für die Anliegen der HAK-Aktivisten hat, betonen CDU und FDP die Probleme, die es insbesondere mit den AnwohnerInnen des HAK gegeben habe. FDP-Fraktionsvorsitzender Hermann E. Westphal gegenüber den Lübecker Nachrichten über die BetreiberInnen: "Sie haben innerhalb der vergangenen sieben Jahre bewiesen, dass sie es nicht können".

Donnerstag, 8. Januar, 18 Uhr

Grundschulen in Gefahr?

Nach Prognosen des Kreises SegebergKreises Segeberg werden in den nächsten 16 Jahren 34 Prozent weniger Grundschüler vorhanden sein. Sollte die Mindestzahl von 80 SchülerInnen nicht erreicht werden, droht dann die Schließung der betreffenden Schule oder eine organisatorische Zusammenlegung mit einer anderen. Bei diesen Entscheidungen kommt es in hohem Maße auf die Schulaufsicht und des zuständige Ministerium an. Kreismitarbeiter Rüdiger Jankowski soll jetzt schon einmal damit beginnen, alle Beteiligten auf das Thema vorzubereiten. Die Planung ist nicht einfach, da es für die Eltern verpflichtende Einzugsgebiete nicht mehr gibt. Die Annmeldungen können dort erfolgen, wo die Eltern ihre Kinder am besten aufgehoben glauben. In diesem Zusammenhang weist Jankowski die Schulen schon einmal darauf hin, dass diese über ihr Profil die Konkurrenz mit anderen suchen müssten. Die Schulleiterin der Grundschule Wanderfelde, Christiane Wolf, sieht in den Vorhersagen über die zahlenmäßige Entwicklung der Grundschüler ein Problem. Ihre Schule soll zu den "gefährdeten" gehören, obwohl das Profil - Ganztagsbetreuung, Mensa, Werkräume und eine neue Turnhalle - konkurrenzfähig ist. Zurzeit würden 99 Schüler in der Schule unterrichtet. In Hinblick auf die Schwierigkeit einer verlässlichen Aussage über die zukünftigen Schülerzahlen meint die Schulleiterin in den Lübecker Nachrichten dann auch: "Vielleicht gibt es ja wieder eine Schneekatastrophe oder Stromausfall ? dann rücken wieder alle enger zusammen..."

Donnerstag, 8. Januar, 18 Uhr

Vom eingetragenen zum eigennützigen Verein

Seit dem 1. August 2008 läuft ein Insolvenzverfahren über das Vermögen der Gut Waldhof GmbH & Co Golfplatz-Betriebs KG. Der Golfclub hat nicht nur einen langen Namen, sondern auch 2,2 Millionen Euro Schulden uns ist zahlungsunfähig. Amtsgerichtsdirektor Wolf Reinhard Wrege setzte seinerzeit den Hamburger Rechtsanwalt Justus von Buchwaldt als Insolvenzverwalter ein. Diese Wahl kommt dem Amtsgerichtsdirektor mittlerweile aber nicht mehr ganz geheuer vor - und so setze er jetzt einen zweiten Insolvenzverwalter ein: Heinz Bischoff. Bischoff ist in Norderstedt, insbesondere für das Sozialen Zentrum und das Info Archiv, kein Unbekannter. Aber davon gleich mehr.
Bischoff wird eingesetzt, um etwaige Schadenersatzforderungen im Zusammenhang mit dem Verlust der Gemeinnützigkeit des Golf-Clubs gegen den früheren Steuerberater Manhard Gerber zu prüfen. Zwischen diesem Steuerberater und dem ersten Insolvenverwalter von Buchwaldt sei laut Amtsgericht "eine hinreichende Interessenkollision (nachvollziehbar)". Gerber und von Buchwaldt haben einen gemeinsamen Internetauftritt. Als wenn das nicht schon genug wäre, wird ein Beiratsmitglied der KG (gegen das ggf. Ansprüche geltend gemacht werden könnten) vom Sohn des Insolvenzverwalters von Buchwaldt vertreten. Viele der ehemals 1200 Mitglieder sind haben dem Golf-Club bereits den Rücken gekehrt.
Doch jetzt noch ein kurzes Schlaglicht auf den zweiten Insolvenzverwalter Heinz Bischoff. Er war von 1981 bis 1993 dort Stadtrat, u.a zuständig für Kultur und Soziales. In dieser Eigenschaft überbrachte er im Jahre 1992 den Besetzern eines jahrelang leerstehenden Gebäudes in der Alten Dorfstraße(Ziel der Besetzung: Durchsetzung eines selbstverwalteten Politik- und Kulturzentrums) eine Räumungsverfügung. Die Räumung erfolgte ? und der Abriss des Gebäudes auch. Bei der Überbringung der Räumungsverfügung soll Heinz Bischoff (CDU) während einer hitzigen Debatte festgestellt haben, dass Norderstedt "nun einmal eine Stadt für Besserverdienende" sei. Dem später gegründeten ?Sozialen Zentrum? wollte Bischoff 14 Jahre (!) später, im August 2006, die Verwendung dieses Zitats untersagen. Im Jahre 2002 vertrat Bischoff einen Norderstedter Mandanten gegen das Info Archiv wegen eines dort erschienenen Artikels. Es wurde zwar eine einstweilige Verfügung ausgesprochen, aber im anschließenden Verfahren vor dem Hamburger Landgericht scheiterten Bischoff und sein Mandant - der Artikel durfte wieder erscheinen.

Mittwoch, 7. Januar, 21 Uhr

Baubeginn am Schmuggelstieg

Nur Väterchen Frost hindert etwa ein Dutzend fleißige Handwerker noch daran, aus dem Schmuggelstieg zumindest optisch eine Fußgängerpassage zu machen. Tatsächlich soll auch nach dem Komplettumbau des Einkaufsquartiers auf den Straßen Schmuggelstieg und Am Tarpenufer Autoverkehr - wenn auch nur noch mit maximal 20 Kmh - erlaubt sein, allerdings gibt man sich alle Mühe, die Fahrzeuge etwas aus der Hauptrolle zu verdrängen: Mit Hilfe zahlreicher Sitzgelegenheiten, der einheitlichen Gestaltung von Fußweg und Straße, sowie einer Baumreihe entlang der Ladenzeile "Am Tarpenufer" soll der Schmuggelstieg künftig zum Verweilen einladen und noch mehr das Flair eines kleinstädtischen Zentrums ausstrahlen. Die Arbeiten hätten im ersten Bauabschnitt zwischen Ohechaussee und Parkdeck-Auffahrt bereits Anfang Januar beginnen sollen, werden aber zur Zeit von strengem Frost behindert. Bereits ab April geht es dann mit dem Schmuggelstieg selber weiter, bevor schließlich die lange Seite des Tarpenufers "aufgehübscht" wird. Noch vor wenigen Wochen hatte es nicht so sehr nach Baubeginn ausgesehen: Quasi als Faustpfand behielt sich die Stadt laut Baudezernent Thomas Bosse vor, den Umbau mit dem Baugeginn der Ochsenzoll-Kreuzung zu koppeln. Hintergrund: Schmuggelstieg-Buchhändler Tobias Mährlein hatte diesen mit seiner Klage zunächst gestoppt. Mittlerweile haben jedoch einerseits die Nebenarbeiten zum Kreuzungs-Umbau begonnen, während die Stadtverwaltung sich wieder auf einen angemessenen Umgang mit Kritikern besonnen hat.

Mittwoch, 7. Januar, 10 Uhr

Bankrotterklärung für das bestehende Bildungssystem

Die Stadt Norderstedt, der Verein Norderstdt Marketing und das Warenhaus C&A starten eine gemeinsame Bildungsinitiative um Kindern und Jugendlichen bessere Bildungschancen zu ermöglichen. Die sicher gut gemeinte Aktion offenbart allerdings deutlich, dass das bestehende Bildungssystem dem Anspruch, allen Kindern und Jugendliche optimale Chancen zu bieten, nicht gerecht wird. Norderstedts Bürgermeister Hans-Joachim Grote stellt gegenüber der Norderstedter Zeitung fest, "...dass die soziale Herkunft eine entscheidende Rolle für die Bildungs-Karriere spielt". Weiter kommt er zu dem Schluss, dass die Weichen noch in der Grundschule gestellt werden, "in einem Alter, in dem die Kinder selbst kaum oder keinen Einfluss auf ihre Schullaufbahn haben". Ungewollt erklärt er damit eigentlich das gegliederte Schulsystem für gescheitert. Ziel der Initiative ist es Spenden zu sammeln um z.B. Kurse von Bildungsträgern finanziell zu unterstützen. Norbert Witt, Vorsitzender von Norderstedt Marketing, traut dem Schulsystem auch nicht viel zu: "Doppelverdiener oder Alleinerziehende haben oft keine Kraft und Zeit, um sich ausreichend um ihre Kinder zu kümmern. Die Schlüsselkinder sind auf sich allein gestellt." Dem soll nun auf Spendenbasis Abhilfe geschaffen werden. 1500 Euro kommen von Norderstedt Marketing, 2000 con C&A. Weitere Spender sollen gesucht werden. Organisiert wird das ganze vom städtischen Bildungswerk.

Dienstag, 6. Januar, 22 Uhr

HAK-Demo: Wenig Sorge wegen rechter Drohungen

Nachdem am vergangenen Wochenende bekannt geworden war, dass rechte Splittergrüppchen dazu aufrufen, die für Samstag geplante Demonstration zum Erhalt des selbstverwalteten Jugendzentrums Hotel am Kalkberg (HAK) in Bad Segeberg zu stören, geben sich sowohl die OrganisatorInnen des Protestes, als auch die örtliche Polizei unbeeindruckt. Während die BetreiberInnen des HAK über die angekündigten "Gäste" am Rande der Demonstration zwar wenig erfreut sind, hat Sprecher Felix Löwe andererseits keinerlei Befürchtungen, dass sich die erwarteten 300 TeilnehmerInnen von rechten Krakeelern ernsthaft stören lassen. Die Polizei ist derweil noch nicht einmal sicher, ob überhaupt Rechtsradikale anreisen: Gegenüber den Lübecker Nachrichten (LN) erklärte Torsten Schmidt, Leiter der Polizeistation Bad Segeberg heute, dass es durchaus üblich sei, die Störung linker Veranstaltungen anzukündigen, ohne Taten folgen zu lassen. Dennoch werde man sich auf mögliche Aktionen rechtsradikaler Gruppen einstellen. Tatsächlich hatte eine obskure Gruppe unter dem Namen "Nationale Sozialisten Rostock (NSR)" dazu aufgerufen, den "netten Kontakten in Bad Segeberg" gegen die "Kommunisten-Demo" zur Hilfe zu eilen. In einem Blog-Eintrag ergänzte ein User namens "Freie Nationalisten Bad Segeberg", man solidarisiere sich mit AnwohnerInnen, die linke Strukturen ebenfalls ablehnen würden. Allerdings würde man am Samstag lediglich "friedlichen Protest" zeigen. Zumindest eine Folge hatte die stark nach pubertärer Nabelschau riechende Drohgebärde bereits: Neben den bisherigen Aufrufern positionieren sich jetzt auch die Segeberger Jungsozialisten deutlich für das HAK. JuSo-Sprecher Frederik Digulla forderte die übrigen Segeberger Parteien auf, sich endlich eindeutig zu positionieren und stellte gegenüber den LN klar: "Wir wollen das einzige selbstverwaltete Jugendzentrum im Kreis erhalten". Dem widerspricht - zumindest offiziell - übrigens nicht einmal der scheidende Bürgermeister Hans-Joachim Hampel (CDU).

Dienstag, 6. Januar, 12 Uhr

OB Grote befindet sich im Wahlkampf

Im Jahre 2010 stehen in Norderstedt Bürgermeisterwahlen an. Der jetzige Bürgermeister, Hans-Joachim Grote (CDU) nutzt ein Interview der Norderstedter Zeitung, um sich schon einmal in Position zu bringen. Mit gewohnt gekonnter Rhetorik vermittelt er das Bild eines Stadtvaters, der "die Interessen aller Bürger zu vertreten (hat) und nicht die einzelner Parteien". Ob die Auswirkungen der aktuellen Finanzkrise, die Entwicklung der Gewerbesteuer, die Fragen rund um die Landesgartenschau oder der Blick in die Zukunft: Grote weiß auf alles eine ausgewogenen Antwort zu geben. Getreu dem Motto "Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos" sieht er - quasi hauptamtlich - immer den Silberstreif am Horizont. Geschickt schneidet er die Themen an, ohne zu eindeutig Stellung zu beziehen. So kann er den jeweiligen Ausgang des Problems aus sicherer Position abwarten. Auch auf die Frage, ob er denn 2010 wieder zur Wahl antreten werde oder sich dann schon in einem Kieler Ministerium befinden würde, antwortet Grote vieldeutig: "Nur so viel zu diesem Thema: Ich bin sehr gerne Bürgermeister unserer Stadt und möchte hier auch gern weiter arbeiten!" Zum Schluss des Interviews bekommt Grote dann wieder große Vatergefühle und nennt die für ihn wichtigste Aufgabe: "Die Menschen sollen sich in Norderstedt zu Hause fühlen". Klar machen zum Kuscheln...

Montag, 5. Januar, 20 Uhr

Neonazis mobilisieren gegen HAK-Demo

Einzelne Neonazi-Gruppen rufen dazu auf, die für Samstag geplante Demonstration für ein selbstverwaltetes Jugendzentrum in Bad Segeberg zu stören, das gaben heute SprecherInnen des Hotel am Kalkberg (HAK) bekannt. Demnach mobilisieren sowohl die "üblichen Verdächtigen" aus der Kreisstadt, als auch Gruppen, wie die "Nationalsozialisten Rostock" nach Bad Segeberg, um die Demonstration der HAK-AktivistInnen "kreativ" zu stören, Tenor: "Keine linken Jugendzentren hier und anderswo!". Wirklich gefährlich dürfte der rechte Mob der Demonstration allerdings nicht werden, ist doch die rechte Szene der Kreisstadt seit Jahren im Zerfall begriffen und auch die Rostocker Gruppe wird eher als unbedeutend in Größe und Qualität eingeschätzt. Die Demonstration richtet sich für den Erhalt des Hotel am Kalkberg, das derzeit unter einem rigiden Veranstaltungsverbot der Stadtverwaltung leidet, nachdem es bei einigen Veranstaltungen zu Sachbeschädigungen gekommen war. Die BetreiberInnen fordern nun von der Stadt ein Ausweichquartier, um künftig Konflikte mit AnwohnerInnen auszuschließen.

Montag, 5. Januar, 19 Uhr

Sparkasse Südholstein in Schieflage?

Die Sparkasse Südholstein ist durch die Finanzmarktkrise weit stärker betroffen, als bislang bekannt, das bestätigte Vorstandschef Mario Porten jetzt gegenüber den Lübecker Nachrichten (LN). Demnach ist das wegen "notleidender Kredite" aus der Hinterlassenschaft der Kreissparkasse Segeberg ohnehin gebeutelte Finanzinstitut als zweitgrößte Sparkasse des Landes nun durch seinen Anteil an der HSH Nordbank in Bedrängnis geraten. 14,8% an der HSH halten die Sparkassen des Landes insgesamt. Obwohl das Land Schleswig-Holstein zwischenzeitlich erklärt hat, für den Wert dieser Anteile zu bürgen, ist bislang noch nicht klar, wie schwer die einzelnen Sparkassen dennoch von der Krise getroffen werden. Arnold Wilken, Aufsichtsratsmitglied der Sparkasse Südholstein und Fraktionsvorsitzender der Kreis-SPD ist jedenfalls skeptisch. Gegenüber den LN kritisierte er das Gebaren der Finanzinstitute: "Die haben alle gezockt, auch die Sparkassen. Wir werden sehen, ob der Rettungsschirm des Landes ausreicht". Laut Porten hat die Kreissparkasse Segeberg 2002 rund 80 Millionen Euro wegen nicht gedeckter Kredite verloren, alleine die Bewältigung dieses Problems war bei anhaltend positiver Wirtschaftslage auf 10 Jahre angesetzt worden. Die Sparkasse Südholstein war bis 2005 aus einer Fusion der Kreissparkassen Segeberg und Pinneberg sowie der Stadtsparkasse Neumünster entstanden und fiel bereits mehrfach durch raue Geschäftsmethoden auf. Der Vorwurf, zahlreiche, angeblich "notleidende" Privatkredite grundlos an das windige Inkasso-Unternehmen Lone-Star verkauft zu haben, konnte indes nicht erhärtet werden: Die Kredite wurden zwar veräußert, eine Tilgung war aber offenbar in keinem der Fälle mehr zu erwarten.

Montag, 5. Januar, 14 Uhr

HVV weitet Service aus

Seit dem heutigen Montag können KundInnen des HVV auch am Bahnhof Garstedt auf eine Servicestelle des Verkehrs-Verbundes zurückgreifen. Im U-Store (K-Presse + Tabak) können ab sofort alle HVV-Tickets und Abonnements gelöst werden, dazu kommen zahlreiche Informationen über Fahrpläne und HVV-Angebote. Weitere Servicestellen unterhält der Hamburger Verkehrs-Verbund unter anderem am Bahnhof Norderstedt-Mitte (nur montags und freitags 6-14 Uhr), in Henstedt-Ulzburg bei Holiday Land Reisen (Beckersbergstraße 1) sowie in Langenhorn im TABAK-SHOP am Ochsenzoll (Langenhorner Chaussee 674 D) und Tabakfachgeschäft Kurt Ludwig & Sohn in der Tangstedter Landstraße 44, jeweils zu den Öffnungszeiten. Seinen Service lässt sich der HVV jedoch Einiges kosten: Erst zum 1. Januar wurden die Fahrpreise einmal wieder um 3,3% erhöht, obwohl der Öffentliche Nahverkehr in Hamburg schon vorher teurer war, als in allen anderen deutschen Großstädten.

Sonntag, 4. Januar, 19 Uhr

Schönfeld: Ausgeglichener Haushalt 2011

Der neu gewählte Bürgermeister von Bad Segeberg, Dieter Schönfeld (SPD), will spätestens 2011 einen ausgeglichenen Haushalt präsentieren. Schönfeld, der sein Amt am 4. Juni diesen Jahres von seinem Vorgänger Hans-Joachim Hampel (CDU) übernimmt, will das vor allem mit der weiteren Konzentration von Aufgaben innerhalb der bestehenden Personalstruktur der Kreisstadt erreichen. Wenngleich er sich nach einem Bericht der Lübecker Nachrichten (LN) bis zur Amtsübernahme gegenüber Hampel zurückhalten will, übt er an der pompösen 875-Jahr-Feier Bad Segebergs vom 5. bis 7. Juni bereits Kritik: 120.000 Euro soll der Spaß kosten, der von Hampel vorbereitet- aber später von Schönfeld präsentiert wird. Aufwändige Feiern mit leeren Taschen seien seine Sache nicht, äußerte Schönfeld gegenüber den LN, er hätte wegen der angspannten Finanzlage der Kreisstadt eher die Notbremse gezogen und die Feiern abgesagt.

Sonntag, 4. Januar, 18 Uhr

CDA lädt zum Stammtisch

Die Arbeitnehmervertretung der Norderstedter CDU lädt zum monatlichen Stammtisch. Am morgigen Montag treffen die Aktiven der Christlichen Arbeitnehmerschaft CDA unter Leitung ihres Vorsitzenden Thorsten Borchers ab 20 Uhr im Kuckucksei (Ulzburger Straße 476 A) unter anderem auf ihre KollegInnen aus Elmshorn, um sich über Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der politischen Arbeit auszutauschen.

Samstag, 3. Januar, 14 Uhr

Abschiebungen wegen Rezession?

Die Flüchtlingshilfsorganisation Pro Asyl und der Schleswig-Holsteinische Flüchtlingsrat befürchten, dass zahlreichen Flüchtlingen, die im Rahmen der Bleiberechtsregelung im vergangenen Jahr eine Aufenthaltserlaubnis auf Probe erhalten haben, 2009 die Abschiebung droht. Hintergrund ist, dass zu den Bedingungen für einen dauerhaft gesicherten Aufenthalt unter anderem zählt, den Lebensunterhalt aus eigener Kraft zu sichern. Im Rahmen der Wirren an den Finanzmärkten wird aber noch für dieses Jahr das Durchgreifen der Krise auf die Beschäftigungsverhältnisse, und insbesondere auf prekäre Arbeit erwartet, so dass auch zahlreiche Flüchtlinge ihre Jobs verlieren dürften. Pro Asyl und der Flüchtlingsrat, dem auch die Norderstedter Flüchtlingshilfe angehört, fordern daher eine einkommensunabhängige Sicherung des Aufenthalts, da die Wirtschaftskrise zum Zeitpunkt der Ausarbeitung der gegenwärtigen Bleiberechtsregelung nicht absehbar gewesen sei. Das deutsche Ausländerrecht differenziert seit etwa zehn Jahren immer stärker zwischen "nützlichen, erwünschten" und "unerwünschten" MigrantInnen. In der Folge erhalten insbesondere diejenigen, die Hilfe am nötigsten haben, keine legale Gelegenheit mehr, in die Bundesrepublik einzureisen.

Samstag, 3. Januar, 12 Uhr

800 neue Wohnungen am Ochsenzoll

Der Investor für den Bau von insgesamt 800 neuen Wohnungen auf dem Gelände des Klinikum Nord Ochsenzoll ist gefunden. Wie der Norddeutsche Rundfunk (NDR) heute meldet, rechnet Harald Rösner vom Bezirksamt Nord noch für dieses Jahr mit dem Baubeginn im "Waldquartier Tannenkoppel". Damit startet in Langenhorn das nach der "Park Lane Winterhude" (nahe Bahnhof Barmbek) zweitgrößte Wohnungsbauprojekt in Hamburgs Norden. Unklar bleibt hingegen, wann der Startschuss für die Wohnblöcke am Bahnhof Langenhorn Nord fällt und auch das geplante Geschäftsgebäude am Bahnhof Ochsenzoll sowie das schon lange beschlossene Parkhaus hinter dem Gelände des Autohauses Wichert sind noch nicht im Bau.

Freitag, 2. Januar, 12 Uhr

SV Henstedt-Ulzburg: 5.500 Mitglieder

Sie haben es so gewollt: Seit dem 1. Januar ist der aus allen Ulzburger Breitensportvereinen zusammenfusionierte SV Henstedt-Ulzburg zum zweitgrößten Sportverein Schleswig-Holsteins emporgestiegen und will nun neben dem Breitensport auch vermehrt Erfolge sehen. Dabei ist die erste Fußballmannschaft des Clubs, die bis Sommer 2009 noch unter SV Henstedt-Rhen firmiert, sicherlich eines der Aushängeschilder des neuen Großvereins: Mit dem momentan ersten Platz in der Schleswig-Holstein-Liga hätte man - theoretisch - sogar Anspruch auf einen Relegationsplatz zur vierten Fußball-Liga. Bis der Club jedoch alle organisatorischen Hindernisse überwunden hat und tatsächlich zu EINEM Verein zusammengewachsen ist, dürfte noch reichlich Wasser aus der Alsterquelle sprudeln, immerhin müssen zahlreiche vereinsrechtliche Probleme ebenso gelöst werden, wie die unterschiedlichen Strukturen der drei fusionierenden Vereine passend gemacht werden wollen. 5.500 Mitlieder hat der SV Henstedt-Ulzburg in etwa, wenn im Sommer die letzten Formalien erfüllt sind, und der SV Henstedt-Rhen, der MTV Henstedt und der FC Union Ulzburg zu existieren aufgehört haben. Damit verdrängt der FCHU den Norderstedter Verein TuRa Harksheide (unter 5.000 Mitglieder) vom zweiten Platz und konkurriert sogar mit dem benachbarten VfL Pinneberg um den Titel des landesweit größten Sportvereins: Der VfL kommt nach einem Bericht der Norderstedter Zeitung zur Zeit auf 5.543 Mitglieder. Zweifelhaft bleibt, ob sich die Träume von SVHU-Geschäftsführerin Nadine Lange, Sven Oldag (SV Henstedt-Rhen), Michael Büll (MTV Henstedt) und Peter Hartmann (FC Union Ulzburg) auch wirklich erfüllen: Ressourcenbündelung, inhaltliche Qualitätsverbesserung und sportliche Erfolge stehen auf der Wunschliste, doch dies kann nur erreicht werden, wenn die Atmosphäre stimmt. Schon so mancher aus Fusionen hervorgegangene Grußverein entpuppte sich später als seelenloser Koloss, in dem sich niemand mehr zuhause fühlt.

Freitag, 2. Januar, 7 Uhr

Keine Steertpogg-Lüd mehr

Die Friedrichsgaber Werbegemeinschaft de Steertpogg-Lüd hat sich zum 31. Dezember aufgelöst. Nach mehr als 20 Jahren gemeinsamer Aktionen haben die Mitgliedsunternehmen am nördlichen Teil der Ulzburger Straße keine Nachfolger für den scheidenden Vorstand finden, teilte der langjährige Vorsitzende der Steertpogg-Lüd, Hagen Ilscher, kürzlich mit. Das Vermögen des Vereins soll (und muss) jetzt gemeinnützigen Zwecken zugeführt werden. Die ersten 2.000 Euro wurden auch bereits ausgeschüttet und der Initiative Hilfe für Matthies und andere zugeführt.

Hier gehts zu den Meldungen vom 16. bis zum 31. Dezember 2008. (Achtung! Kurzzeitig nicht abrufbar!)