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Dienstag, 1. September 2009, 2:00 Uhr
Kurznachrichten im August II
Meldungen vom 16. bis zum 31. August 2009
Info Archiv Norderstedt | Montag, 31. August, 22 Uhr
AKN verteidigt Unbeweglichkeit
Der Sprecher des Bahnunternehmens Altona Kaltenkirchen Neumünster (AKN), Jörg Minga, hat um Verständnis dafür gebeten, dass die Fahrradmitnahme in den Zügen der Linien A1 und A2 nach wie vor nur äußerst begrenzt möglich ist. Auch die sogenannte "Barrierefreiheit", also die Nutzung von Bahnhöfen und Zügen für Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte, sei nur durch den Einsatz neuer Triebwagen möglich, so Minga entschuldigend. Die aktuellen Fahrzeugtypen stammen demnach aus den Jahren 1976 und 1993, während die neuen Züge vertraglich auf die Strecke Bad Oldesloe, Neumünster, Büsum festgelegt seien. Zudem sei die Fahrradmitnahme in vollen Zügen ohnehin untersagt, außerdem haben Kinderwagen laut Minga immer Vorrang. Überhaupt sei die AKN erst seit etwa zehn Jahren mit dem Bedarf der Fahrradmitnahme konfrontiert - ein Zeitraum allerdings, der es durchaus möglich gemacht hätte, in irgendeiner Weise darauf zu reagieren. Das meinten kürzlich jedenfalls Heiner Köncke (SPD) und Anette Reinders (Bündnis 90/Die Grünen): Beide nutzten den Landtagswahlkampf, um das Unternehmen für seine Unbeweglichkeit in Sachen Barrierefreiheit und Fahrradmitnahme zu kritisieren.Montag, 31. August, 10 Uhr
Gaspreise weiter überteuert
"Die Gaspreise für Endverbraucher sind stark überhöht", das behaupten jedenfalls die schleswig-holsteinischen Grünen und stützen sich dabei auf eine aktuelle Studie, die die Kopplung des Gaspreises an den Ölpreis untersucht. Danach haben die Energieunternehmen zwar die massiven Preiserhöhungen der letzten Jahre mit einer Kopplung an den Ölpreis begründet, senken aber nun die Preise bei fallenden Ölkosten nicht wieder (vollständig) ab. Auch in Norderstedt macht sich das inzwischen bemerkbar: Zwar wurden die Preise hier zuletzt um mehr als 13% gesenkt, angemessen wären laut Studie jedoch 27%. Diesen Wert erreicht in Schleswig-Holstein aber gerade einmal die Energieversorgung Sylt. Damit stützt die Studie indirekt auch die Forderungen der GALiN: Deren energiepolitischer Sprecher Michael Ramcke hatte erst am 20. Juli wieder von den Norderstedter Stadtwerken gefordert, a) die Gaspreise zu senken und b) das vor allem auf Schätzungen beruhende Preisermittlungsverfahren in Norderstedt zu ändern. Ohne Erfolg: Stadtwerke-Chef Jens Seedorf und Politiker von CDU und SPD lehnten weitere Preissenkungen zu Beginn der Heizperiode im Oktober ab und verteidigten die Preisfindung. Dabei berufen sich die Stadtwerke auf ihre realen Bezugskosten, denn vor allem die Großversorger würden die gesunkenen Kosten nicht an ihre Kunden weitergeben. Stimmt ohne Zweifel, erklärt aber nicht wirklich, warum der städtische Eigenbetrieb im Preisvergleich bei verifox mittlerweile vom ersten auf den 16. Platz abgerutscht ist.Sonntag, 30. August, 15 Uhr
DIE LINKE vermisst Plakate, Thönnes seine Wähler
Traditionell sind es ja eher Plakate der neofaschistischen NPD, seltener auch Werbung für CDU, FDP und SPD, die abhanden kommt, bzw. zerstört wird. Am Harksheider Markt ist das in den letzten Tagen anders gelaufen: 14 von 16 Plakate der LINKEN sind hier laut Miro Berbig binnen weniger Stunden verschwunden, so dass der Fraktionschef der Norderstedter LINKEN in der Stadtvertretung nun die "Plakatesammler" bittet, sich bei Bedarf direkt an ihn zu wenden. Allgemein scheint sich das Interesse am laufenden Doppel-Wahlkampf im Kreis Segeberg in Grenzen zu halten: Von den Wahlkampfauftritten des ehemaligen Sozialpolitikers und späteren Hartz-IV-Architekten Franz Thönnes (SPD) in Kaltenkirchen und Bad Segeberg werden allenfalls "zurückhaltende" Reaktionen der PassantInnen geschildert. Thönnes war in Begleitung eines Spielmannszug über die Märkte geschlendert.Samstag, 29. August, 22 Uhr
DKP diskutiert über Wahlen
Der Norderstedter Ortsverband der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) berät am Montag über die anstehenden Wahlen. Zuvor hatte die Partei, die zu den Bundestagswahlen selber nur in Berlin antritt, dazu aufgerufen, den Wahlkampf vor allem für das Anheizen außerparlamentarische Kämpfe zu nutzen. Aus einem aktuellen Eckpunktepapier der DKP:- "Nicht Wahlen verändern die gesellschaftlichen Verhältnisse und bringen eine andere Politik. Es bedarf des Widerstandes von unten und gemeinsamen Handelns der Betroffenen gegen die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise, um einen Politikwechsel durchzusetzen."
Da die Kommunisten zudem konkrete inhaltliche Forderungen in den Wahlkampf einbringen wollen, wird die Norderstedter DKP am Montag ab 17.00 Uhr im Info Archiv (Waldstraße 41 in Norderstedt) ihre Aktivitäten der nächsten Wochen diskutieren. Die Veranstaltung ist öffentlich, Mitgliedschaft in der DKP ist nicht notwendig.
Samstag, 29. August, 16 Uhr
04551/884-0: Polizei sucht Eierwerfer
Vor einem der größten Kriminalfälle in der Geschichte Klein Rönnaus steht derzeit die Polizeidirektion Segeberg: Ein unbekannter Eierwerfer terrorisiert die kleine Gemeinde nahe Bad Segeberg. So wurde am frühen Donnerstag-Morgen die Motorhaube eines Autos schwer beschädigt, als es in voller Fahrt von einem Hühnerei getroffen wurde. Die herbeigerufenen Polizeikräfte entdeckten beim Absuchen der Umgebung wenig später einen leeren Eierkarton, so dass davon ausgegangen werden muss, dass zuvor weitere Lebensmittel-Geschosse abgefeuert worden sind. Und nicht nur dass: Weil sich einer der ermittelnden Beamten daran erinnerte, am frühen Abend auch andernorts einen leeren Eierkarton gesehen zu haben, konnten die Beamten bis jetzt insgesamt drei Hühnerei-Behältnisse sicherstellen und gehen nun von einem Serienwerfer aus. Um dem Täter schnell das Eiwerk zu legen, ruft die Polizeidirektion Segeberg die Bevölkerung zur Mithilfe auf: Unter 04551/884-0 können verdächtige Personen, ungewöhnlich große Eierkäufe oder auch freilaufende Hühner in Klein Rönnau gemeldet werden: Jeder Hinweis kann helfen!Freitag, 28. August, 20 Uhr
Mehr Netto für Alle?
Die Lebensmittel-Genossenschaft EDEKA will mit ihrer Discount-Tochter NETTO auch im Kreis Segeberg expandieren und in den nächsten Monaten fast 40 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen, das berichtet die Norderstedter Zeitung in ihrer heutigen Ausgabe. Netto gehört nach der Übernahme von 2.300 Plus-Märkten zu den drei größten Discountern in Deutschland und verfügt bislang über Filialen in Norderstedt (Segeberger Chaussee) und Wahlstedt. Dazu kommt am 1. September ein Discounter in Bad Segeberg, 2010 will man auch in Kaltenkirchen öffnen. Auch in Hamburg will Edeka/Netto/Plus 150 neue Arbeitsplätze schaffen, wobei die Expansion eines Discounters meist zu Preis- und Lohndruck bei den Konkurrenten führt. Ob also unter dem Strich tatsächlich zusätzliche Arbeitsplätze im Lebensmittel-Handel entstehen, darf bezweifelt werden.Freitag, 28. August, 16 Uhr
"OXBID" lädt zum Freiluft-Kino
Die Initiatoren vom "Business Improvement District" am Ochsenzoll (OXBID, wir berichteten am 24. Juli) laden heute zu einer Reihe von Kino-Veranstaltungen ein, um den mittlerweile eingereichten Antrag für das Stadtentwicklungsprojekt zu feiern. Wie der sogenannte "PACT" auf Norderstedter Seite des Schmuggelstieg würde es die Absegnung des BID auch den Geschäftsleuten auf Hamburger Gebiet erlauben, Teile der städtischen Stadtplanung als Interessengemeinschaft anliegender Händler zu übernehmen und die Aufwertung eines zuvor definierten "Quartiers" (Ochsenzoll) zu planen und mitzugestalten. Initiator des OXBID ist der Langenhorner CDU-Politiker Hans-Jürgen Plaumann, der auch für den Internet-Auftritt der Initiative verantwortlich zeichnet. Neben Kino-Fans werden am "Hamburger Schmuggelstieg" heute auch Vertreter des Bezirksamts Hamburg-Nord, der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt sowie der Handelskammer Hamburg erwartet. Bei kostenloser Verpflegung vom Grill wird bereits seit 14 Uhr im Gemeindehaus der Kirchengemeinde St.Annen der Kinderfilm Madagaskar II gezeigt. Ab 17 Uhr können Jugendliche an selber Stelle die Reise zum Mittelpunkt der Erde verfolgen, bevor es für die Erwachsenen dann um 20.30 Uhr heißt: Freiluft-Kino mit Der seltsame Fall des Benjamin Button.Donnerstag, 27. August, 22 Uhr
Reinders fordert Sozialpsychiatrischen Dienst für Norderstedt
Die Landtagskandidatin von Bündnis 90/Die Grünen für Norderstedt, Anette Reinders, hat in einer Presseerklärung "mehr Unterstützung für Menschen in sozialen Problemlagen" gefordert. In Hinblick auf den einsamen Tod einer 84jährigen Norderstedterin vergangene Woche, kritisiert sie unter anderem die schlechte Erreichbarkeit des Allgemeinen Sozialen Dienstes (ASD) im Kreis Segeberg. Reinders: "Wenn bei uns schon die Behörden wegschauen, anstatt die erforderlichen Hilfen zu gewähren, dann ist etwas faul in unserem Staat". Die GALiN-Fraktionsvorsitzende und Bündnis90/Grüne Kreispolitikerin will das Problem jetzt in den Kreisgremien zur Sprache bringen, da das soziale Hilfesystem in Segeberg "stark verbesserungswürdig" sei. Als kurzfristige Verbesserung fordert Reinders nun, dass der Sozialpsychiatrische Dienst im Gesundheitsamt wieder mit einer Außenstelle in Norderstedt vertreten ist.Donnerstag, 27. August, 17:30 Uhr
ABC backt kleine Brötchen
Der ABC, dessen Präsident Norderstedts "Werbe-Pabst" Jens Kahlsdorf ist, hat sich nach eigenen Angaben zum Ziel gesetzt die wirtschaftliche Zusammenarbeit in der Metropolregion Hamburg zu fördern. Diesmal sollte es was ganz großes werden. Einige zur Landtagswahl antretenden Parteien sollten ihre Wahlversprechen in der Tribühne vor Hunderten Besuchern und einem Notar protokollieren und anschließend beglaubigen lassen. Aber es kam anders. Knapp 150 Gäste, inkl. 30 Journalisten, 30 Parteiangehörigen und diversen ABC Mitgliedern sowie geladenen Gästen, diejenigen, die für diesen Klubabend wirklich 15 Euro Eintritt gezahlt haben, konnte man wohl auch ohne universitäres Studium zählen. Mehr als 300 geladene Gäste, die ihre Namenschilder offenbar nicht abholen wollten, zeigten, wie groß das öffentliche Interesse an der groß angekündigten Vorführung der Landespolitik in der TriBühne wirklich war. Politiker, die ihre Wahlversprechen notariell beurkunden lassen, das war die an sich sympathische Idee hinter diesem Abend des Alster Business Clubs und seines Vorsitzenden Jens Karlsdorf. Dumm nur, das die Politiker, von SSW bis zu den LINKEN bei diesem Spiel nicht mitmachen wollten. Dr. Ralf Stegner MdL (SPD), Wolfgang Kubicki MdL (FDP), Monika Heinold MdL (Bündnis90/Die Grünen), Anke Spoorendonk MdL (SSW), Heinz-Werner Jezewski (DIE LINKE) und der kurzfristig eingesprungene Hans Jörn Arp von der CDU waren sich ausnahmsweise einig, das ausgerechnet heute Abend Politik nicht zur Show verkommen dürfe. Hinter vorgehaltener Hand wurden Gerüchte gestreut, das die Norderstedter CDU bis zum Schluss verhindern wollte, dass einer der Ihren bei ihrem alten Spezi Karlsdorf auftreten konnte. Und was gab es politisch? Wie gehabt, niemand will die HSH, Nonnenmacher gehört sowohl nach Aussagen der FDP wie der SPD gefeuert. Stegner macht Witze auf Kosten Kubickis, Kubicki bezichtigt Stegner der Unredlichkeit, einziger Lichtblick waren die engagierte und erfrischen resolute Anke Spoorendonk (SSW) und der ruhige und sachliche Heinz-Werner Jezewski (DIE LINKE), der nach eigener Aussage nicht Ministerpräsident des Landes werden möchte. Das hätte er sich dann wohl auch notarielle beglaubigen lassen können.Donnerstag, 27. August, 12 Uhr
Übertritt zur SPD schlägt kaum Wellen
Sommerloch oder Gewöhnungseffekt? Der Übertritt des FDP-Satdtvertreters Hans-Joachim Zibell zur SPD unter Mitnahme seines Mandats (wir berichteten), verläuft bisher ungewöhnlich ruhig. War die Empörung beim Wechsel von Naime Basarici von der SPD zur CDU noch groß, scheint die neuerliche Mandatswanderung mit einem Kopfschütteln hingenommen zu werden. So werden z.B. in der Norderstedter Zeitung lediglich zwei Leserbriefe abgedruckt, die sich des Themas annehmen. Liselotte Schulze bezieht sich in ihrem Brief auf den von Zibell vorgetragenen Grund zum Wechsel, dass die FDP zwar viel für den Mittelstand tun wolle, aber nichts für Hartz IV-Empfänger und die die Zurückweisung dieser Kritik durch die FDP-Vorsitzende Marlies Krogmann. Krogmann wies darauf hin, dass die FDP von den Gewerbesteuereinnahmen der Unternehmen die "Wohltaten" finanzieren wolle. Frau Schulze fragt dazu, von welchen Wohltaten Frau Krogmann denn da reden würde und hält dagegen, dass die FDP die Regelsätze sogar noch kürzen wolle. Mit Blick auf Zibells neue politische Heimat endet der Leserbrief mit dem Satz: "Ob Liberal oder Sozial, beide Parteien sind unsozial."Bruno Lorenz wirft der SPD vor, dass sie vor wenigen Monaten beim Wechsel ihrer Mandatsträgerin zur CDU von "Unverfrorenheit und unverantwortlichem Umgang mit dem Mandat" geredet zu haben. Und nun habe dieselbe Partei einen Überläufer mit offenen Armen empfangen. "Für wie vergesslich, vertrottelt oder dumm halten diese Politiker eigentlich ihre Wähler?", fragt er weiter. Und fügt der Diskussion eine neue Variante hinzu: Neuwahlen mit "neuen, unverbrauchten und unverfilzten PolitikerInnen".
Donnerstag, 27. August, 7 Uhr
Carstensen bei Elektro Alster Nord
55 Mitarbeiter hat das Norderstedter Unternehmen Elektro Alster Nord zur Zeit, in 40 Jahren wurden 170 Auszubildende auf ihren Beruf vorbereitet. Grund genug für Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU), dem Mittelständler im Landtagswahlkampf gemeinsam mit Bürgermeister Hans-Joachim Grote einen Besuch abzustatten. Und ein Geschenk zum 40jährigen Firmenjubiläum gabs auch: Firmengründer Holger Schurbohm und Sohn Henning wurde vor rund 100 Gästen eine Ausgabe des Heimatspiegel aus der Gründerzeit des Unternehmens überreicht. Henning Schurbohm, einst unterwegs im Dunstkreis der Norderstedter Antifa, ist auch stellvertretender Vorsitzender des Initiativkreis Ulzburger Straße, der die Attraktivität des zuvor definierten "Einkaufsquartiers" im nördlichen Bereich der "Ulze" steigern will.Dienstag, 25. August, 17:30 Uhr
Lohnkürzungen und Entlassungen bei Jungheinrich?
Bereits am letzten Donnerstag informierte der Betriebsrat des Norderstedter Betriebsteils des Gabelstapler-Herstellers Jungheinrich über Einsparungsvorhaben des Unternehmens. Nach einer Meldung des NDR sollen die Personalkosten um 15 Prozent gesenkt werden. Die Kürzungen sollen sowohl die Löhne als auch die Urlaubs- und Weihnachtsgelder betreffen. In Norderstedt sollen 170 Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen. Der Betriebsrat will ein Gegenkonzept vorlegen. Diese Entwicklung nimmt Anette Reinders, die Landtagskandidatin von Bündnis 90/Die Grünen, zum Anlass, die Geschäftsleitung von Jungheinrich aufzufordern, die Auswirkungen der Wirtschaftskrise nicht einseitig auf die Arbeitnehmer abzuwälzen. Die Drohung, Arbeitsplätze nach Sachsen-Anhalt zu verlagern, sei aus ihrer Sicht nicht nur ein Schlag ins Gesicht der Norderstedter Beschäftigten, die jahrelang zu dem wirtschaftlichen Erfolg von Jungheinrich beigetragen haben, sondern auch aus Sicht der Stadt, die bei ihren städtebaulichen Planungen stets Rücksicht auf die Belange des Gabelstapelherstellers genommen hat, sei dieses Vorgehen unverständlich. So habe die Stadt u.a. die Planungen der Verlängerung der Oadby-and-Wigston-Straße umgestoßen, um der Firma Jungheinrich eine Vergrößerung ihres Betriebsgeländes zu ermöglichen.Montag, 24. August, 21 Uhr
Fit für Flüchtlinge
Die Norderstedter Migrationssozialarbeit plant für den 19. September eine Schulung für Menschen, die beruflich oder privat regelmäßig Kontakt mit Flüchtlingen haben. Themen der Schulung sollen sein- Flüchtlinge in Norderstedt
- Fluchtursachen in den Herkunftsländern
- Die Situation von Flüchtlingen in Schleswig-Holstein
Zu jedem der Themen soll es laut Ellen Siebert, Mitarbeiterin der Migrationssozialarbeit, ein Impulsreferat geben, das Anregungen für die anschließende Diskussion gibt. Die Veranstaltung ist Teil der Reihe Fit für Flüchtlinge in Schleswig-Holstein und wird in Zusammenarbeit mit dem Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein und Der Paritätische organisiert und ist kostenlos. Wer Interesse hat, kann sich für weitere Informationen unter 040 - 526 26 88 im Büro der Beratungsstelle bei Siebert melden.
Montag, 24. August, 18 Uhr
Achtung, Glühbirnen bunkern!
Kein Scherz: Bereits im September endet in Europa die Glühbirnen-Produktion, Grund dafür ist die EU-Richtlinie 2005/32/EG, die in Deutschland durch das Gesetz über die umweltgerechte Gestaltung energiebetriebener Produkte umgesetzt wurde. Danach werden ab dem 1. September 2009 alle klaren Glühbirnen mit mehr als 100 Watt, sowie alle "ineffizienten", bzw. mattierten Birnen der Energieklassen F und G vom Verkauf ausgeschlossen. Bis Ende des Jahres wird das Verbot auf (fast) alle matten Glühbirnen, bis 2016 schließlich auf ausnahmslos alle Glühbirnen unterhalb der Energieklasse B ausgeweitet. Während die erzwungene Umstellung auf sogenannte "Energiesparlampen" offiziell erfolgt, weil die rund 80% Energie einsparen- und dabei die gleiche Leistung wie herkömmliche Birnen bringen sollen, hat Spiegel-Online das Glühbirnen-Aus jetzt in einem gut recherchierten Artikel als gefährliche Farce geoutet. So würden die Energiesparlampen laut der Zeitschrift Öko-Test nicht ansatzweise 80% Energie einsparen. Außerdem sei die Lichtleistung der Sparprodukte teilweise um die Hälfte geringer - und das für einen gleich mehrfachen Preis. Das wichtigste Argument könnte aber der Inhalt der Energiesparlampen selbst sein: Quecksilber. 5 Milligramm dürfen in einer "Kompaktleuchtstofflampe" verwendet werden, ein Grenzwert, der offenbar bei Billigprodukten - etwa aus China - deutlich überschritten wird. Ein Grund dafür, dass Gary Zörner vom Institut für chemische Analytik in Delmenhorst fordert, eher die Energiesparlampen zu verbieten, als die herkömmliche Glühlampe. Übrigens: Laut Spiegel-Online machen die Kosten für Beleuchtung gerade einmal 1,5 Prozent des Energiebedarfs eines privaten Haushalts aus - und das mit den alten Glühbirnen, die jetzt verboten werden.Montag, 24. August, 17 Uhr
Landwirtschaftsminister: Ernte Dank!
Der schleswig-holsteinische Landwirtschaftsminister Christian von Boetticher (CDU) hat heute gemeinsam mit Landwirtschaftskammerpräsident Claus Heller in Großenaspe eine erste Bilanz der Sommerernte im Land gezogen. Danach haben die Bauern zwar 2009 eine gute Ernte einfahren- aber für ihre Arbeit keine guten Preise erzielen können. Einen neuen Rekordertrag brachte der Anbau von Winterraps, der bei 115.000 Hektar Anbaufläche einen Ertrag von 4,6 Tonnen je Hektar erreichte. Auch beim Winterweizen (9,5 Hektartonnen bei 190.000 Hektar Anbaufläche) konnte der bislang dritthöchste Wert gemeldet werden. Neben Weizen und Raps wurde 2009 in Schleswig-Holstein vor allem Wintergerste (68.000 Hektar), Roggen (29.000 Hektar), Sommergerste (7.000) und Hafer (6.400) angebaut.Sonntag, 23. August, 18 Uhr
GALiN unterstützt MieterInnen im Fasanenweg
Die Grün Alternative Liste in Norderstedt (GALiN) hat sich in einer Presseerklärung auf die Seite von rund 200 Mietparteien Fasanenweg geschlagen, weil die sich in Kürze einer saftigen Mieterhöhung ausgesetzt sehen. Nach Angaben der GALiN plant die Firma Bruhn einerseits die Aufstockung der Wohnblöcke im Stadtteil Glashütte um ein Staffelgeschoss, andererseits die umfangreiche Sanierung der bestehenden Wohneinheiten. Anschließend soll die Miete um das gesetzliche Maximum von 30% erhöht werden - für die Betroffenen bis zu 130 Euro monatlich. Maren Plaschnick, stadtentwicklungspolitische Sprecherin der GALiN, ist allerdings nicht nur wegen der drastischen Mieterhöhung verärgert, sondern vor allem durch die Tatsache, dass eine doch recht umfangreiche Baumaßnahme vollständig an den kommunalpolitischen Gremien vorbeiläuft - weil ein "Staffelgeschoss" eben kein "Vollgeschoss" ist, die Aufstockung damit keine Änderung des von der Politik zu beratenden "B-Plans" notwendig macht. Außerdem kritisiert Plaschnick, dass auch die jüngst novellierte Landesbauordnung (LBO) in Schleswig-Holstein zwar die Anhörung von Nachbarn als "Betroffene" vorschreibt, die MieterInnen aber ohne jede Mitbestimmung bleiben. Die GALiN-Fraktion empfiehlt den Betroffenen, sich zu organisieren und von dem Investor umfassende Informationen, insbesondere auch Baupläne und Kalkulationen, einzufordern. Dabei solle die Norderstedter Stadtverwaltung unbürokratisch und bürgerfreundlich Hilfestellung leisten.Samstag, 22. August, 14 Uhr
Wahlkampf gegen die AKN
Erst vor wenigen Tagen hatte sich Norderstedts SPD-Chef Heiner Köncke wegen fehlender Barrierefreiheit auf die Seite der Bürgerinitiative "Ein Lift für Ochsenzoll" geschlagen und gleichermaßen gegen AKN Eisenbahn AG und Hamburger Hochbahn gewettert, nun greift die GALiN-Fraktionsvorsitzende Anette Reinders die AKN an, weil sie in vielen Zügen lediglich vier Fahrräder transportiert - entgegen der wesentlich größeren Nachfrage: "Das Angebot der Fahrradmitnahme in der AKN", so die Norderstedterin, "ist schon lange nicht mehr zeitgemäß." Viele NorderstedterInnen würden das Rad als umweltschonendes Verkehrsmittel auf Arbeitsweg oder Freizeittour nutzen, die AKN aber habe sich auf diesen Bedarf nicht eingestellt. Reinders will sich nun dafür einsetzen, dass die AKN "kurzfristig Lösungen für einen verbesserten Fahrradtransport entwickelt". Sowohl Köncke, als auch Reinders kandidieren am 27. September im Wahlkreis Norderstedt (... und Umgebung) für einen Sitz im Kieler Landtag, die GALiN-Politikerin auf einem Ticket von Bündnis 90/Die Grünen.Samstag, 22. August, 11 Uhr
Andrang beim Schall & Rausch-Festival
Rund 400 Menschen kamen gestern Abend zum ersten Tag des Schall & Rausch-Festivals, das auch in diesem Jahr auf dem Gelände der Landesgartenschau 2011 im Norderstedter Stadtpark stattfindet. Da am Samstag traditionell mehr BesucherInnen kommen, rechnen die VeranstalterInnen heute mit bis zu 600 Festival-Fans - und auch mit kleineren Problemen. Da Schall & Rausch nun schon seit 16 Jahren stattfindet, rechnen viele BesucherInnen mit dem üblichen Ort und üblicher Erreichbarkeit: Da aber zur Zeit große Teile des Stadtparks eingezäunt sind, um die Bauarbeiten zur Gartenschau zu schützen, musste die Bühne einige Hundert Meter verschoben werden, außerdem sind zahlreiche Zuwegungen gesperrt und erfordert große Umwege. Schon gestern Abend hat das einige Festival-BesucherInnen dazu verleitet, die von einem privaten Sicherheitsdienst bewachte Umzäunung an zwei Stellen umzuwerfen. Ansonsten verlief das Festival - wie üblich - musikalisch laut und ansonsten ruhig. Folgende Bands treten heute im Stadtpark auf:- 15 Uhr: Ted´s ´n Grog (Anarchistischer Liedermacher aus Berlin)
- 17 Uhr: Glück umsonst (Punk)
- 18 Uhr: Tod im Strandkorb (Instrumental Surf aus Hamburg)
- 19 Uhr: Chaos Control (Punkrock aus Kiel)
- 20 Uhr: Vertical Blinds (Indie/Progressive-Rock aus Kiel)
- 21 Uhr: Cherries on a Blacklist (Crossover aus Hamburg)
- 22 Uhr: Tischlerei Lischitzki (Punk aus Holz)
- 23 Uhr: Highshool Nightmare (Punk/Psychobilly/Hardcore aus Hamburg)
- 24 Uhr: Jales und Knopf (Hip Hop aus Hamburg)
Dazu kommen Filmvorführungen und zahlreiche Info-Stände.
Idylle pur. Das Schall & Rausch-Festival am Samstagnachmittag.
Freitag, 21. August, 21 Uhr
Immer mehr Autos
Die Abwrackprämie machts möglich: Obwohl der Kreis Segeberg im Vergleich mit anderen Landkreisen im Hamburger Umland ohnehin schon einen Spitzenplatz in der Fahrzeugdichte aufweist, sind im ersten Halbjahr 2009 noch einmal 5.804 Neuanmeldungen hinzugekommen - und damit 37% mehr, als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. 933 Kraftfahrzeuge pro 1.000 Einwohner über 18 waren laut einem Bericht des Hamburger Abendblatts Ende 2007 im Kreis angemeldet, in Norderstedt mit 915 nur unwesentlich weniger. Im Vergleich mit "Autostädten" wie etwa Wolfsburg (1.375 Fahrzeuge auf 1.000 Einwohner) ist das noch wenig, der bundesweite Schnitt liegt allerdings mit 815/1.000 Fahrzeugen deutlich niedriger. Der Straßenverkehr war 2007 in Deutschland übrigens für 18,1% aller CO2-Emissionen verantwortlich, die als Hauptursache des Klimawandels gesehen werden. Dazu kommen zahlreiche, teils stark krebserregende Umweltgifte, die aus den Auspuffen strömen.Freitag, 21. August, 16 Uhr
Zibell kritisiert Krogmann und FDP-Kurs
Der erst am Dienstag zur SPD-Fraktion übergetretene FDP-Sozialpolitiker Hans-Joachim Zibell (61) hat in einem Gespräch mit dem Info Archiv scharfe Kritik an seiner bisherigen Partei geübt. Die FDP leide unter "Kommunikationsmängeln", die vor allem dem Verhalten ihrer langjährigen Vorsitzenden Marlies Krogmann (68) geschuldet seien. Krogmann habe, so Zibell weiter, "15 Jahre hervorragende Arbeit geleistet", dann aber den Zeitpunkt verpasst, aufzuhören und das Amt an einen Jüngeren weiterzugeben. In den letzten Jahren habe die FDP unter ihrer Führung viele neue Mitglieder gewinnen können - sie aber ebenso schnell wieder verloren. Außerdem kritisiert Zibell die fehlende sozialpolitische Kompetenz der Liberalen: "Mittelstand, Mittelstand, Mittelstand, das ist alles, was bei der Norderstedter FDP zu hören ist." Die Partei wolle zwar auch Hartz-IV-Empfänger als Wähler, tue dann aber nicht das Geringste für sie. Krogmann reagiert erbost auf derlei Kritik: Die FDP, so die 68jährige, sei "eine Partei, die Investoren in die Stadt holen will. Investoren, die auch Gewerbesteuern zahlen, von denen wir dann Wohltaten bezahlen können". Ohnehin vertrete sie immer die Meinung, man solle "den Menschen nicht Fische geben, sondern ihnen das Fischen beibringen". Wenn Zibell das störe, hätte er vielleicht früher einmal das Parteiprogramm lesen sollen. Krogmann ist außerdem verwundert, dass der Sozialpolitiker erst nach sechs Jahren Mitgliedschaft entdecke, dass es "Kommunikationsmängel" gebe, wegen derer er die Partei wechseln will. "Insbesondere in den zweieinhalb Jahren, in denen Herr Zibell mein Stellvertreter war", so die FDP-Chefin, "hätte er alle Möglichkeiten gehabt, etwas in seine Richtung zu bewegen". Von diesem Posten war das neueste Mitglied der SPD jedoch vor etwa einem halben Jahr mit eben der Kritik zurückgetreten, die ihn jetzt zum Parteiwechsel bewegte. Seit dem Rücktritt hat er seine Probleme auch mehrfach während der Fraktionssitzungen benannt, konnte sich aber offenbar nicht durchsetzen. Mit seinem Übertritt hat die Norderstedter FDP in diesem Jahr schon mindestens 12 Mitglieder (vorher rund 70) verloren, zuletzt Anfang Juli ihren ehemaligen Fraktionsvorsitzenden Uwe Matthes, der zumindest punktuell ähnliche Kritikpunkte nannte, wie jetzt Hans-Joachim Zibell.Freitag, 21. August, 9 Uhr
Heute startet Schall & Rausch
Zum 16. Mal startet heute um 18 Uhr das alternative und selbstverwaltete Schall & Rausch-Festival, wie immer auf dem Gelände der Landesgartenschau 2011 im Norderstedter Stadtpark. Wie im vergangenen Jahr wurde die Veranstaltung nicht angemeldet, es gab aber einige Absprachen der VeranstalterInnen mit Polizei, Ordnungsamt und Stadtverwaltung, so dass mit einer Duldung des Festivals gerechnet wird. Das findet seit 2008 wieder "ursprünglich" statt, das heißt mit einer kleinen Bühne, auf der überwiegend unbekannte- und Nachwuchsbands auftreten - vor erwarteten 300 bis 500 BesucherInnen. Insbesondere in den ersten 2000er Jahren sah das noch anders aus: Damals waren auch immer mehr Techno-Bühnen mit immer aufwendigerer Technik und teils bekannten DJs präsent und zogen bis zu 5.000 BesucherInnen an - darunter zahlreiche Menschen, die den VeranstalterInnen nicht unbedingt willkommen waren. Weil die Veranstaltung dabei mehrmals außer Kontrolle geriet und der politische Anspruch verwischt wurde, entschloss man sich dann für einen "Neuanfang", bzw. einer Rückkehr zum Ursprungskonzept. Folgende Bands treten heute im Stadtpark auf:- 18 Uhr: Power (Hardcore)
- 19 Uhr: Goodbye Jersey ("Melodic Buglepunk" aus Hamburg)
- 20 Uhr: Franz Wittich (Punk)
- 21 Uhr: Twiks (Rap und Punk aus Hamburg)
- 22 Uhr: Congomoto (Ska und Rocksteady aus Bargteheide)
- 23 Uhr: Absturtz (Deutschpunk aus Warwerort)
- 24 Uhr: E-Egal (Randgruppenrock)
Donnerstag, 20. August, 21 Uhr
Wieder Mehrheitenwechsel: Zibell jetzt Sozialdemokrat
Wie erst heute verlautete, ist der Norderstedter Stadtvertreter Hans-Joachim Zibell am Dienstag mit sofortiger Wirkung aus der FDP ausgetreten und wird sich künftig - mitsamt seines Mandates für die Stadtvertretung - der SPD-Fraktion anschließen. Den Wechsel bestätigte am Abend auch der Norderstedter SPD-Chef Heiner Köncke, der gegenüber dem Info Archiv erklärte, Zibell werde in den nächsten Tagen Mitglied der Sozialdemokratischen Partei. Mit dem Partei- und Fraktionswechsel des Liberalen wechselt auch erneut die Mehrheit im Stadtparlament:Während CDU (20) und FDP (4) nun noch auf 24 Mandate kommen, können SPD (15), GALiN (6) und LINKE (4) 25 Stimmen in die Wagschale werfen.
Lediglich die Mehrheit der Ausschüsse bleibt wegen eines unübersichtlichen Zählverfahrens offenbar unverändert. Zibells Coup überrascht vor allem, weil er sich ausgerechnet der SPD anschließt, und damit dem zuletzt immer wieder hart attackierten, rot-rot-grünen Lager. Vor allem in der allseits aggressiv geführten Auseinandersetzung um die künftige Schullandschaft der Stadt, hatte Zibell ein- ums andere Mal den rethorischen Hammer geschwungen und unter anderem davon gesprochen, "die Linken" würden alle Schüler durch einen Trichter pressen wollen und "linken Einheitsbrei" produzieren. Nach dieser Äußerung hatte ihm Miro Berbig, Norderstedter Fraktionschef der Partei DIE LINKE, während der darauf folgenden Stadtvertretersitzung einen Trichter mit dem Logo der Gysi-Partei geschenkt, den Zibell sich prompt aufsetzte. Der Beamte im Ruhestand gehörte neben der Stadtvertretung bislang dem Sozialausschuss an.
Donnerstag, 20. August, 17 Uhr
Kritik an Fluglärm-Initiativen
An der kürzlich erneuerten Forderung der Interessengemeinschaft Flugschneise Nord, die Starts und Landungen des Hamburger Flughafens Fuhlsbüttel künftig "gerechter" auf die vier Flugschneisen zu verteilen (wir berichteten am 11. August), entzündet sich zunehmend Kritik. So wurde den Fluglärm-Aktivisten am Dienstag in zwei Leserbriefen an die Norderstedter Zeitung (NZ) vorgeworfen, mit ihrer Forderung deutlich mehr Menschen zu belasten, als bislang. Wie auch das Info Archiv kritisch anmerkte, würde eine Entlastung der Flugschneise Nord nämlich automatisch mehr Starts- und Landungen über der Hamburger City, Langenhorn/Hummelsbüttel oder Schnelsen bedeuten, während im Norden keinerlei Bebauung direkt überflogen wird. Der Hamburger Benjamin Schubert zum NZ-Bericht: "Sie wollen doch nicht ernsthaft behaupten, dass es sinnvoll ist, den Flugverkehr über das Stadtzentrum abzuwickeln?" Schubert bringt als Alternative den seit rund 30 Jahren angedachten Großflughafen Kaltenkirchen als Alternative ein, der freilich eine deutliche Steigerung der Flugbewegungen nach sich ziehen dürfte. Dennoch fordert auch Klaus Dieter Wagner aus dem Hamburger Nordosten die Verlagerung des Hamburger Flughafens, kritisiert aber ebenfalls die Fluglärm-Initiativen aus Quickborn/Hasloh: So lange von und nach Fuhlsbüttel geflogen werde, sei es eine Art Gerechtigkeit, "dass über den am wenigsten besiedelten Gebieten geflogen wird". Eine Umverteilung auf Stadtteile mit höherer Bevölkerungsdichte lehnt er ab.Donnerstag, 20. August, 9 Uhr
Dumpingunternehmer melden!
Die Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und die Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG) haben eine neue Initiative gegen Dumping- und Niedrigstlöhne gestartet. Seit Mittwoch rufen die Gewerkschaften dazu auf, unterbezahlte Arbeit auf der Kampagnenseite www.dumpinglohn.de zu melden. Ziel der Aktion ist es, einerseits kriminellen und/oder tarifbrüchigen Arbeitgebern auf die Spur zu kommen, andererseits soll so eine Art "Bestandsaufnahme" unterbezahlter Arbeit möglich werden. Auf diese Weise soll unter anderem deutlich gemacht werden, wie viele Menschen in Deutschland trotz Vollzeitjob auf Sozialleistungen angewiesen sind. Aus diesem Grund werden die aufgenommenen Daten auch durch das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung ausgewertet. Die aus ver.di, NGG und WSI bestehende Initiative Mindestlohn strebt außerdem einen branchenübergreifenden, gesetzlichen Mindestlohn in Höhe von 7,50 Euro an, der schnell auf 9 Euro angehoben werden soll. Dem widersprechen übrigens auch andere Gewerkschaften, wie die Industriegewerkschaft Bauen Agrar Umwelt (IG BAU): Da im Bauhauptgewerbe bereits ein Branchen-Mindestlohn in Höhe von fast 13 Euro gilt, befürchtet man Lohnsenkungen und fordert daher differenzierte Mindestlöhne, die dann für jede Branche einzeln beschlossen werden müssten.Mittwoch, 19. August, 11 Uhr
SPD fordert Barrierefreiheit von Hochbahn von AKN
Der Norderstedter SPD-Vorsitzende Heiner Köncke hat der AKN Eisenbahn AG und der Hamburger Hochbahn "mangelhaften Einsatz beim behindertengerechten Umbau ihrer Züge und Haltstellen" vorgeworfen. So seien derzeit erst 30 von 80 U-Bahnhöfen barrierefrei, noch düsterer sehe es bei Zügen und Bahnhöfen der AKN aus. Köncke: "Die Finanzplanungen in Hamburg zeigen, dass beim Haltestellen-Umbau kaum etwas vorangeht". Köncke erinnerte dabei auch vor allem an den für Norderstedt wichtigen U-Bahnhof Ochsenzoll, bei dem die Installation eines Fahrstuhls "bei derzeitigem Tempo und ohne zusätzliche Ausgaben" noch viele Jahre dauern werde. Der Norderstedter SPD-Chef schlägt sich damit im Wahlkampf auf die Seite der Bürgerinitiative "Ein Lift für Ochsenzoll", die seit Monaten eine schnelle Lösung für den Ochsenzoll fordert. Die Initiative sammelt am Freitag (12-14 Uhr) am Bahnhof Langenhorn-Nord und Montag (16-19 Uhr) am Bahnhof Ochsenzoll auch wieder Unterschriften für ihre Forderungen, die zuletzt nicht nur bei der Hamburger CDU, sondern auch bei deren Koalitionspartnerin GAL auf taube Ohren stießen. Insbesondere aber kritisiert Köncke die AKN: "Kleinere Kinder, ältere Menschen, Personen mit schweren Lasten oder Fahrrädern, Rollstuhlfahrer, schlicht alle in ihrer Bewegung eingeschränkten Fahrgäste (...) haben Probleme, in die Züge der AKN einzusteigen und werden damit systematisch von der Benutzung der AKN ausgeschlossen". Die jüngsten, pressewirksam durchgeführten Maßnahmen beider Unternehmen sind für Köncke, der im September auch für den Landtag kandidiert, noch nicht einmal ein Tropfen auf den heißen Stein: "Warum die für die Verkehrsinfrastruktur bereitgestellten Millionenbeträge aus dem Konjunkturpaket des Bundes hier nicht effektiv eingesetzt werden, ist für mich und die betroffenen Fahrgäste nicht nachvollziehbar."Dienstag, 18. August, 14 Uhr
LINKE nominiert Kittler, Radke und Dachsel
Wie auch Bündnis 90/Die Grünen (wir berichteten am 16.8.), nominierte die Segeberger LINKE am vergangenen Sonntag ihre Kandidaten für die Landtagswahlen am 27. September. Während mit Björn Radke der in Bahrendorf lebende Landessprecher der Partei im Wahlkreis Segeberg-Ost antritt, steht Kreisvorsitzender Norbert Dachsel aus Henstedt-Ulzburg in Segeberg-West auf den Stimmzetteln. Der Fraktionsvorsitzende der Segeberger LINKEN, Heinz-Michael Kittler aus Kattendorf, komplettiert die Liste und tritt im Wahlkreis Norderstedt an, zu dem auch sein Wohnort gehört. Kittler würde sich im Landtag vor allem darum bemühen, die Umverteilung öffentlicher Gelder zugunsten "der Reichen" und "zu Lasten der Mehrheit der Menschen" zu stoppen. Der LINKEN-Kreisfraktionschef in einer Erklärung zu seiner Wahl: "Das Geld für Schuldenlöcher der Banken inklusive der Boni fehlt in den öffentlichen Kassen in Land und Kommunen, bei Bildung, Kitas, Beschäftigungsmaßnahmen und Gesundheitsversorgung. Diese Politik gehört gestoppt und umgekehrt". Die LINKE in Schleswig-Holstein fordert laut Kittler ein "öffentliches Investitions- und Beschäftigungsprogramm", gebührenfreie Bildung und eine "Rekommunalisierung" (Verstaatlichung) öffentlicher Aufgaben. Kittler werden allerdings keine Chancen eingeräumt, seinen Wahlkreis zu gewinnen, seiner Partei wird aber derzeit ein Sprung über die 5-Prozent-Hürde zugetraut.Dienstag, 18. August, 13 Uhr
Mit dem ADFC nach Weddelbrook
Eine Fahrradtour nach Weddelbrook bietet der Norderstedter ADFC am kommenden Sonntag. Abseits der großen Straßen soll es auf einer insgesamt 80 Kilometer langen Route über Ellerau, Alveslohe und (bei Interesse) ein Bad im Mühlenteich nach Weddelbrook und über Langeln zurückgehen. Eine Anmeldung ist ebenso wenig erforderlich, wie die Mitgliedschaft im ADFC. Los gehts am 23. August um 9.30 Uhr vor dem Norderstedter Rathaus, nähere Informationen gibt es bei Dagmar Teising unter 04193 - 935 85 . Der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club ist eine Interessengemeinschaft der Radfahrer und setzt sich für eine stärkere Gewichtung des Radverkehrs gegenüber Kraftfahrzeugen und für Umweltschutz ein. Er ist damit das Gegenstück zum Automobil-Club ADAC.Montag, 17. August, 20 Uhr
Weltladen mit Problemen
Der Eine Welt Laden in Norderstedt leidet offenbar unter dem baubedingten Umzug hinter das Rathaus. Wie die Buchhandlung am Rathaus und die Verbraucherzentrale muss der Weltladen noch bis Ende September in seinem Exil aushalten, bis der Umbau der Rathausarkaden fertiggestellt ist. Jetzt besuchte der Kulturdezernent und Zweite Stadtrat Thorsten Thormählen das Projekt und ließ sich von Franz Maletzke, dem Vorsitzenden des Eine Welt für Alle e.V. über die Arbeit des Vereins, die Zusammenarbeit mit der Stadt und über die aktuelle Situation des Weltladens informieren. Laut Maletzke leidet der durch den Umzug unter "erheblichen Umsatzeinbußen" im Verkauf von fair gehandelten Produkten aus Lateinamerika, Afrika und Südasien. "Viele Stammkunden sind uns zwar hinter das Rathaus gefolgt", sagt Maletzke, "aber die Laufkundschaft, besonders für fair gehandelte Produkte aus kleinhandwerklichen Kooperativen und Familienbetrieben, ist ausgeblieben." Außerdem seien die Arbeitsbedingungen für die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angesichts der sommerlichen Temperaturen schlecht. "Schokolade haben wir aus dem Sortiment herausgenommen. Wir hätten sie als "fairflüssigte Schokolade" verkaufen können", so der Vorsitzende. Im neuen (alten) Laden am Rathausplatz gibt es dann ab Anfang Oktober wieder diese süßen fairen Genüsse im Weltladen. Thormählen zeigte sind beeindruckt von der Kontinuität der Arbeit des Vereins, von dem erheblichen ehrenamtlichen Aufwand und der inhaltlichen Kompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und wünschte dem Verein weiterhin viel Erfolg bei seiner Arbeit. Der Vorsitzende von Eine Welt für alle freut sich bereits auf den neuen Laden in den Arkaden des Rathauses. "Wir müssen und werden die derzeitige Durststrecke schon durchstehen und bedanken uns bei der Stadt Norderstedt für das Entgegenkommen und die gute Zusammenarbeit."Montag, 17. August, 12 Uhr
Grüne auf Rädern
Auf dem Fahrrad reisen die grünen BundestagskandidatInnen Konstantin von Notz und Ingrid Nestle derzeit durch Norddeutschland, um für ihre Partei zu werben. Morgen Abend wollen die beiden auf dem Norderstedter Rathausmarkt Station machen und stehen zwischen 18 und 19 Uhr für Fragen, Kritik und Anregungen zur Verfügung.Montag, 17. August, 11 Uhr
Kommunal-Prominenz für "Freie Wähler"
Der Zusammenschluss kommunaler Wählergemeinschaften, die Freien Wähler Schleswig-Holstein, fahren zu den Landtagswahlen schweres Geschütz auf, dieser Eindruck entsteht jedenfalls mit Blick auf Landesliste und Wahlkreisbesetzung der Partei. Auch im Kreis Segeberg kandidieren mehrere gestandene KommunalpolitikerInnen für die "Freien", so etwa die Fraktionsvorsitzende der Wählergemeinschaft Henstedt-Ulzburg (WHU), Karin Honerlah, auf Platz vier der Landesliste und als Direktkandidatin für den Wahlkreis Norderstedt. In Henstedt-Ulzburg selbst (zum Wahlkreis Segeberg-West gehörig) stellt sich hingegen Alveslohes Bürgermeister Peter Kroll zur Wahl, während in Segeberg-Ost der stellvertretende Bürgermeister von Sethund Dodenhof-Betriebsrat Arno Nolte auf dem Stimmzettel steht. Obwohl parteiunabhänigige Wählergemeinschaften anlässlich der Kommunalwahlen 2008 in Schleswig-Holstein fast 52% der Stimmen erzielen konnten, werden sie nach den bisherigen Umfragen zur Landtagswahl die 5-Prozent-Hürde klar verfehlen. Die allerdings berücksichtigen bisher weder die steigende Bekanntheit der Freien Wähler, noch die Popularität der ebenfalls antretenden Piraten-Partei, so dass die bisher prognostizierten 4% für "Sonstige" deutlich höher ausfallen dürften.Sonntag, 16. August, 13 Uhr
Reinders kandidiert für den Landtag
Kaum hat die Fraktionsvorsitzende der Grün Alternativen Liste in Norderstedt (GALiN), Anette Reinders, ihre Kandidatur für den schleswig-holsteinischen Landtag bekannt gegeben, schon ist sie auf dem Landesparteitag der Nord-Grünen in Neumünster gescheitert. Bei den Wahlen zum ohnehin schon über den Erwartungen liegenden Listenplatz 13 unterlag sie heute morgen zwei weiteren Kandidatinnen deutlich und erhielt lediglich 8 von rund 100 Stimmen. Am Mittag erkämpfte sie dann auch im Ringen um Platz 15 nur eine Stimme mehr. Dennoch wird Reinders für Bündnis 90/Die Grünen als Direktkandidatin für ihren Wahlkreis Norderstedt antreten, und mit Unterstützung der GALiN in den Wahlkampf ziehen, die ihre Kandidatur ausdrücklich begrüßt. Das überrascht deshalb, weil Reinders Anfang 2002 gemeinsam mit der damals zweiten grünen Stadtvertreterin Brita Pfeiler die Bündnis-Grünen verlassen- und die GALiN gegründet hatte, weil sie - unter anderem - den deutschen Kriegseinsatz in Afghanistan nicht mittragen wollte, der von der rot-grünen Bundesregierung beschlossen worden war. Ihren Rückzug vom Rückzug begründet Reinders jetzt mit aktuellen Themen, anhand derer ihr aufgefallen sei, dass man "auf Dauer keine Politik machen kann, wenn man nicht auch versucht, die immer globaler werdenden Rahmenbedingungen mitzugestalten". Sie werde, so die GALiN-Fraktionschefin, "aber auch in Zukunft Entscheidungen, die eher machttaktischen Erwägungen als politischen Grundsätzen geschuldet sind, kritisch gegenüberstehen". Ob damit auch eine mögliche schwarz-grüne Koalition gemeint ist, die der grüne Landesparteitag gestern nicht ausschloss, bleibt zunächst unklar. Unabhängig davon unterlag heute auch Jürgen Kaldewey, grüner Kandidat für den Wahlkreis Segeberg Ost das Rennen um einen aussichtsreichen Listenplatz. Im jetzigen Landtag sind die Grünen mit 6 Abgeordneten vertreten, für die Wahl am 27. September wird ihr aber eine Verdoppelung der Sitzzahl zugetraut.Hier gehts zu den Meldungen vom 1. bis zum 15. August 2009.
Auch eine Meinung: Besucher am Rande des Schall-und-Rausch-Festivals Ende August mit klarem Statement zur Sozialdemokratie.