Olaf Harning | Spitzenkandidat der CDU Seth ist dabei Kriminalkommissar Volker Willert (KriPo Norderstedt), der in den vergangenen Jahren mehrfach als ordnungspolitischer Hardliner aufgefallen war. So zeichnete er im November 2000 für einen Einsatz auf dem Norderstedter Bauwagenplatz verantwortlich, in dessen Verlauf eine damals 23jährige Bewohnerin des Platzes ohne nähere Begründung in Gewahrsam genommen und zum Polizeirevier in die Europaallee gefahren wurde. Dort wurde sie schließlich unter Anwendung körperlicher Gewalt erkennungsdienstlich behandelt. Nur einen Monat später führte Willert die erste politische Hausdurchsuchung in Norderstedt seit Jahrzehnten durch, als er mit weiteren vier Beamten die Wohnung eines damals 29jährigen Baugewerkschafters durchsuchte, dem die "Verleumdung" des Anstaltsarztes der JVA Glasmoor zur Last gelegt wurde. Und schließlich wurde Willert Anfang dieses Jahres auch mit zwei Anwerbeversuchen des Verfassungsschutzes indirekt in Verbindung gebracht, als ein vorgeblicher "Herr Gerner vom Landesinnenministerium" gezielt auf zwei junge Antifaschisten zutrat und sie zur "Zusammenarbeit" aufforderte.
Nun also soll Volker Willert Bürgermeister von Seth werden und will sich für "den Erhalt der Post und Einkaufsmöglichkeiten im Ort" einsetzen. Damit tritt er auch in die Fußstapfen des inzwischen pensionierten Segeberger Polizeichefs Henning Wulff, der sich neben seiner polizeilichen Karriere unter anderem jahrelang als CDU-Abgeordneter im Segeberger Kreistag profilierte. Nur der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass Klaust Knees, Sönke Köneking, Ute Wahn, Matthias Jessen, Stefanie Knees und Maren Storjohann die weiteren KandidatInnen der CDU Seth für die Kommunalwahlen sind.