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Sonntag, 4. September 2011, 21:03 Uhr
Kaki: Auch SPD schickt Kandidaten ins Rennen
Mindestens 5 angehende Verwaltungschefs
Infoarchiv Norderstedt | Trotzdem man sich über Monate um eine gemeinsame Kandidatur bemühte, die Kaltenkirchen nach der Abwahl von Ex-Bürgermeister Stefan Sünwoldt (SPD) einen sollte, haben nun doch alle im Rathaus vertretenen Parteien eigene Vorschläge gemacht. Mindestens fünf KandidatInnen wollen Verwaltungschef(in) in Kaltenkirchen werden.
Nach Sünwoldt selbst, der noch immer mit seiner Abwahl hadert, Bürgervorsteherin Elke Adomeit (FDP, wir berichteten) und CDU-Kandidat Hanno Krause, hat jetzt auch die SPD einen Vorschlag in den Ring geworfen: Den amtierenden Bürgermeister Glückstadts, Gerhard Blasberg. Komplettiert wird die Riege von der aus Litauen stammenden Hamburgerin Anna Kuljurgis-Daumann, die ohne parteipolitische Unterstützung antritt.
Blasberg, der erst 2003 im Streit um die Verschuldung Trappenkamps aus der SPD ausgetreten war, hat eine Art "Zug durch die Gemeinden" hinter sich: Nachdem er sich 1997 - damals als stellvertretender Verwaltungschef in Scheeßel - zunächst erfolglos um einen Bürgermeisterposten in Ahlden (Landkreis Soltau-Fallingbostel) beworben hatte, zog er 1998 erfolgreich in das Rathaus des 7.000-Seelen-Städtchens Trappenkamp ein. 2004 "verbesserte" er sich nach Glückstadt (gut 11.000 EinwohnerInnen), jetzt soll es Kaltenkirchen (knapp 21.000) werden. Der 50jährige macht dann auch keinen Hehl aus seinen Beweggründen: "Die Stelle ist richtig frei", frohlockte er kürzlich gegenüber dem Pinneberger Tageblatt, und spricht wegen der Größe Kakis von "einer Chance, die nicht wiederkommt". Die SPD in Glückstadt hat deshalb auch nur begrenzt Verständnis für den Schritt: Finanziell könne er den Abwanderungswillen verstehen, gab etwa Fraktionschef Paul Roloff zu Protokoll, menschlich aber sei man enttäuscht, weil Blasberg von der Partei viel Unterstützung erfahren habe.
Doch nicht der SPD-Kandidat spürt in Kaltenkirchen den stärksten Gegenwind, es ist Bürgervorsteherin Elke Adomeit von der FDP. Weil sie kürzlich eingestand, schon 2010 ihre Kandidatur für den regulären Wahltermin 2013 beschlossen zu haben, Anfang 2011 aber aktiv an der Abwahl von Stefan Sünwoldt beteiligt war, wird mittlerweile nicht nur der Rückzug ihrer Kandidatur gefordert, sondern auch ihr Rücktritt als Bürgervorsteherin. Der parteilose Stadtvertreter Nicolai Strub etwa sieht in der Teilnahme Adomeits an der Abwahl "persönliche Vorteilsnahme", sie selbst weist diesen Vorwurf aber zurück, da sie zu diesem Zeitpunkt nur eine Kandidatur im Jahr 2013 geplant habe.