+ + + ARCHIVIERTER INHALT + + +

Diese Seite kommt aus unserem Archiv und enthält möglicherweise Informationen, die nicht mehr aktuell sind. Bitte beachten Sie das Veröffentlichungsdatum dieser Seite.

Freitag, 23. November 2012, 17:18 Uhr

Investoren auf Shopping-Tour

Deutsche EuroShop kauft Norderstedter Einkaufszentrum

Blick vom Willy-Brandt-Park aus: Die vier Wohntürme des Herold-Centers.

Blick über den Willy-Brandt-Park: Die vier Wohntürme des Herold-Centers (Foto: Infoarchiv)

Infoarchiv Norderstedt | Das Norderstedter Herold-Center wird zum begehrten Anlage-Objekt. Mitte November wechselte es zum vierten Mal seit 2002 die Besitzerin und befindet sich nunmehr im Portfolio der Aktiengesellschaft Deutsche EuroShop.

Hinterhof zwischen Europapassage und Karstadt

Hinterhofromantik zwischen Europapassage und Karstadt (Foto: Infoarchiv)

Deren Vorstandssprecher Claus-Matthias Böge ist zufrieden: "Das Herold-Center ist ein gewachsenes und etabliertes Einkaufszentrum" und außerdem "unser drittes Shoppingcenter im Großraum Hamburg." 26.000 Quadratmeter Verkaufsfläche, 14.000 Quadratmeter Wohn- und 5.000 qm Bürofläche finden sich heute zwischen Berliner Allee und Europaallee, 130 Fachgeschäfte sind im 1971 eröffneten Gebäudekomplex vertreten. Im Zuge einer umfassenden Neustrukturierung wurde der aus einer zweigeschossigen "Shopping-Mall" und vier Wohnblöcken bestehende Altbau 1995 um ein Geschäfts- und Ärztehaus sowie ein separates Parkhaus ergänzt. Sein heutiges Erscheinungsbild erhielt das Herold Center 2003 mit dem Anbau in Richtung des zentralen Busbahnhofs. Zumindest besitzrechtlich nicht zum Herold-Center gehören hingegen das Warenhaus Karstadt, die Europapassage und die zur Ochsenzoller Straße hin gelegenen Gebäude.

War das Einkaufszentrum in den ersten 30 Jahren seiner Existenz im Besitz der namensgebenden Deutscher Herold Versicherungsgruppe (2006 zur Zurich Gruppe), schlug 2002 zunächst die Deutsche Immobilien Fonds AG (Union Investment) zu - damals für 145 Millionen Euro. Zusammen mit 27 weiteren Großgewerbe-Immobilien ging es 2007 weiter in die Immobilienabteilung der Großbank Morgan Stanleys, bzw. zur Royal Bank of Scotland, die den Deal finanzierte. 2009 übernahmen die Schotten das Center dann auch faktisch - möglicherweise, weil Morgan Stanley durch die Finanzkrise in Turbulenzen geraten war. Dass jetzt - gerade mal drei Jahre später - EuroShop "hier" gerufen hat, ist wohl vor allem ein Zeichen dafür, wie viel Anlagekapital allen Krisen zum Trotz durch die Märkte schwirrt - im wesentlichen bar jeder Steuer- und Sozialabgabe. Der Kaufpreis für das Herold Center betrug diesmal 187 Millionen Euro, fast 20 Millionen mehr, als der aktuelle Haushalt der Stadt Norderstedt.

Neubesitzerin EuroShop ist zu 85% in Streubesitz, mindestens zehn Prozent gehören dem Hamburger Großinvestor Alexander Otto ("Otto-Versand"). Der ist auch über die ECE Projektmanagement und das International Council of Shopping-Centers im Thema und sitzt bei der Deutschen EuroShop im neunköpfigen Aufsichtsrat. Mit dem Norderstedter Zukauf gehören insgesamt 20 Einkaufszentren zum Portfolio des Unternehmens, 16 davon in Deutschland.