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Donnerstag, 13. Dezember 2012, 12:44 Uhr

Günther Nicolai zurückgetreten

Nach Krach in der Fraktion:

Günther Nicolai (CDU) in Schräglage

Günther Nicolai (CDU) in Schräglage

Infoarchiv Norderstedt | Günther Nicolai ist am Mittwoch, dem 12.12.2012, als Fraktionsvorsitzender der CDU in der Norderstedter Stadtvertretung zurückgetreten. In knappen Worten begründete er dies mit „unterschiedlichen Auffassungen innerhalb der Fraktion“.

Der Zeitpunkt des Rücktritts kommt sicher überraschend. Allerdings hatten sich Außenstehende schon seit längerem gefragt, wie lange die CDU-Fraktion Nicolai´s teilweise unerhörtes Auftreten mittragen würde. Seine autoritäre, schulmeisterhafte und nicht selten auch verletzende Art im Umgang mit seinen Parteifreunden und politischen Gegnern polarisierte schon seit langem.

Friedhelm Voß (CDU); Foto: Stadt Norderstedt

Friedhelm Voß (CDU)

An welchem Punkt oder Thema sich die Geister während der letzten Fraktionssitzung am vergangenen Montag nun endgültig schieden, ist nicht bekannt. Da halten sich sowohl Nicolai als auch sein Stellvertreter Friedhelm Voß bedeckt. Auf noa4 wurde berichtet, dass es während der besagten Fraktionssitzung zu einem Eklat gekommen sein soll. Demnach soll Nicolai zuerst Voß und dann auch den Ortsverbandsvorsitzenden Uwe Behrens des Raumes verwiesen haben.

Auffällig war schon, dass Nicolai auf der Stadtvertretersitzung am Dienstag fehlte und Friedhelm Voß eine engagierte Rede gegen eine im Ältestenrat abgesprochene Veränderung der Geschäftsordnung hielt. In der Beschlussvorlage sollte in die Geschäftsordnung eingefügt werden, dass z.B. die Nutzung von Tabletcomputern sowie Smart- und Mobilephones unterbleiben solle. Voß geriet regelrecht in Rage, ihm sei beim Lesen dieser Vorlage „der Hut hochgegangen“. Damit sei Norderstedt keine „Idee voraus“, sondern ginge einige Schritte zurück. Die Vorlage wurde dann später noch „entschärft“. Außerdem übte Voß Kritik daran, dass die Fraktionen über die Sitzungen des Ältestenrates nicht ausreichend informiert würden. Dabei stellte sich schnell heraus, dass es wohl nur in der CDU-Fraktion geübte Praxis ist, nicht über die Ergebnisse der Sitzungen des Ältestenrats zu sprechen. Damit gewährte Voß ungewollt einen kleinen Einblick in die mangelhafte Informationspraxis des – nunmehr – Ex-Fraktionsvorsitzenden. In der Norderstedter Zeitung äußerst sich Voß nur dahingehend, dass es bei dem Streit während der Fraktionssitzung um persönliche Differenzen, nicht um Inhaltliches, gegangen sei.

Petra Müller-Schönemann (CDU), Foto: Stadt Norderstedt

Petra Müller-Schönemann

In derselben Zeitung wird auch über die mögliche Nachfolge spekuliert. Voß ging da schon in die Offensive und könnte sich eine Doppelspitze, gemeinsam mit Petra Müller-Schönemann, vorstellen. Auch wenn die CDU durch den unerwarteten Rücktritt überrumpelt wurde, bietet sich so eine ebenso unerwartete Möglichkeit der Neuordnung.

2 Kommentare zu diesem Artikel

15.12.2012, 18:34 Uhr Anonymous"Alte Säcke" ...

Weshalb sollten ältere Stadtvertreter/innen, die nicht sowieso aus freien Stücken aufhören wollen, nun unbedingt streitig vom Hof gejagt werden? Das schwächt immer auch das Ansehen der betroffenen Partei. Nur damit dann die neuen "alten Säcke", wie etwa der Rentner von der Piratenpartei, einziehen? ;-)

14.12.2012, 12:59 Uhr AnonymousWurde auch Zeit...

Als Bürger dieser Stadt glich mir der Besuch der Stadtvertreter-Sitzungen stets einer Visite in einer Kasper-Bude mit modrigem Erdgeruch.

Allen voran lallte und pöbelte sich der besagte achso "Altgediente" durch die Sitzungen.
Es ist gut, dass er jetzt endlich geht. Ob aus eigenem Antrieb oder Druck aus den Reihen seiner Kollegen. Who cares?!

Wenn jetzt noch die übrigen alten Säcke vom Hof gejagt werden, umso besser!
Leute, die vom Prototyp des Volksvertreters so weit entfernt sind wie Russen-Präsi Putin vom lupenreinen Demokraten taugen nicht als Vertreter unserer Interessen.