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Sonntag, 29. Mai 2011, 7:53 Uhr
Feuer unterm Dach
Rathje-Hoffmann sagte JU-Termin nach Kritik an ihrer Person ab
Katja Rathje-Hoffmann im Präsidium des Landesparteitags am 7. Mai in Norderstedt. Rechts Gero Storjohann, links neben ihr Claus-Peter Dieck und Segebergs JU-Chef Ole Plambeck (Foto: katja-rathje-hoffmann.de)
Von Olaf Harning | Schon länger steht die Naher Landtagsabgeordnete Katja Rathje-Hoffmann (47, CDU) bei ihren Norderstedter ParteikollegInnen in dem Ruf, die größte Stadt des Kreises in Kiel nicht ausreichend zu platzieren. Nach einem eher peinlichen Auftritt auf der Landesgartenschau und anschließender Kritik der Jungen Union Norderstedt sagte sie nun einen Auftritt ebendort ab - weil die jungen ChristdemokratInnen sich nicht auf "Bedingungen" einlassen wollten, die das Büro der Abgeordneten für das Treffen gestellt hatte.
Rathje-Hoffmann war bereits am 11. Mai zum monatlichen Mittwochstreff der JU eingeladen, an diesem Tag wollte sich der CDU-Nachwuchs mit der Abgeordneten zu einem Arbeitstreffen in der Kellerbar des Meilenstein im Norderstedter Rathaus zusammenfinden. Kurz zuvor hatte die JU jedoch scharfe Kritik am Auftritt Rathje-Hoffmanns bei der Eröffnung der Landesgartenschau geübt: Sie habe sich, so der Tenor, allzusehr in den Vordergrund gestellt, fälschlich als "Botschafterin" der Schau dargestellt und im Anschluss auch noch ein unprofessionell gemachtes Video ihres "Auftritts" ins Internet gestellt. Die JU im O-Ton:
- "Für einige Irritationen und ungläubiges Kopfschütteln innerhalb der Jungen Union Norderstedts sorgte ein unangebrachtes, handwerklich schlecht gemachtes Video, welches vom Kreisgeschäftsführer der CDU Segeberg und quasi persönlichem Referenten- und Redenschreiber der Abgeordneten Katja Rathje-Hoffmann auf der Homepage der Kreis Segeberg CDU eingestellt wurde."
- "Dieses Video und der Text dazu sollen den Eindruck erwecken, die Abgeordnete aus Nahe wäre quasi so etwas wie eine "selbsternannte Botschafterin der LGS". Das ist natürlich falsch und auch peinlich für die Verantwortliche und die Union, leider auch in Norderstedt. Die Dame wurde während der Eröffnung nicht einmal erwähnt oder gar namentlich begrüßt", so der stellvertretende JU-Vorsitzende Dario Thomsen."
Harter Tobak, aber letztlich ernstzunehmende Kritik des eigenen Nachwuchses, dennoch reagierte Rathje-Hoffmann erheblich "verschnupft": Zum vereinbarten Arbeitstreffen mit der Jungen Union ließ sie ihr Büro nun eine Reihe Bedingungen stellen. Unter anderem wurde die Abstimmung der anschließenden Presseerklärung und des Fotos mit dem Büro der Abgeordneten vorausgesetzt. Nachdem die JU diese Bedingungen kühl zurückgewiesen hatte, sagte die Christdemokratin kurzfristig ab.
Lars Schröder, Vorsitzender der Jungen Union in Norderstedt: "Die JU Norderstedt wird sich als unabhängige Jugendorganisation keinesfalls in die Pressearbeit reinreden lassen - Bedingungen jeder Art können und werden wir natürlich nicht akzeptieren". Man habe, so Schröder weiter, die "gewonnene Zeit" jedoch sinnvoll genutzt. Statt eines Arbeitstreffens mit der Landtagsabgeordneten diskutierten die JungpolitikerInnen über die künftige Zusammenarbeit mit der Segeberger Union und die nächsten Themenschwerpunkte. Außerdem kritisierten die TeilnehmerInnen die alleinige Fokussierung auf Steuererhöhungen, wenn es um die Millionenlücke im Norderstedter Haushalt geht. Ihrer Meinung nach sollte auch oder vor allem die Ausgabenseite untersucht werden, "Einsparungen von Leistungen und Streichungen" dürften "kein Tabuthema sein".
Die Junge Union Norderstedt war erst 2010 wieder auf die Beine gestellt worden, nachdem sie zuvor über Jahre nur noch auf dem Papier existiert hatte. Starken Einfluss auf Neuaufstellung und letztlich auch inhaltliche Ausrichtung hatte dabei Ex-JU-Chef Dirk Bruster, den die Norderstedter CDU kurzerhand zum "JU-Beauftragten" ernannt hatte - offenbar mit Erfolg.