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Dienstag, 15. September 2009, 13:00 Uhr

Wenn der Postmann gar nicht klingelt

Infoarchiv Norderstedt |  Heute werden in weiten Teilen Schleswig-Holsteins, also auch in Norderstedt, die Briefkästen leer bleiben. Grund: die Gewerkschaft ver.di hat zu einer ganztägigen Betriebsversammlung der Post-Beschäftigten nach Kiel eingeladen. Erfahrungsgemäß nehmen immer zahlreiche Beschäftigte an derartigen Betriebsversammlungen teil. Bei einer der letzten Versammlungen in Hamburg reichte noch nicht einmal der große Saal aus. Die Gewerkschaft erwartet einen heißen Herbst und will die Beschäftigten über die Pläne des Arbeitgebers informieren und schon einmal auf einen möglichen Tarifstreit vorbereiten. Die Arbeitgeberseite hat sich bereits plakativ und unmissverständlich in Position gebracht: runter mit den Personalkosten, also länger arbeiten und weniger verdienen oder es droht die Fremdvergabe. Damit ist die Ausgliederung von Arbeitsfeldern an andere Firmen zu verstehen. Diese Subunternehmen sind dafür bekannt, ihre eigenen Mitarbeiter oder Scheinselbständigen für Stundenlöhne unter vier Euro arbeiten zu lassen. Dabei hat der Arbeitgeber Deutsche Post AG keinen Grund zum Jammern. Zwar fiel der Gewinn im ersten Quartal geringer als im letzten aus, betrug aber immer noch satte 407 Millionen Euro. Allerdings hatte die Post (schon zu Zumwinkels Zeiten) sich bei ihrer weltweiten Einkaufstour kräftig verhoben und alleine im US-Logistikgeschäft 7,5 Milliarden Euro verzockt. Nun sollen es die Beschäftigten richten.

Veröffentlicht in Sonstige mit den Schlagworten Norderstedt, Schleswig-Holstein, ver.di