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Freitag, 12. Dezember 2014, 11:22 Uhr

Wohnraum oder Betonwerk! Investor droht Henstedt-Ulzburg

Weiter Streit um Wagenhuber-Gelände

Eingangsbereich des Wagenhuber-Geländes

Eingang zum Wagenhuber-Gelände. Hier sollen bis 2020 rund 400 neue Wohnungen entstehen (Foto: Infoarchiv).

Infoarchiv Norderstedt | In das Wohnungsbau-Projekt auf dem Rhener Wagenhuber-Gelände kommt Bewegung. Auf einer Einwohnerversammlung in der Ruine des alten Betonwerks stellten Walter und Rudolf Wagenhuber Anfang Dezember ihre Pläne vor, Wohnungen für 400 Menschen zu schaffen - oder wieder Gewerbe anzusiedeln.

Reihe verwitterter Betonstützen

Das alte Betonwerk auf dem Wagenhuber-Gelände (Foto: Infoarchiv).

Letzteres, wohl eher als Drohung in Richtung der Kritiker einer verdichteten Bebauung geäußert, könne sowohl ein "Logistik-Unternehmen", als auch ein neues Betonwerk bedeuten. "Für den Fall, dass wir uns innerhalb der kommenden zwölf Monate mit der Gemeinde nicht einigen können", so Walter Wagenhuber, "müssen wir einen anderen Weg beschreiten."

Rund 150 Menschen waren aus den umliegenden Wohnquartieren gekommen, um sich über Pläne und Ansichten der Familie Wagenhuber informieren zu lassen. Nach dem zur Zeit favorisierten Architektenentwurf, sollen auf dem rund vier Hektar großen Grundstück an der Schleswig-Holstein-Straße 14 Einfamilien- und Doppelhäuser, 56 Reihenhäuser und 103 Wohnungen in Geschossbauweise entstehen, teilweise sozial gefördert. Das Gelände, so Wagenhuber, sei für Wohnungsbau die "optimale Lage". Endgültig vom Tisch scheinen damit ursprünglich angedachte Hochhäuser mit bis zu 14 Etagen und auch das zeitweise fast vollständig "überplante" Wäldchen bleibt nach den aktuellen Skizzen zum Teil erhalten.

Dennoch gibt es nach wie vor Kritik an den Plänen, etwa von der Wählergemeinschaft Bürger für Bürger (BfB). "Hier wird das Pferd von hinten aufgezäumt", kritisiert Jens Iversen, vor einer für die Wohnbebauung nötigen Änderung des Flächennutzungsplans müsse erst einmal geprüft werden, welche Bebauung man wolle und wie viel zusätzlichen Verkehr das Quartier aufnehmen könne. Die BfB schlage daher einen städtebaulichen Wettbewerb vor, um die Fläche opitmal zu gestalten. "Die Zeiten, in denen ein so großes Quartier ausschließlich nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten besiedelt wird", so Iversen, "sollten in Henstedt-Ulzburg ein für alle Mal der Vergangenheit angehören". 

Laut Ortsplaner Volker Dudas sollen die Projektpläne bereits in Kürze öffentlich ausgelegt werden, anschließend befassen sich die zuständigen politischen Gremien damit. Frühestens Mitte 2019 könnten dann die ersten Wohnungen bezugsfertig sein.