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Samstag, 19. Februar 2011, 9:26 Uhr

Showdown in der Kaltenkirchener Stadtvertretung

Sünwoldt abgesetzt

Infoarchiv Norderstedt | Die Auseinandersetzungen um den Kaltenkirchener Bürgermeister Stefan Sündwoldt (SPD) haben einen neuen, bitteren Höhepunkt erreicht. Mit 19 zu 6 Stimmen beschloss die Stadtverwaltung mit den Stimmen von CDU und FDP am Freitag, ein Abwahlverfahren gegen den umstrittenen Bürgermeister einzuleiten. Sünwoldt wird schon ab Montag vom ehrenamtlichen Stadtrat Karl-Heinz Richter (CDU) vertreten.Mehr als 300 BürgerInnen waren am gestrigen Abend in den Kaltenkirchener Ratssaal gekommen, um dem unwürdigen Spektakel beizuwohnen und erlebten zunächst eine "persönliche Stellungnahme" Sünwoldts. Er habe sein Amt "stets ordnungsgemäß und zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger geführt", beteuerte er noch einmal, bevor die 25 anwesenden StadtvertreterInnen sich klar für sein Aus entschieden.

In den letzten Wochen hatten sich die Auseinandersetzungen zwischen dem Bürgermeister und den Fraktionsspitzen der Parteien noch einmal zugespitzt. Während Sünwoldt den KommunalpolitikerInnen - gewohnt ungeschickt - eine Kampagne gegen seine Person unterstellte, erklärten die Fraktionschefs Kurt Barkowsky (CDU) und Eberhard Bohn (FDP) in einer gemeinsamen Stellungnahme, sie würden von ihrem Bürgermeister ununterbrochen "gemobbt". 

Stefan Sünwoldt

Stefan Sünwoldt

Das Abwahlverfahren wird jetzt in einem Urnengang der Kaltenkirchener Wählerinnen und Wähler am 8. Mai entschieden. An diesem Tag müssen sie, die Sünwoldt einst wählten, erklären, ob sie jetzt mit der Abwahl des Bürgermeisters einverstanden sind. Dabei ist es zwar unwahrscheinlich, aber durchaus möglich, dass Sünwoldt sich im Amt hält - er jedenfalls berichtet regelmäßig von großer Unterstützung aus der Bevölkerung. Die Frage ist allerdings, wie mit einem von der Kommunalpolitik abgelehnten, jedoch von der Bevölkerung akzeptierten Bürgermeister noch eine vernünftige Stadtverwaltung organisiert werden soll.