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Donnerstag, 26. Februar 2015, 11:46 Uhr

Baubeginn für Ende März geplant

Stromtrasse nach Norderstedt genehmigt

Infoarchiv Norderstedt | Das Amt für Planfeststellung Energie hat mit einem Planfeststellungs-beschluss den Neubau einer 380 kV-Höchstspannungsleitung von Audorf bei Rendsburg zum Umspannwerk „Hamburg Nord“ in Norderstedt genehmigt. Damit soll zukünftig mehr Strom aus erneuerbaren Energien nach Hamburg und in den Süden transportiert werden. Der zuständige Netzbetreiber TenneT TSO GmbH plant von Ende März an zu bauen. Mit den Rodungsarbeiten soll bereits Ende Februar begonnen werden. Das ganze Vorhaben kann jetzt nur noch auf dem Klageweg verzögert oder gar verhindert werden.

Alte und neue Trassenführung, Screenshot TenneT

Alte und neue Trassenführung, Screenshot TenneT

Die neue 380kV-Leitung soll eine bestehende 220 kV-Leitung ersetzen. Der jetzt genehmigte 70 Kilometer lange Abschnitt ist Teil einer Trasse vom dänischen Kassö bis nach Dollern in Niedersachsen. Mit dem Neubau kann die bestehende 220 kV-Leitung im dicht besiedelten Bereich Henstedt-Ulzburg zurückgebaut werden. Stattdessen wird die neue Freileitung an der Autobahn A7 entlang führen. Schleswig-Holsteins Energiewendeminister Robert Habeck (GRÜNE) zeigt sich zufrieden: „Das trägt zu einer Entlastung der Siedlungsgebiete bei und ist deshalb ein schöner Erfolg.“

Im Bereich von Norderstedt wird auf drei Masten zusätzlich eine 110 kV Freileitung der SH Netz sowie eine 220 kV Freileitung der TenneT TSO mitgeführt. Der Planfeststellungsbeschluss liegt vom 12.03.2015 bis einschließlich 26.03.2015 im Rathaus Norderstedt, Rathausallee 50 aus.

Mögliche Trassenverläufe Ostseeküstenleitung, Screenshot WHU

Mögliche Trassenverläufe Ostseeküsten-leitung, Screenshot WHU

Die jetzt genehmigte Trasse ist nicht zu verwechseln mit der in Planung befindlichen „Ostseeküstenleitung“. Diese 380 kV-Leitung könnte in einer Variante in Henstedt-Ulzburg am Autobahnzubringer oder aber in Ulzburg-Süd/Beckershof Richtung BAB 7 an die Nord-Süd-Trasse angebunden werden. Die WHU hatte dieses Thema Anfang Februar auf die Tagesordnung im Umwelt- und Planungsausschuss gebracht. Der Ausschuss beschloss, einen gemeinsamen Arbeitskreis mit der Verwaltung zu bilden, der vor Ablauf einer im Verfahren gesetzten Frist am 15.03.2015 eine deutliche Stellungnahme gegen eine wo auch immer in Henstedt-Ulzburg im Bereich von Ansiedlungen geplante Trassenführung vorbereiten soll.

Abgesehen von Detailfragen wirft sich die Frage nach der grundsätzlichen Sinnhaftigkeit der Abführung von Strom aus dem Norden in den Süden der Republik auf, nachdem Bayerns Ministerpräsident diese Vorgehensweise infrage gestellt hat. Er will statt Windstrom nach Bayern transportieren zu lassen, lieber auf Gaskraftwerke setzen. Schaun mer mal.