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Mittwoch, 24. Juli 2013, 19:36 Uhr

Streit um Mieterhöhungen

Infoarchiv Norderstedt | Weil die Baugenossenschaft Neue Lübecker mehrere Wohnblöcke in Friedrichsgabe sanieren- und anschließend teurer vermieten will, regt sich im Stadtteil Widerstand.

Wohnungsbau in Norderstedt

Wie überall im Großraum Hamburg, fehlen auch in Norderstedt Hunderte günstige Wohnungen. Gleichzeitig steigen die Mieten weiter an - zum Teil exorbitant. (Foto: Infoarchiv)

Nachdem sich kürzlich eine ältere Mieterin hilfesuchend bei Bürgermeister Hans-Joachim Grote und den Fraktionen der Stadtvertretung gemeldet hatte, äußerten sich inzwischen auch mehrere Kommunalpolitiker zum Thema. Während Jürgen Lange (SPD) und Gert Leiteritz (CDU) erst nähere Informationen zu dem Fall einholen wollten, hohe Mietsteigerungen jedoch ablehnten, nahm Miro Berbig (DIE LINKE) den aktuellen Fall als Beispiel dafür, dass man für die Lösung der Probleme am Wohnungsmarkt "nicht auf die Privatwirtschaft setzen" könne.

Laut Genossenschaftsvorstand Volker Skroblies will die Neue Lübecker bei mehreren ihrer Wohnblöcke im nördlichen Teil des Friedrichsgaber Weges die Fassaden sanieren. Außerdem werde das größte der Häuser so grundlegend umgebaut, dass die MieterInnen während der Arbeiten ausziehen müssten. Den Betroffenen seien für die Bauzeit Ersatzwohnungen nachgewiesen worden, anschließend hätten alle MieterInnen die Option, in ihre Wohnungen zurückzukehren. "Natürlich werden die Mieten steigen", bestätigte Skroblies gegenüber der Norderstedter Zeitung - und damit auch das eigentliche Problem. Er verwahrt er sich allerdings gegen das Gerücht, es sei eine Mietpreisanhebung von 40 Prozent geplant, der tatsächliche Wert liege weit darunter.

In den letzten Monaten hatte unter anderem der Norderstedter Mieterverein vor horrenden Preissteigerungen gewarnt. Demnach erhöhen einzelne Immobilienfirmen in Norderstedt ihren Mietzins bei Mieterwechseln um bis zu 50 Prozent, treiben damit die Preisspirale auf dem Wohnungsmarkt an. Die genannten Wohnungen am Friedrichsgaber Weg, etwa zwischen den Abzweigen Waldstraße und Syltkuhlen, wurden einst als Werkswohnungen des in Friedrichsgabe ansässigen Jungheinrich-Konzerns errichtet.