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Dienstag, 15. Mai 2012, 16:47 Uhr
Erfolgreiche Lobbyarbeit?
Stadtpark für Messe teilweise gesperrt
Infoarchiv Norderstedt | Der Stadtpark Norderstedt, von der Stadtpark Norderstedt GmbH auch „Der Park der Möglichkeiten“ genannt, bietet am kommenden Wochenende eine weitere Möglichkeit: Besuch nur gegen Bares!
Fünf Euro Eintritt soll der Besucher für die Konsummesse „Trends“ berappen. Der Veranstalter der Messe, der nach einem Bericht der Norderstedter Zeitung „einen Zehn-Jahresvertrag mit der Stadt Norderstedt geschlossen“ hat, ist Oliver Hauschildt. Hauschildt ist Inhaber von „Oliver Hauschildt Verlag und Werbeagentur e. Kfm.“ und zweiter Vorsitzender des Vorstands des „Förderverein Stadtpark Norderstedt“. Man kann davon ausgehen, dass der Messe-Vertrag nicht mit der Stadt Norderstedt geschlossen wurde, sondern mit der Stadtpark Norderstedt GmbH. Zu dieser Gesellschaft hat Hauschildt seit Jahren beste Kontakte. Der Förderverein hatte sich seit 2007 zum Ziel gesetzt, die Landesgartenschau zu unterstützen. Dabei arbeitete er „eng mit der Landesgartenschau-Gesellschaft und der Stadtpark-Norderstedt GmbH zusammen,“ (Zitat von der Homepage des Fördervereins).
Nach dem Ende der LGS ist nun „die Förderung der nachhaltigen Nutzung des Stadtparks … das primäre Ziel des Vereins und Hauptaufgabe“ der Vereinsarbeit. Dabei hat Hauschildt offenbar schon zu LGS-Zeiten an dem jetzt anstehenden „Event“ gearbeitet: „Vier Jahre Vorbereitung liegen hinter uns. Jetzt wird es Zeit, das es losgeht,“ wird er in der NZ zitiert. Das kann man dann wohl erfolgreiche Lobbyarbeit nennen. Über 100 Aussteller mit ihren Standgebühren, eine Reihe Sponsoren und die Besucher sorgen für die Einnahmen. Wer nicht zahlen will oder kann muss draußen bleiben. Und das die vom Veranstalter beworbenen kostenfreien Parkplätze und guten Spielmöglichkeiten für Kinder aus dem städtischen Haushalt finanziert wurden, sollte vielleicht auch noch erwähnt werden.
3 Kommentare zu diesem Artikel
25.05.2012, 15:18 Uhr Anonymous: zu "übertrieben"
Stimmt schon, war nur ein kleiner Teil gesperrt. ABER: Was bleibt ist, dass den Kommerzleuten ein werbewirksames und "verkaufsförderndes" Umfeld von uns Einwohner finanziert wurde. Erst superviel Geld ausgeben um dann ein weinig wieder reinzubekommen - das kann es nicht sein.
24.05.2012, 22:51 Uhr Anonymous: Übertrieben
Leute, nun haltet mal den Ball flach. Lediglich ein winzig kleiner Teil des Stadtparks, nämlich die Promenade am See auf einer Länge von ca. 300m, war durch einen Bauzaun für die die nicht zahlungswillige oder auch nicht interessierte Öffentlichkeit "gesperrt". Dieser Teil ließ sich aber problemlos umgehen.
Sicher wäre es wünschenswert, solche oder andere Veranstaltungen in Zukunft auch mal ohne Eintrittsgeld zu ermöglichen. Wenn die Eintrittsgelder aber helfen, den Stadtpark "nachhaltig" zu nutzen und zu erhalten, möglicherweise gar selbsttragend und ohne den jährlichen Zuschuß von Steuergeldern, dann finde ich in diesem Rahmen auch reine Werbe-/Sponsoren Veranstaltungen "in Ordnung".
Personelle Klüngeleien sind natürlich immer recht anrüchig. Dann wäre es aber doch besser, sich um finanzielle Einsicht zu bemühen, statt populistisch Stimmung zu machen.
just my 2 cent
20.05.2012, 1:13 Uhr Anonymous: Mit 5 € sind Sie dabei - Verarschung im Stadtpark
Wollten Sie schon immer mal dafür bezahlen, bei Merceds Behrmann einen Wagen anschauen zu dürfen? Oder dafür, sich von der Gärtnerei Jänkel darüber beraten zu lassen, welche Pflanzen sie sich in der Tangstedter-Gärtnerei kaufen sollen?
Was so vollmundig als Trend-Messe angekündigt, entpuppte sich schlichtweg als orginäre Werbeversantsaltung regionaler Norderstedter Unternehmen.
Dafür wurden extra große Teile des Stadtparks gesperrt, um es ein paar Geschäftemachern zu ermöglichen, doppelt zu kassieren: Bei den ausstellenden Unternehmen und dann auch noch 5 Euro bei Besuchern dieser eigenartigen Verkaufs- und Werbeveranstaltung.
Kommerz statt Ideen - Das bisherige Nachnutzungskonzept sollte überdacht werden!