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Dienstag, 30. Juli 2013, 15:21 Uhr
Streit um die Pflegekammer
Rathje-Hoffmann gegen "Tamtam"
Infoarchiv Norderstedt | Als "viel Tamtam für wenig Wirkung" hat die Segeberger Landtagsabgeordnete Katja Rathje-Hoffmann (CDU) den Beschluss der Landesregierung bezeichnet, in Schleswig-Holstein eine Pflegekammer einzurichten.
Die "Zwangsverkammerung", so die Itzstedterin mit Blick auf eine Stellungnahme der Landesregierung, entpuppe sich derzeit eher "als teures Placebo" denn eine "wirkungsvolle Medizin". Kernpunkt ihrer Kritik ist der hohe Aufwand für die geplante Kammer, dem kein entspechender Einfluss gegenüber stehe: "Fehlende Fachkräfte, bürokratische Strukturen, Tarifverhandlungen für eine bessere Bezahlung - in all diesen Bereichen hat die Pflegekammer kein Mitspracherecht und ist zum bloßen Zuschauen verdammt", kritisiert Rathje-Hoffmann. Statt zusätzlicher bürokratischer Strukturen seien Lösungen gefragt, die die Situation der Pflegekräfte nicht nur auf dem Papier verbessere.
Ganz anders sehen das nach wie vor viele der in der Pflege Beschäftigten und ihre Verbände. So kritisieren sowohl der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK), als auch der Bundes- und die Landespflegeräte den erneuten Vorstoß der CDU-Sozialpolitikerin, werfen ihr und den Arbeitgebervertretern vor, bewusst Unwahrheiten zu verbreiten. "Das kann man aus deren Perspektive sogar verstehen", heißt es etwa in einem Blog-Beitrag des DBfK Nordwest, "ihnen ist einfach nicht an einer organisierten Pflege gelegen". Die nämlich koste Geld und zwinge am Ende "sogar dazu, sich mit den Bedürfnissen der Berufsgruppe auseinanderzusetzen". Statt die Pflegeberufe zu stärken, hätten Arbeitgeberlager und Konservative zuletzt die Zugangsqualifikationen abgebaut, Zuwanderung als wichtigstes Mittel gegen den Fachkräftemangel ausgerufen und einen Mindestlohn installiert, statt fachgerechte Bezahlung zu gewährleisten.
Entgegen der Darstellung in Arbeitgeber-Publikationen werde die Mitgliedschaft in der Pflegekammer weder pauschal 120 Euro kosten, noch bestünde zwingend eine Fortbildungsverpflichtung. Das beispielsweise hätten ja die Kammermitglieder selber in der Hand.