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Mittwoch, 3. März 2010, 12:00 Uhr
Quickborn: Bürgerdarlehen, die Zweite
Infoarchiv Norderstedt | Im letzten Jahr hatte sich die Stadt Quickborn angesichts eines desolaten Haushalts Geld von den EinwohnerInnen der Stadt geliehen (wir berichteten). Gegen die Zahlung von Zinsen, versteht sich. auf diese Weis kamen innerhalb kurzer Zeit 4 Millionen Euro zusammen. Das Verfahren rief die Bankenaufsicht auf den Plan. Ergebnis: Quickborn darf das Geld behalten, die Aktion aber nicht wiederholen. Das ließ Bürgermeister Thomas Klöppl keine Ruhe. Und nun startet er ein neues Geldeinsammelprojekt in Zusammenarbeit mit der biw Bank in Willich. Und weil die eine Lizenz hat, wird das Modell rechtlich wohl nicht zu beanstanden sein. Ab einem Betrag von 5.000 Euro kann jeder Mensch, ob Quickborner oder nicht, der Stadt ein Darlehen geben - und bekommt das Geld, je nach Laufzeit, mit 1,5 oder 2,6 Prozent verzinst. Das Projekt firmiert unter dem etwas verstörenden Titel "Heimatinvest". In einem Werbevideo auf der Internetseite der neuen Plattform - Quickborn ist erster und bisher einziger Partner der biw Bank in diesem Bereich - wird es den potentiellen Anlegern schmackhaft gemacht, für eigene Vorteile vor der Haustür zu investieren. Gleichzeitig soll das gute Gefühl vermarktet werden, etwas zur Finanzierung von Schulen, Infrastruktur und sicheren Arbeitsplätzen beigetragen zu haben. Und das mit hoher Sicherheit. Not macht also wieder einmal erfinderisch. An der dauerhaft mangelhaften finanziellen Ausstattung der Kommunen ändert das freilich nichts. Wenn die ausreichende und berechenbare Finanzierung der Kommunen durch Bund und Länder nicht auf eine völlig neue Basis gestellt wird, werden bald viele Städte und Gemeinden dem Beispiel Quickborns folgen. Und die Höhe der angebotenen Zinsen wird zu einem neuen, ggf. sogar ruinösen, Wettlauf um Darlehensgeber führen.