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Donnerstag, 3. Februar 2011, 10:38 Uhr

38jähriger Täter vor Gericht

Prozess um Kiosk-Mord

Infoarchiv Norderstedt | Am 17. September vergangenen Jahres überfiel der drogenabhängige Florian S. (38) einen Kiosk an der Langenhorner Chaussee, tötete den ihm bekannten Besitzer und floh mit Bargeld, Alkohol und Zigaretten. Seit Montag steht er nun in Hamburg vor Gericht.Die Hintergründe der Tat sind banal: Nachdem es S. 2004 zunächst gelungen war, von harten Drogen auf den Ersatzstoff Methadon umzusteigen und ein "bürgerliches Leben" zu beginnen, folgte 2010 der erneute Absturz. Wieder von illegalisierten Drogen abhängig, benötigt er oft und dringend Geld und entscheidet sich schließlich, den Kiosk nahe der Wohnung seiner Eltern in Langenhorn zu überfallen. Er schlägt den Betreiber Sham K. brutal mit einem Hammer nieder und erstickt ihn anschließend. Während sein Opfer mit dem Tod ringt, bedient er noch einen Kunden und nimmt ein Telefonat entgegen, um keinen Verdacht zu erregen. Mit gerade einmal 700 Euro Bargeld, Alkohol und ein paar Zigaretten flieht Florian S. am Ende, wird aber wenig später auf dem U-Bahnhof Ohlsdorf gefasst. Ihm droht nun lebenslange Haft. Während der Fall zur Zeit nur wegen der Brutalität des Überfalls für Schlagzeilen sorgt, könnte auch erneut über die Sinnhaftigkeit der staatlichen Drogenpolitik diskutiert werden. Experten machen für die anhaltend hohe Beschaffungskriminalität unter anderem das Verbort harter Drogen, bzw. die staatliche Weigerung, sie kontrolliert an Abhängige abzugeben, verantwortlich.

 

Veröffentlicht in Polizei & Justiz mit den Schlagworten Drogenpolitik, Langenhorn