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Montag, 9. Januar 2012, 17:27 Uhr

Zweite Bürgermeisterin wird Gemeindebedienstete

Marquis zurückgetreten

Infoarchiv Norderstedt | Sie war über Jahre eine der bekanntesten Gesichter der Wählergemeinschaft Henstedt-Ulzburg (WHU), gehört erst seit November letzten Jahres zum dortigen Fraktionsvorstand und führte zwischen November 2009 und Juli 2010 sogar die Amtsgeschäfte des Bürgermeisters: Weil sie eine Stelle in der Gemeindeverwaltung antritt, hat Annette Marquis (WHU) jetzt alle politischen Ämter niedergelegt und stürzt die Wählergemeinschaft damit noch tiefer in Personalnot.

Annette Marquis

Annette Marquis

Nach dem überraschenden Rücktritt von Alt-Bürgermeister Volker Dornquast Ende Oktober 2009 hatte Annette Marquis alles geben müssen: Über Monate führte die stellvertretende Bürgermeisterin ehrenamtlich die Geschäfte im Henstedt-Ulzburger Rathaus und erntete schließlich Anerkennung von allen Seiten - trotzdem sich zeitgleich die politischen Zwistigkeiten zwischen WHU und CDU fortsetzten. Doch jetzt beendet sie das Kapitel Kommunalpolitik: Weil Marquis in Kürze eine Stelle in der Kitaplatz-Vergabe der Gemeinde annimmt, muss sie sich aus der Politik zurückziehen.

Dieser Schritt trifft die WHU zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt: Einerseits war zum Jahresende bereits Jens-Uwe Steffen aus der Fraktion ausgeschieden - nach 15 Jahren Kommunalpolitik. Andererseits gärt es in der Wählergemeinschaft vernehmlich, seitdem sich wechselseitig Kritik an Fraktionschefin Karin Honerlah, Bürgervorsteher Carsten Schäfer und der kommissarischen Vorsitzenden Doris Dosdahl entzündet. Schon seit März 2011 hat die WHU keine(n) "ordentliche(n)" Vorsitzende(n) mehr, und für die Mitgliederversammlung am 19. Januar gibt es bislang auch keine KandidatInnen: Dosdahl, die jetzt für Marquis in die Fraktion nachrückt, der Teile der Wählergemeinschaft aber geringes Engagement vorwerfen, will aus Zeitgründen nicht für den Vorsitz kandidieren. Schäfer hingegen winkt wohl eher aus "innerorganisatorischen" Gründen ab: Gegenüber der Norderstedter Zeitung empfahl er seiner Fraktionsvorsitzenden kürzlich, den ersten Schritt zur Beilegung der Konflikte in der WHU zu tun. Zwischen Honerlah und Schäfer gibt es unter anderem Streit über das Abstimmungsverhalten des Bürgervorstehers. Entgegen aller Ermahnungen hatte er kürzlich als einziger WHU-Politiker für den städtebaulichen Vertrag gestimmt, der die Umsetzung des lange geplanten City Center Ulzburg ermöglicht.