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Sonntag, 21. März 2010, 9:00 Uhr
Leeres Kaufhaus expandiert
Infoarchiv Norderstedt | Das Norderstedter Sozialkaufhaus expandiert - und das trotz überraschend wenig Kundschaft, das wurde am Donnerstag während der Sitzung des örtlichen Sozialausschusses bekannt. Projektleiter Michael Rothe, von der umstrittenen SBB Kompetenz gGmbH als Geschäftsführer des Kaufhauses eingesetzt, stellte das Projekt den SozialpolitikerInnen der Norderstedter Parteien vor und zog ein erstes, positives Fazit.
So werde eine derart große Zahl an Möbeln und Gebrauchsgegenständen gespendet, dass das Kaufhaus mittlerweile zusätzliche Lagerräume in der Werkstraße nutzen müsse. Zwar fehle es zeitweise noch an ausreichend Kundschaft, dennoch schwebt Rothe auch ein "inhaltlicher Ausbau" des Sozialkaufhauses zu einem Sozialhaus mit "Gründerzentrum" und "Begegnunsstätte" vor. Kritische Fragen kamen vor allem aus Reihen von GALiN und Die Linke. Während Dagmar Gutzeit für die Wählergemeinschaft wissen wollte, ob und wie die 50 Ein-Euro-Jobber betreut und weitergebildet werden, die das Projekt tragen, stellte Miro Berbig von den Linken zunächst fest, dass die Notwendigkeit eines Sozialkaufhauses zeige, dass "in dieser Gesellschaft etwas nicht richtig läuft". Außerdem wollte Berbig wissen, wieviele bezahlte Mitarbeiter das Projekt habe. Laut Rothe werden am Gutenbergring neben ihm als Geschäftsführer lediglich zwei "Coaches" beschäftigt. Letztere sind dafür zuständig, mit den 50 Ein-Euro-Jobbern unter anderem Bewerbungstrainings durchzuführen und im Sozialkaufhaus Fähigkeiten wie "pünktliches Erscheinen" oder "Teamfähigkeit" zu erarbeiten. Außerdem bemühen Rothe und seine Mitarbeiter sich, schrittweise die gleichen Arbeitsabläufe einzuüben, wie in einem kommerziellen Kaufhaus. Für die große Mehrheit der Betroffenen werden diese Maßnahmen indes ergebnislos bleiben: Auch nach einer aktuellen Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), verbessern Ein-Euro-Jobs die Chancen von Langzeitarbeitslosen auf dem Arbeitsmarkt kaum, sie fördern lediglich die Arbeitsbereitschaft der Betroffenen. Man könnte sagen: Die Arbeitslosen lernen so, sich beständig daran zu erinnern, was ihnen fehlt. Neben der Kundschaft bleibt also vor allem die SBB Kompetenz gGmbH Nutznießerin des Sozialkaufhauses, deren Engagement wie immer von der Segeberger ARGE entlohnt wird. Noch etwas mehr zum Thema gibt es hier.